Aggression bei anderen Hunden

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Anja63 schrieb am 27.02.2016
Hallo,
Wenn meine "Emy" an der Leine läuft und ein anderer Hund in Sichtweite kommt stellt sie direkt die Haare!
Je näher der Hund kommt je aggressiever wird Emy.
Sie ist dann kaum noch zu halten, und da ich Rückengeschädigt bin hab ich kaum eine Chance.
Ich hab oft bei Euch gelesen: Ruhig bleiben und den Hund neben mir laufen lassen, bei lockerer Leine.
Aber das ist bei Emy nicht möglich! Sie scheint mich gar nicht mehr zu hören und geht auf die Hinterfüße und ist total aggressiv!
Dabei tritt sie mit ihren Hinterfüßen in meine Füße und ich muss aufpassen, dass ich nicht stürze!
Selbst die besten Leckerlies interessieren sie nicht mehr.
Ich hab schon so viel versucht, aber ich schaffe es nicht.
Wenn auf unserer Hunderunde andere Hunde kommen, gehe ich einen anderen Weg um dieser Konfrontation aus dem Weg zu gehen!
Emy ist sonst sehr lieb und sensibel!
Was kann ich tun? Ich hab auch Angst um meinen Rücken! Emy entwickelt in diesen Situationen eine unbeschreibliche Kraft!
Hoffentlich habt Ihr einen guten Rat für mich!
Mit hoffnungsvollen und lieben Grüßen
Anja
3 Antworten
Hallo Anja,

wie Sie schreiben, zeigt Emy ja Aggressionsverhalten gegenüber anderen Hunden. Das Aggressionsverhalten, das wir bei unseren Hunden beobachten können, ist ein Teil ihrer Kommunikation. Es gehört in der Regel zum normalen Verhalten (vorsicht, das bedeutet nicht, dass es nicht auch einmal zu gefährlichen Situationen führen kann).

Wenn Emy aggressiv reagiert, dann kommuniziert sie also zunächst einmal mit ihrem Gegenüber. Der Zweck dieser Kommunikation ist, dass Emy erreichen möchte, dass das Gegenüber - ein anderer Hund - nicht näher kommt oder besser noch weggeht. Ihre Hündin zeigt also, dass sie keinen Kontakt zum Gegenüber wünscht und vielmehr Abstand zum Gegenüber haben möchte.

Sie können Emy hier möglicherweise schon einmal damit helfen, dass Sie selber auf ausreichend Abstand achten und ihr somit den Raum geben, dass sie entspannt an Hunden vorbeigehen kann. Wie Sie schreiben, gibt es in Ihrer Umgebung solche Spazierwege. Vielleicht können Sie diese Wege in den kommenden Wochen erst einmal möglichst oft nutzen, so dass Emy sich auf den Spaziergängen gut entspannen kann (und auch Ihr Rücken vorerst geschont wird)?

Darüber hinaus könnten Sie an dem Verhalten von Emy arbeiten. Hierbei könnte man an ein intensiveres Training denken, bei dem Emy lernt, bei Begegnungen mit Hunden eine andere Erwartungshaltung (Hund = etwas Angenehmes passiert bei Frauchen) zu entwickeln. Für dieses Training würde ich empfehlen, einen verhaltenstherapeutisch tätigen Tierarzt vor Ort um Unterstützung dazu zu holen.

Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net
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Anja63 | Fragesteller/in
schrieb am 29.02.2016
Hallo Stefanie,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!
Mit mehr Abstand an anderen Hunden vorbei gehen ist für Emy nicht entspannter...
Ich muss dann Wege gehen, wo sie den anderen Hund gar nicht mehr sieht.
(das ist leider nicht immer möglich) Erst dann beruhigt sie sich langsam wieder...
Wenn Emy ohne Leine ist, dann stellt sie die Haare wenn ein Hund in Sichtweite kommt, rennt richtung dieses Hundes und hört nicht mehr auf mich.
Beim anderen Hund angekommen beschnuffelt sie ihn nur von allen Seiten, die Haare gehen langsam wieder runter und auf einmal fordert Emy zum Spielen auf und alles ist in Ordnung!
Hat sie sich aber an der Leine erst mal aufgeregt, kann ich die Leine nicht abmachen.
Dann bleibt sie Aggressiv! Ich weiß auch nicht was passieren würde, wenn ich in ihrem aggressiven "Getue" die Leine abmachen würde...
Viele Grüße
Anja
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Hallo,

da es für Sie so schwierig ist, das weitere Verhalten von Emy in Hundebegegnungen einzuschätzen, ist es sinnvoll, auf Nummer Sicher zu gehen und sie angeleint zu lassen.

Vielleicht haben Sie ja die Möglichkeit, Hundebegegnungen auf ganz ganz große Entfernung zu stellen, so dass der andere Hund auftauch, für einige Sekunden zu sehen ist und dann wieder verschwindet (und das mehrmals nacheinander). Sie könnten in den Momenten, in denen der andere Hund zu sehen ist (auch wenn Emy ihn noch nicht ganz wahrgenommen hat), Ihrer Hündin sehr sehr hochwertiges Futter (ggf. auch Leberwurst o.ä.) oder ein Spiel anbieten. Vielleicht mögen Sie das ja einmal ausprobieren und berichten.

Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net
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