Erziehung bei einem Pflegehund

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Lasergirlq schrieb am 28.07.2014
Guten Tag,
ich habe seit ein paar Wochen eine Pflegehündin, mit der ich 3 mal in der Woche spazieren gehe. Manchmal habe ich sie auch den ganzen Tag.
Die Besitzer wollen nur die nötigste Erziehung machen, besuchen auch nur 1 mal im Monat die Hundeschule. Zu Hause darf sie so ziemlich alles, auf das Sofa und im Bett schlafen.
Ich werde die Hündin bald für eine Woche bei mir zu Hause haben, da die Besitzer in den Urlaub fahren. Habe ich eine Chance, dass sie bei mir nicht ins Bett springt?
Durch die vielen Privilegien, die sie hat, ist sie etwas dominat bzw. sehr aufdringlich was das schmusen angeht. Wenn es mir zu viel wird, ignoriere ich sie. Vor allem auf dem Sofa ist es besonders extrem. Sollte ich sie für kurze Zeit vom Sofa schicken, bis sie sich beruhigt oder sie weiterhin ignorieren?
Da sie noch jung ist, ist sie sehr verspielt und temperamentvoll. Dadurch habe ich ein kleines Problem, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Haben Sie vielleicht ein paar Tips für mich? Draußen will sie permanent und mit allem spielen, was sie findet (Stöcke, Blätter). Manchmal habe ich das Gefühl, dass ihr langweilig ist, aber wenn ich sie beschäftigen möchte, ist sie nicht aufmerksam genung. Macht es überhaupt Sinn, sie zu erziehen, wenn die Besitzer nicht so konsequent sind? Zum Beispiel trägt sie gerne Sachen durch die Gegend, sie läuft auch los, wenn man ihr Stöckchen oder Spielzeug wirft. Aber sie apportiert nicht, sondern läuft mit ihrer Beute davon und gibt sie nicht mehr her. Die Besitzer lösen dieses Problem, indem sie einfach einen anderen Stock werfen. Ich hätte aber lieber, dass sie direkt apportiert und mir das Spielzeug in die Hand gibt. Macht das Sinn oder sollte ich nicht gegen die Besitzer arbeiten?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
1 Antwort
Hallo,
das ist eine schwierige Entscheidung. Als ich selbst früher Pflegehunde hatte, habe ich ihnen viel beigebracht für den Preis, dass sie nicht mehr zu ihren Besitzer wollten. Durch Arbeit und geistiges Training gewinnen Sie mit Sicherheit das Hundeherz.
Hunde können mit Verwöhnen und Privilegien nichts anfangen. Das wird Ihnen auch mit dem Hund so gehen, denn Sie machen schon alles richtig und denken "hündisch".
Ihr ist langweilig, sie kann nichts und entscheidet alles selbst - eine schreckliche Sache für Hunde, die sie nervös und auffällig macht.
Wenn es Ihnen gelingt, dass der Hund sich bei Ihnen benimmt, er geht von der Couch, wann Sie es wollen, Sie beginnen und beenden ein Spiel, haben Sie in der Zeit viel Spaß an dem Hund. Wenn die Besitzer die Veränderung sehen, bekommen sie vielleicht auch Spaß daran, den Hund zu verstehen und zu beschäftigen.
Leider kann ich Ihnen das Apportiertraining in dem Fall nicht beschreiben, weil es reine Körpersprache von Ihnen ist, die ich Ihnen zeigen müßte: Der Hund kommt, sitzt, gibt die "Beute" ab, wird belohnt - hier gibt es unzählige Varianten.
Auf meiner Homepage www.hundimedia.de finden Sie meine Bücher, mit denen Sie sehr viel anfangen können: Schutz, geistiges Training und Bewegung. Wenn Sie danach arbeiten, gewinnen Sie das Hundeherz...
Die Entscheidung ist nicht einfach,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
Bitte keine Sterne, danke
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