Angst? Was kann ich tun

Angst ❯ Vor Menschen
Melissa S. schrieb am 27.01.2019
Hallo, unser Cane Corso Rüde ist 6 Monate alt und hat glaub ich angst. Angst vor anderen Menschen. Wenn wir vor die Haustür gehen bellt er menschen an die am haus vorbei gehen. Kommen beim spazieren gehen andere Menschen auf uns zu, also nicht vorbei sondern direkt zu uns, bellt und knurrt er und geht zurück, stellt die Nackenhaare und geht nach hinten.

Was kann ich tun das er suverän wird? Den ich glaube er ist sehr unsicher, wenn wir in der stadt sind (wenig los/wenig menschen) gerät er total in stress und will nur weg. Bei Kindern ist es schlimmer.
Danke im voraus
3 Antworten
Guten Abend,
Ihr Hund hat zu viel selbst zu entscheiden, wegzubellen - vermutlich geht er meistens vor Ihnen? Er kann damit nicht umgehen und braucht dringed Ihren Schutz.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen. Bauen Sie Vertrauen auf:
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Sie geben Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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sutti77
schrieb am 10.10.2019
Mein Hund hat beim Gassi die gleiche Angst. Sie geht hinter mir. Je breiter der Weg umso besser klappt es .Wenn wir ruhig an einer Person vorbei gehen können bekommt sie Leckerlis. Nur sind bei uns die Gehwege recht eng. Dann reicht meinem Hund der Schutz hinter mir nicht mehr und sie versucht wegzurennen (was nur wegen Leine nicht geht). Ich kann sie dann auch nicht mehr positiv mit Leckerlis bestärken. Soll ich weiter auf breiten Wegen üben oder macht das einfach die Zeit?
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Guten Abend,
nein, die Zeit wird nichts bringen, sondern nur Ihre aktive Arbeit und Vermeidung von Angstsituationen.
Wenn jemand kommt, nehmen Sie konsequent den Blickkontakt heraus:
Enge Straße - zurückgehen, evtl hinter ein Auto und am Hindernis vorbei.
Suchen Sie sich Punkte, wo Sie ausweichen können, gehen Sie andere Straßen und Wege und machen Sie sich einen Sport daraus, Situationen zu vermeiden. Wenn Sie in Hektik geraten, übertragen Sie das auf den Hund - alles wird gespiegelt. Je sicherer Sie sind, desto mehr kann sich der Hund an Ihnen orientieren. Sie haben es dann geschafft, wenn Ihr Hund nicht mehr vor Ihnen oder trotz Ihnen versucht wegzurennen, sondern Sie als Schutzperson wahrzunehmen.
Es liegt leider sehr viel an uns, an unserer Körpersprache und an unserem Denken. Alles überträgt sich auf den Hund. Versuchen Sie sicher, überlgen, vorausschauend, beschützend, nie hektisch mit Blickkontakt herausnehmen zu führen und lassen Sie sich Zeit.
Immer wieder und wieder - nicht aufgeben. Selbst kann es der Hund nicht überwinden.
Viel ERfolg und viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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