Schnappt er nach der Katze?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Tieren
Nicole S. schrieb am 15.11.2016
Guten Morgen liebe Experten!
Seit Ende September haben wir einen Hund aus dem Tierschutz, der 4 Jahre alt ist. Er war bzw. ist neuen Dingen gegenüber sehr ängstlich, was sich im Haus allerdings schon sehr gelegt hat. In unserem Haus leben auch 2 Katzen (10 J. alt). Der Hund verhält sich den Katzen gegenüber eher devot, meidet Blickkontakt und geht zurück, wenn sie sich begegnen bzw. bleibt stehen, damit sie vorausgehen können. Leckerchen bekommen sie alle drei zusammen, wobei der Hund sich auch hintenan stellt. Allerdings haben wir an den letzten Abenden eine besorgniserregende Beobachtung gemacht: Unsere Katze schläft mit im Bett, der Hund auf einem Kissen davor. Lediglich zum Kuscheln darf er abends vor dem Schlafen auch kurz auf das Bett. Bisher ist die Katze auf das Bett gesprungen und an ihm vorbeigelaufen um an ihren Platz zu kommen. Er hat dann den Kopf weggedreht oder ist sogar aufgestanden und gegangen. Letzte Woche haben wir dann beobachtet, dass er die Katze vom Bett aus beobachtet, sobald sie den Raum betritt. Beim nächsten Mal ist er ihr entgegengesprungen - sie ist dann weggelaufen. Gestern abend ist sie hochgesprungen (er lag ruhig in der Mitte des Bettes) und er hat die Ohren aufgestellt, ist aufgesprungen und hat in die Luft geschnappt. Wir haben dies mit einem Lauten "Nein" sofort unterbunden und ihn auf seine Decke geschickt. Sobald er vom Bett runter ist, ist er wieder sehr devot, die Katze läuft vorbei und er schaut weg.
Nun sind wir sehr unsicher - war dies schon ein "Schnappen" (es sah aus, als wenn er eine Fliege aus der Luft schnappt)? Ist es bedrohlich für die Katze und wie sollen wir uns verhalten?

Für Hilfe wäre ich sehr dankbar und sage schon im voraus "Danke".

Herzliche Grüße,
Nicole S.
2 Antworten
Guten Abend Nicole,
sicherlich ist Ihnen bewusst, dass Sie einen sehr talentierten und, in seinem Job, angstfreien Jagdhund aufgenommen haben. Da kann das Zusammenleben mit Katzen schon einmal eine Herausforderung sein. Da er erst seit kurzem bei Ihnen ist, wird er sicherlich, je nach Vorgeschichte, auch noch nicht vollkommen bei Ihnen "angekommen" sein. Er wird noch in der Beobachtungs- und Testphase sein. In der Situation, die Sie schildern, hat er zudem die "Ressource Bett" vor der Katze "besessen". Ich sehe es schon so, dass er seine Ressource vor der Katze verteidigen wollte, während er andersherum akzeptiert, dass die Katze sie zuerst hatte. Ich glaube in diesem Fall nicht, dass er die Katze als "Beute" betrachtet hat. Ihre Reaktion, dass Ganze sofort abzubrechen, war richtig. Nicht der Hund bestimmt über die Ressourcen sondern der Mensch. Und der verteilt sie nach seinem Ermessen, entweder an die Katze oder den Hund.
Achten Sie weiterhin darauf jegliches Schnappen oder Drohen in Richtung der Katzen abzubrechen. Dann wird er schnell lernen, dass dieses Verhalten nicht erwünscht ist. Im Gegenzug können Sie ruhiges und devotes Verhalten ruhig loben und bestätigen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
Herzliche Grüße aus Krefeld
Angela Schrepper-Müller
www.hundetraining-clf.de
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Nicole S. | Fragesteller/in
schrieb am 16.11.2016
Vielen herzlichen Dank für die schnell eund vor allem ausführliche Antwort! Wir hatten zwar vorher schon 18 Jahre lang einen Hund (Terrier-Mix), aber diese Situation war bisher noch nie entstanden. Katze und Hund liebten sich heiß und innig. Also: neuer Hund, neue Herausforderung! ;-) Aber Mattes ist sehr lernwillig und vor allem intelligent, das kriegen wir hin!

Nochmals vielen Dank und herzliche Grüße,
Nicole Schmitz
Danke nochmals
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