Wie entspannt sich mein Hund in seinem neuen Zuhause?

Neue Umgebung
LeaPasha schrieb am 19.04.2021
Liebes Team,

gestern (18.04) ist unser neues Familienmitglied Pasha (9 Monate alter Golden Retriever) aus der Türkei bei uns angekommen. Vorher war er bei einer Familie die ihn aus Zeitgründen abgeben musste. Am ersten Abend konnte er sich schwer entspannen, zerfleischt und rammelt sein Bett und die Decke die wir für ihn vorgesehen hatten. Deswegen war klassisches "Deckentraining" bis jetzt nicht möglich.

Entspannung findet er nur, wenn wir ihn in unserer Nähe mit einer Hausleine anbinden. Dann legt er sich ab und döst (nicht in seinem Bett oder auf seiner Decke, sondern auf dem Boden oder einem Teppich), allerdings nur solange sich keine Person aus dem Zimmer entfernt. Dann möchte er am liebsten sofort hinterher. Wir belohnen ruhiges Liegen mit Leckerlis und spielen nur draußen mit ihm, da wir das Gefühl haben, dass ihn das in der Wohnung zu sehr aufpeitscht.

Mir ist natürlich bewusst, dass er auf Grund der neuen Umgebung noch sehr angespannt ist und sich noch einleben muss. Können Sie mir trotzdem ein paar Tipps geben, wie er ohne Decke in der Wohnung besser entspannt ? Oder sollen wir das Deckentraining wieder aufnehmen ?

Vielen Dank und liebe Grüße, Lea
1 Antwort
Hallo Lea, danke für Ihre eMail. Hunde aus dem Ausland sollten zur Stabilisierung in der ersten Zeit einen festen Tagesplan und auch feste Tagesstrukturen im Alltag erkennen. Es sollten feste Rituale gelten, wie z.B. Aufstehen/Schlafen/Fressen etc.. Strenge Strukturen helfen den Hunden sich generell besser einzuleben, wenn er weiß, daß es immer so ist, kann er sich besser entspannen und auch einleben. Er sollte verlässliche Bezugspersonen haben und auch feste Pflichten, die immer regelmäßig wiederkehrend, dazu kann auch ein tägliches Deckentraining gehören. Diese Decke sollten auf jeden Fall an einem Ort sein, wo er auch wirklich entspannen kann. Sie können auch zusätzlich eine Entspannung konditionieren. Dazu nehmen Sie sich Zeit und setzen sich zu Ihrem Hund und fangen langsam an ihn zu streicheln oder auch zu atmen und sagen an immer wieder ein und das gleiche Wort, wie z.B. easy. Mit der Zeit wird er immer ruhiger und ruhiger. Machen Sie dies auch täglich, denn irgendwann reicht das Wort allein, um den Hund zu entspannen ohne das Sie ihn streicheln müssen.
Viele Grüße aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de

War diese Antwort hilfreich?
Ähnliche Fragen