Mein Hund macht draußen selten, was tun?

Stubenreinheit ❯ Bei erwachsenen Hunden
Orsolya-Timea B. schrieb am 27.02.2022
Wir haben einen 2 Jahre alten Rüden übernommen der allerdings wenn er alleine ist immer rein macht aber draußen wenn wir sogar Stunden laufen sehr schwierig oder gar nicht macht.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 28.02.2022
Hallo,
Ihr Hund hat offensichtlich nie gelernt, alleine zu bleiben und auch nicht, sich zu melden, wenn er sich lösen muss.
Hunde als Rudeltiere haben sehr viel Stress, wenn sie nie gelernt haben, alleine zu bleiben. Man sollte ihnen das, möglichst im Welpenalter in ganz kleinen Schritten mit viel Geduld und Zeit beibringen.
Üben Sie mit ihm das alleine bleiben, indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, sofort wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte den Hund dabei nicht beachten, einfach rausgehen und rein kommen. Der Hund soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann er entspannen. Wenn Sie merken, dass er entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn er sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Wenn das funktioniert, ziehen Sie sich an, gehen raus und kommen sofort wieder rein. Auch hier steigern Sie dann die Zeit draußen.
Sehr wichtig: Keine Verabschiedung und keine Begrüßung. So lernt der Hund, dass es vollkommen normal ist, wenn Sie gehen.
Wenn der Hund draußen nichts macht, ist er wahrscheinlich zu abgelenkt. Suchen Sie deshalb immer denselben Platz auf und bleiben da stehen. Beachten Sie den Hund nicht weiter, reden nicht mit ihm, schauen ihn auch nicht an. Seien Sie langweilig. Wenn er schnuppern will, stören Sie ihn kommentarlos, indem Sie leicht an der Leine zupfen. Möglicherweise benötigen Sie eine Menge Geduld und Zeit. Erst, wenn er sich gelöst hat, loben Sie ihn überschwänglich, belohnen ihn mit einem Leckerchen und gehen dann erst weiter.
Zusätzlich sollten Sie nach jedem Füttern, Spielen und Aufwachen des Hundes sofort raus gehen. Wenn er dann was macht, ganz überschwänglich loben und belohnen. Auch, wenn er unruhig wird, sich im Kreis dreht und auf dem Boden schnuppert, sofort raus.
Nachts würde ich ihn an eine Box gewöhnen. Fangen Sie langsam damit an, machen Sie ihm die Box mit Leckerchen schmackhaft. Schließen Sie die Tür am Anfang noch nicht, erst, und auch dann nur kurz, wenn er sich in der Box entspannt. Er lernt dann, sich zu melden weil Hunde selten ihren Schlafplatz beschmutzen.
Sehr wichtig ist, dass Sie den Hund nicht schimpfen oder gar bestrafen, wenn doch einmal ein Malheur passiert. Er wird dann meinen, es sei verboten, sich zu lösen, unsicher bis ängstlich werden und heimlich sein Geschäft verrichten.


Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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