Mein Hund bellt ständig andere Hunde an

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Hunde
mwardin schrieb am 07.08.2016
Meine Hündin bellt beim Spazieren oft andere Hunde an im Vorbeigehen...manchmal bellt sie so heftig, als würde sie sich bedroht fühlen, obwohl es keine Gefahrensituationen sind. Ich bin da immer recht ratlos, ich versuche sie, aus der Situation heraus zu holen und sie abzulenken aber das gelingt mir nicht. Sie hört nicht auf mich, hört auf keine Kommandos oder wenn ich sie zu mir her rufe, reagiert sie auch nicht. Wie bekomme ich es hin, das wir entspannt spazieren gehen können? Was kann ich an mir ändern? Was kann ich am Verhalten meines Hundes ändern?
1 Antwort
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 23.08.2016
Hallo, zurzeit haben wir in unserer Hundeschule große Erfolge mit einer neuen Strategie. Wir bringen den Hunden bei, den Blick wieder abwenden zu können. Zuerst bringen wir unseren Hunden ein Markerwort bei. Ein Markerwort ist ein Wort, das in unserem Sprachgebrauch nicht häufig vorkommt, z.B. "Click". Das Markerwort trainieren wir wie einen Clicker auf. Dazu nehmen wir uns eine Schüssel mit Leckerlis und sprechen unser Markerwort aus und geben innerhalb einer Sekunde das Leckerli. Nach ca. 30 Wiederholungen müsste Ihre Hündin das Wort mit dem Leckerli verbunden haben. Ob dies der Fall ist können Sie einfach überprüfen. Sagen Sie Ihr Markerwort einmal wenn Ihre Hündin nicht aufmerksam ist, aber auch nicht unbedingt wahnsinnig abgelenkt ist. Wendet sie den Kopf und "fragt" nach dem Leckerli, hat sie das Wort richtig verknüpft.
Dann beginnt das eigentliche Training. Wir beginnen in einer Entfernung, in der die Hunde bereits den anderen Hund ansehen, aber noch ansprechbar sind. Dann loben wir die Hunde für "den Blick" und belohnen sie bei uns. Um das Leckerchen zu bekommen, müssen die Hunde den Blick wieder abwenden. Wir verlangen kein "Guck", sondern loben den Hund mit einem "Markerwort z.B. Click" und belohnen bei uns. Da wir hinter dem Hund stehen, muss sie den Kopf abwenden um das Leckerchen abzuholen. Dadurch trainieren wir zusätzlich das Muskelgedächtnis. Dann lassen wir sie wieder den anderen Hund ansehen und loben wieder und belohnen wieder bei uns. Ihre Hündin lernt nun, sich mit dem anderen Hund auseinander zusetzen und sie lernt, dass man schauen kann und wegschauen kann. Hat sie dieses System begriffen, geben wir das Markerwort nur noch für das selbständige Wegsehen. Dann kann an der Entfernung gearbeitet werden. Die Distanz richtet sich danach, wie lange Ihre Hündin noch ansprechbar ist. Das ideale Training ist, wenn wir die Situationen so gestalten, dass sie diese gerade noch bewältigen kann.
Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
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