Schlecht hören kann er gut

Mangelnder Gehorsam
Balou schrieb am 03.02.2016
Mein Hund, 11 Monate alt, ist mit einer Stenose zur Welt gekommen. Dies ist zwar zwischenzeitlich ausgewachsen, aber ich (wir) mussten auf Anraten des Tierarztes den Hund in der Erziehung stark zurück nehmen. Es hätte sonst die Gefahr eines sehr frühen Todes bedeutet.
Nun versuche ich alles, um das verlorene wieder nachzuholen, aber er geht einfach gegen jede Führung an. Er akzeptiert mich (uns) zwar als Rudelführer, aber das war es uch schon. Wenn man ihn ruft, dann sollte man mit einer Tüte knistern, dann ist er sofort da.
Nun hat er etwas neues entdeckt. Wenn er seinen Willen nicht bekommt, dann setzt er in der Wohnung seinen Haufen ab. Egal, ob wir 5 minuten oder eine Stunde vorher draussen waren.
Manchmal kann man 2 Stunden mit ihm raus gehen, er ist zwar dann geschafft, aber dennoch ist einfach sein Gehorsam nicht vorhanden.
Auch, und das ist das Neuste, wenn er seinen Willen nicht durchsetzen kann, schnappt er auch mal zu. Gerade das kann und will ich nicht akzeptieren.
Was machen wir da falsch?

Eine weitere Frage taucht bei mir auf. Die Züchterin hat uns empfohlen ein bestimmtes Futter zu verwenden, weil sie damit gute Erfahrung gemacht hat. Es ist nicht gerade ein "billiges" Futter (15 kg etwa 85,00 €uro).
Unsere Tierärztin rät uns auch einfach mal preiswertes Futter einfach mit unterzumischeen. Meine Lebensgefährtin "will" dies nicht, weil sie Angst hat, dass das Tier Durchfall bekommt.
Sie sagt mir, das die Züchterin dies empfohlen hat und sie doch ein wenig mehr Ahnung davon hat, was gut für diese Rasse ist. Ich rede da gegen Windmühlen.
Wie kann ich sie davon überzeugen auch anders Futter unterzumischen? Zur Zeit hat sie den Gedanken ein Futter unterzumischen, wo die Dose 850 Gramm etwa 3,00 €uro kosten.

Können Sie mir

1.) Antwort auf Erziehungshilfe
und
2.) auf Futter

geben?

Vielen Dank und WUFF WUFF
3 Antworten
Hallo, ich beginne mal mit der Futterfrage. Wenn sie mit dem Futter gute Erfahrungen gemacht haben, der Hund es gut verträgt, er schönes Fell hat und er es gerne frisst - warum wollen sie wechseln? Bei meinen Hunden reicht so ein 15 kg Sack ca 1 Monat. Das sind noch nicht mal 3 Euro pro Tag. Ich gebe mehr aus für mein "Futter" :-)
Alleinfuttermittel dürfen sich alle Futter nennen, die wegen ihrer Zusammensetzung für eine tägliche Ration ausreichen. Das bedeutet konkret - sie enthalten gerade so viele Inhaltsstoffe, die für eine minimale Versorgung ausreichend sind. Premiumfuttermittel enthalten deutlich mehr Inhaltsstoffe und sind deshalb auch meist deutlich teurer. Ich würde hier eher ihrer Frau zustimmen.
Samojeden sind sehr selbstbewußte Hunde, mit einem sehr eiǵenen Wesen. Tragen sie dem Rechnung. Nutzen sie Ressourcen zur Erziehung (Sozialkontakt, Futter, Beschäftigung). Der Hund möchte Fressen? Gerne - dann muß er etwas dafür tun. Packen sie sein Futter in eine Tasche (im Handel erhältlich) und nehmen sie diese überall mit hin. Macht er etwas richtig, belohnen sie ihn - mit Futter aus der Hand! Lob und Aufmerksamkeit. Seien sie ruhiger souveräner Rudelchef. Alles was richtig ist belohnen sie - alles andere ignorieren sie. Auch die Häufchen. Die beseitigen sie, wenn er es nicht sieht, Eventuell die Stelle mit Essigwasser reinigen, wenn es der Belag zuläßt. Auch schimpfen ist - Aufmerksamkeit! Damit belohnen sie letztlich seine Protesthäufchen.
Eventuell finden sie auch eine Beschäftigung, die Ihnen und ihrem Hund Spaß macht (Dummy, Mobility). Durch gemeinsames Arbeiten/Sport wachsen sie zusammen und die Rangordnung entwickelt sich dabei autoatisch, denn ohne sie als "Chef" kein Spaß mehr.
Leider schildern sie nicht, in welchen Situationen er schnappt. Hier könnte für die erste Zeit eine Hausleine eine Abhilfe schaffen. Damit können sie auch auf Distanz auf den Hund einwirken. So können sie in jeder Situation ihren Willen durchsetzen.
Wenn sie weitere Fragen haben, bitte einfach nochmal aufschreiben, Ansonsten geben sie sich und dem Hund einfach noch etwas Zeit, schließlich ist er sicherlich ein klein wenig verwöhnt worden und soll nun mit liebgewordenen Gewohnheiten brechen :-)

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
zertifizierer Hundetrainer/Verhaltensberater IHK/BHV
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Balou2015
schrieb am 23.02.2016
Sehr geehrte Frau Kutschick,
erst einmal vielen Dank für Ihre Nachricht, auch wenn diese erst einmal spät beantwortet wird.
Ich möchte hier wie folgt antworten.
Zum Futter:
Es geht dabei nicht ums Geld beim Futter, sondern um Widersprüche, die meine Lebensgefährtin gegenüber der Ärztin macht. Die Empfehlungen, die die Ärztin macht, ihr gegenüber zusagt, aber daheim genau das Gegenteil macht. Als Beispiel dazu, die Ärztin sagt eine Umstellung auf 2 Mahlzeiten, sie sagt zu, aber dann wird wieder 3x gefüttert.
Zwischenzeitlich ist es nicht nur das Futter, welches er mit "spitzen Zähnen" frisst, also muss noch weiters Beifutter geholt werden. Beim Füttern sucht er sich das Beifutter raus und lässt das andere Futter im Napf. Das kann es ja nicht sein.
Ebenso steht sie auf den Standpunkt, das der Hund morgens um 6.oo Uhr raus muß, dazu wird er gar aus dem Schlaf geholt. Ich habe von Beginn angesagt, das das Tier nicht unbedingt festgefahrene Zeiten haben muß. Die habe ich bei bisher 5 Hunden so gehalten und es hat immer gejklappt. Darunter war gar ein Wolfshund-Mix.

Auch wenn ich mit dem Hund mal schimpfe, bekommt er, wie zur Belohnung, ein Leckerchen. Sorry, aber das finde ich echt Sch....! Ich bin der Meinung, das wenn solch ein Vorfall ist, sich eine dritte Person nicht an der "Schimpfkanonade" raushalten sollte. Es sieht so aus, wenn ich mit dem Benehmen nicht einverstanden bin und in einem schärferen Ton seinen Namen rufe, geht er generell erst einmal zu ihr um Schutz zu suchen.

Gehorsam:
Ich habe ein Zeit versucht im Hof zu trainieren. Sie stand meist am Fenster und sagte immer wieder. das ich es falsch mache, ich müsste es so oder so machen. Aber schon ist der Hund abgelenkt und ragiert auf ihre Stimme und schon ist auf gut deutsch, alles im Eimer.
Balou ist eigentlich ein lieber und ruhiger Hund. Er reagiert immer auf Personen, die sich am Fenster aufhalten dann wird gegrummelt oder auch mal ein Kläffer losgelassen. Dies ist für mich der normale Bewachungsinstinkt bei ihm, oder aber auch wenn es klingelt.
Sie zieht aber wiederum alles in Zweifel was bei 5 Hunden immer geklappt hat. Ihr eigenre Hund, ein Tsi-Tzu, kann aber schalten und walten wie er will. Die beiden Hunde verstehen sich an für sich ganz gut, aber alles nach dem Motto bei der Kleinen, was "Deins ist, ist auch meins, aber was meins ist, ist noch lange nicht Deins".
Ich weiß, unsere Einstellung geht in Bezug auf die Erziehung auseinander, aber mein Freundin reagiert nicht auf das was ich an meine Erfahrung, die nicht perfekt ist, generell als wüsste sie alles und ich bin ein blutiger Anfänger. Wie kann ich ihr das mal näher bringen?
Ich möchte hier etwas zu meinen Hunden sagen, die ich hatte.
Das war Chaos. Chaos musste ich krankheitsbedingt einschläfern lassen. Er wurde im Alter von 2 Jahren aggressiv, er ging auf alles los, sogar auf meine Tochter. Der damalige Tierarzt hat den Hund nach dem Einschläfern seziert und festgestellt, das bei ihm ein Gehirnhälfte derart geschwollen war, das er pernamentes Kopfweh hatte und daher die Aggressivität kam.
Hexe:
Hexe war ein Zwergschnautzer, einfach zu handhaben, gehorsam, lauffreudig und ein Schwimmer ohne Ende, sogra im dicksten Winter. Sie wurde 18 Jahre alt.
Chica:
Chica bekam ich mit 7 Wochen, war wirklich totkrank, wie der Tierarzt festgestellt hat, aber mit viel Liebe und sehr viel Geld, habe ich es geschafft das Chica letztlich 24 (!) Jahre alt wurde.
Tequila:
Tequila wurde von mir auf meinen Wunsch eingeschläfert, weil er hochgradig Blutkrebs hatte. Ein OP ergab, das die Milz mit 3.200 Gramm, also 3,2 Kilo, entfernt wurde, was aber nichts mehr nützte. Damit das Tier nicht mehr leidet, habe ich dann den Entschluss gefasst Tequila zu erlösen, denn er hätte nur noch etwa 6 Monate gehabt und wäre dann elendlich verreckt.
Baxter:
Baxter ist bei einem Eingriff beim Tierazrt innerlich verblutet. Er sollte nur kastriert werden und wir konnten dann nur noch einen toten Hund abholen.


Sie sehen, ich habe immer Verantwortung für meine Tiere übernommen, dies möchte ich auch für Balou.
Geben Sie mir einen Rat, wie ich meine Freundin überzeugen kann, das ich die Verantwortung für mein Tier habe und ich meine Methode auch bei Balou anbringen möchte, denn ganz unerfahren bin ich ja nicht.

WUFF-WUFF

Balou nebst Anhang


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Hallo, ich merke es ist etwas verzwickt.
Beifutter würde ich prinzipiell nicht dazu geben, denn sonst fängt der Hudn an zu mäkeln. So wie es ja schon anfängt. Futter in den Napf, wegräumen - fertig. Sie haben keine Speisekarte! In dem Alter reichen auch 2 Mahlzeiten völlig aus. Vielelicht klappt es ja, wenn sie ihrer Freundin erklären, dass nach dem Füttern immer die Gefahr einer Magendrehung besteht ( ist zwar unwahrscheinlich) aber der Hund dann ruhen sollte. Und in freier Wildbahn steht der Hase auch nicht pünktlich jeden Tag um 6 auf dem Feld.
Das Problem was sich bei ihnen abzeichnet, ist der Unterschied zwischen Klein - und Großhundebesitzern. Für Kleinhundebesitzer ist der Hund oft Kindersatz und wird entsprechend verwöhnt. Großhundebesitzer betrachten den Hund als Freund, Familienmitglied und Kumpel, stellen aber mehr Anforderungen an den Gehorsam.
Wenn zwei Hunde in der Familie sind - legen sie fest, welcher Hund zu wem gehört.
Derjenige stellt die Regeln auf, die für seinen Hudn gelten. daran haben sich dann ALLE zu halten.!!! Es gibt keine Ausnahmen.
Dies ist bei uns auch so. mein Mann hat "seinen" Hund, ich meine. Er trainiert so, wie er es für richtig hält ( auch wenn ich da manchmal was anders machen würde :-) ).
Manchmal ist es günstig, wenn sie sich eine neutrale dritte Person dazuholen. Dann sind nicht sie der "Böse". Vielleicht finden sie sogar eine Hundeschule in der sie mit beiden Hunden gemeinsam einer Beschäftigung nachgehen können.
Hundeerziehung ist wie Kindererziehung - die Eltern müssen sich einig sein, sonst geht es gründlich daneben.
Ihre Einstellungen sind richtig und gut, aber sie alleine werden ihre Freundin nicht überzeugen können.
Ich empfehle den Hundebesitzern bei solchen Problemen sich gemeinsam hinzusetzen und aufzuschreiben, was in Zukunft wie gehandhabt werden soll. Dieser Plan ist dann verbindlich und daran haben sich dann alle zu halten.
Z.B. wenn einer trainiert, hat der andere sich nicht dort aufzuhalten und nicht dazwischenzureden. Gilt für beide. Es gibt nur ein Futter - keine Speisekarte.
Es ist eine schwierige Situation und ich kann sie vollkommen verstehen, aber ich weiß nicht, ob meine Ausführungen hilfreich waren und ihr Problem online überhaupt lösbar ist.

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
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