Was tun, wenn Hund Angst hat und aggressiv reagiert?

Angst ❯ Vor Hunden
Tuso schrieb am 13.09.2021
Hallo,

mein kleiner Bolonka steigert sich zunehmend in aggressives Verhalten rein, wenn wir anderen Hunden begegnen. Mir ist ein Unfall passiert als ich ihn greifen wollte, als er im Freilauf war und eine Gruppe Hunde auf uns zukommen. Damals war er noch im Freilauf. Ich könnte mich aber bei anderen Hunden nicht auf ihn verlassen, da er manche angeknüpft hat und es zu unschönen Situationen kam. Seither läuft er an der Leine. Ich gehe auf die Seite wenn Hunde kommen und versuch ihn abzulenken. Je nach Hund klappt das Mal besser Mal schlechter. Mittlerweile hab ich aber das Gefühl, dass die Angst eher schlimmer wird. Er bellt auch Dinge an, die er nicht kennt und verweigert manche Wege. Er schnüffelt dort und beginnt dann zu hecheln und läuft nicht weiter. Was machen wir falsch?
1 Antwort
Guten Abend,
Ihr kleiner Hund vertraut Ihnen nicht und steigert sich immer mehr in seine Angst. Bitte üben Sie folgendes:
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, und versuchen Sie ihn abzulenken, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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