Hundebegegnungen

Leinenführigkeit ❯ Leinenaggression
Timon schrieb am 17.09.2015
Hallo,
seidmein Hund geht immer perfekt an der leine, er zieht nicht und achtet darauf was ich mache und sage.
Wenn aber ein anderer Hund uns entgegen kommt bleibt er abrupt stehen und rührt sich nicht mehr vom Fleck. Da hilft dann auch kein Ziehen er bleibt einfach stehen, bis der andere hund ca aseauf seiner höhe ist und schon fast vorbei ist. Dann sdstürstürzt er sich ganz plötzlich und ohne Vorwarnung auf den anderen Hund. Ich hab schon alles versucht mit stehen bleiben, ihn sitz machen lassen, ihn ganz hart an die Leine nehmen aber allles hilft nichts es ist jedes mal das selbe. Dabei spielen weder größe noch Geschlecht eine Rollle. Ich weiß in solchen Situationen dann, außer "ruhig bleiben" machen soll.
Ich hoffe sie können mir ein paar Tipps geben und würde mich über eine Antwort freuen.
Mit freundlichen Grüßen
T. und C.
1 Antwort
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 24.09.2015
Hallo,

das Stehen Bleiben ist ein Erstarren, da Ihr Hund nicht weiß, was er in dieser Situation anders machen soll. Wenn der Hund dann in der Nähe ist, ist die Spannung so hoch, dass er nur noch durch das Nach-vorne-Stürmen daraus kommt.

Aber was macht Ihr Hund dann genau? Ist er freundlich und nur stürmisch oder zeigt er rüpelhaftes bis aggressives Verhalten?

Wie verhält er sich im Freilauf? Hat er Hundekontakte?

Zurzeit haben wir in unserer Hundeschule große Erfolge mit einer neuen Strategie. Wir bringen den Hunden bei, den Blick wieder abwenden zu können. Zuerst bringen wir unseren Hunden ein Markerwort bei. Ein Markerwort ist ein Wort, das in unserem Sprachgebrauch nicht häufig vorkommt, z.B. "Click". Das Markerwort trainieren wir wie einen Clicker auf. Dazu nehmen wir uns eine Schüssel mit Leckerlis und sprechen unser Markerwort aus und geben innerhalb einer Sekunde das Leckerli. Nach ca. 30 Wiederholungen müsste der Hund das Wort mit dem Leckerli verbunden haben. Ob dies der Fall ist können Sie einfach überprüfen. Sagen Sie Ihr Markerwort einmal wenn Ihr Hund nicht aufmerksam ist, aber auch nicht unbedingt wahnsinnig abgelenkt ist. Wendet er den Kopf und "fragt" nach dem Leckerli hat er das Wort richtig verknüpft.
Dann beginnt das eigentliche Training. Wir beginnen in einer Entfernung, in der die Hunde bereits den anderen Hund wahrnehmen, aber noch ansprechbar sind. Dann loben wir die Hunde für "den Blick" und belohnen sie bei uns. Um das Leckerchen zu bekommen, müssen die Hunde den Blick wieder abwenden. Wir verlangen kein "Guck", sondern loben den Hund mit einem "Markerwort z.B. Click" und belohnen bei uns. Da wir hinter dem Hund stehen, muss er den Kopf abwenden um das Leckerchen abzuholen. Dadurch trainieren wir zusätzlich das Muskelgedächtnis. Dann lassen wir wieder den anderen Hund ansehen und loben wieder und belohnen wieder bei uns. Der Hund lernt nun, sich mit dem anderen Hund auseinander zusetzen und er lernt, dass man schauen kann und wegschauen kann. Hat er dieses System begriffen, geben wir das Markerwort nur noch für das selbständige Wegsehen. Dann kann an der Entfernung gearbeitet werden. Die Distanz richtet sich danach, wie lange der Hund noch ansprechbar ist. Das ideale Training ist, wenn wir die Situationen so gestalten, dass der Hund diese gerade noch bewältigen kann.

Daneben hilft es auch, den Hund mental und körperlich mit geeigneten Beschäftigungsarten auszulasten.

Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
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