Alleine bleiben

Angst
Ango schrieb am 05.04.2016
Hallo, Buddy ist ein 6 Monate alter Australien Shepherd Rüde und kann nicht alleine bleiben.
Ich habe schon sämtliche Tricks angewendet und alles mögliche ausprobiert. Von Musik über eine Hundebox bis zu ignorieren.

Wenn wir das alleine bleiben (momentan)trainieren läuft es folgendermaßen ab:

Ich gehe zuerst mit Buddy eine gute Runde Gassi und spiele dann noch etwas im Garten mit ihm, sodass er müde ist. Dann komme ich rein und schicke ihn auf seinen Platz, welcher momentan aus einer Hundebox besteht. Dann gehe ich ohne mich zu verabschieden zur Tür und gehe raus. Für gewöhnlich habe ich dann genau 3-5 Sekunden bis er anfängt zu fiepen. Etwa 30 Sekunden später wird aus dem fiepen ein lautes fiepen und nochmal 30 Sekunden später fängt er an zu heulen wie ein Wolf. Nachdem er heult wie ein Wolf geht das ganze in ein ziemlich unzufriedenes Bellen über. Den Moment abzupassen um rein zu gehen wenn er ruhig ist ist nahezu unmöglich, da er nichtmal Luft holt oder hört ob ich wiederkomme. Er bellt sich richtig ein.

Ich habe wirklich alles versucht dagegen zu unternehmen. Ich habe die Tür im Alltag immer wieder auf und zu gemacht, damit er nicht ausrastet wenn er die Tür hört. Habe ganz langsam angefangen in andere Räume zu gehen und habe die Zeiten gestrigert wenn er ruhig war. Ich habe Musik ausprobiert (Von Klassik bis Radio) war alles dabei. Ebenfalls habe ich probiert ihn in der ganzen Wohnung laufen zu lassen,bevor ich auf die Box umgestiegen bin. Er macht absolut nichts kaputt und kratzt auch nicht an der Tür er fängt aber direkt an zu bellen und rennt durch die ganze Wohnung. Wir waren auch beim Tierarzt, der uns dann zu rescue Tropfen geraten hat, aber die wirken absolut nicht. Viele sagen mir ich soll ein Anti-Bell Halsband holen, aber der kleine ist doch erst ein halbes Jahr alt ! Da will ich nicht mit solchen Methoden arbeiten.

Mich ärgert es so, da der kleine nicht immer so war. Bis vor einem Monat lief alles super. Er konnte ca. Eine Stunde alleine sein ohne zu jaulen ( ich saß die ganze Zeit im Hausflur oder habe Nachbarn beauftragt die Ohren auf zu halten, kann also zu 100% sagen er war ruhig ) und hat einfach in der Zeit geschlafen. Von einem auf den anderen Tag hat er aufeinmal angefangen durchzudrehen sobald ich auch nur den Raum verlasse. Er hat in der Zeit gerade seine Fangzähne verloren und einer steckte wohl ziemlich fest und hat ihm Schmerzen bereitet. Das wusste ich jedoch nicht und bin erst später auf die Idee gekommen dass er womöglich schmerzen hatte.

Ich habe wirklich nette Nachbarn, die mir auch immer wieder Mut zureden und sagen es stört sie nicht wenn er bellt und wir sollen einfach in Ruhe üben. Allerdings ist meine Nachbarin schwer krank geworden und ich will einfach nicht dass sie von
meinem Hund gestört wird und nicht zur Ruhe kommt.

Vielleicht habt ihr ja noch Tipps die ich anwenden kann. Ich würde mich freuen.

Liebe Grüße von Buddy und Angi
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 05.04.2016
Hallo,
Sie schreiben, Sie haben auch geübt, indem Sie immer wieder den Raum verlassen haben. Irgendetwas scheint da aber trotzdem schief gelaufen zu sein. weil er ja immer noch nicht alleine im Raum bleiben kann. Deshalb bin ich mir sicher, dass Sie da anfangen sollte, Wenn er es nicht schafft, ein paar Sekunden alleine im Raum zu bleiben, schafft er es ganz sicher nicht, ganz allein zu bleiben. Sie sollten die Schritte immer so lange üben, bis es klappt, erst dann den nächsten Schritt.
Üben Sie mit ihm das Alleine bleiben, indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, sofort wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte den Hund dabei nicht beachten, einfach rausgehen und reinkommen. Der Hund soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann er entspannen. Das ist das Wichtigste, Sie dürfen erst steigern, bis er vollkommen entspannt ist.
Wenn Sie merken, dass er entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn er sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Wenn das funktioniert, ziehen Sie sich an, gehen raus und kommen sofort wieder rein. Auch hier steigern Sie dann die Zeit draußen.
Sehr wichtig: Keine Verabschiedung und keine Begrüßung. So lernt der Hund, dass es vollkommen normal ist, wenn Sie gehen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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