Was tun gegen Ausflippen an der Leine?

Leinenführigkeit
Ekaterina K. schrieb am 21.02.2022
Hallo,

mein 6 monatiger Welpe ist heute total ausgeflippt an der Leine es ging so weit, dass sie sich selber beim ausflippigen Rennen hin und her rennen gewürgt hat ich hab sie versucht zu beruhigen und fest zu halten aber brachte nichts, sie macht weiter bis ich sie dann am Kragen packen musste da ich leider neben einer Straße lebe und es mir dann zu gefährlich wurde falls sie sich doch losreißt und die Leine nicht mehr hält. Ich hatte Angst, dass sie sich auch dadurch selbst verletzte. Was kann ich denn tun bei sowas weil sie auch nichts mehr hörte. Sie ist ein Jagdhund Mischling und vom Tierschutz.
1 Antwort

Guten Tag,
Sie haben einen Junghund, der voll in der Pubertät ist (die Welpenzeit endet mit dem 4. Monat) Was haben Sie in der Zeit davor gemacht?
So etwas bildet sich nicht in einer Woche, sondern baut sich auf. Sie haben den Respekt des Hundes verloren und sollten ihn sich schnellstens wiederholen!

Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite - WICHTIG!.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die ANDERE Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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