Hund jault wenn Hunde in Sicht

Allgemeines
Claudia_Nando schrieb am 16.08.2019
Hallo Frau Ott,
hallo Frau Krieg,

ich suche nach fachmännischen Rat bezüglich des Verhaltens meines 5jährigen Kleinpudels - Nando (nicht kastriert). 

Nando habe ich auf einem Dorf gekauft, der ist mit 4 Geschwistern zur Welt gekommen und hat dort mit Kindern und Katzen die ersten Wochen seines Lebens verbracht. 

Nun seitdem Nando erwachsen ist, ist er sehr stark auf andere Hunde konditioniert. Wenn wir Gassi gehen, verändert sich seine Persönlichkeit stark. Dort bin nicht mehr ich der Mittelpunkt seines Lebens, sondern jeder andere Hund.
Falls er einen Hund erblickt, dann zieht er mit voller Kraft an der Leine, jault, als würde man ihm beim lebendigen Leib das Fell abziehen (es ist schon mal jemand aus dem Haus gekommen, um "den armen Hund zu retten"). Dies ist sehr peinlich und unangenehm. Da hilft auch  nichts als Ablenkung, kein Rufen, keine Leckerlis, keine Spielzeuge. 

Sobald er beim anderen Hund dann ankommt, dann ist er glücklich am Beschnuppern und hört auch auf zu jaulen. Nach der Begrüßung kann es dann auch meistens weitergehen. Und so ist es bei jedem Hund (egal, ob Fremder oder Bekannter). 

Wenn es keine Hunde in Sicht gibt, dann ist Schnuppern angesagt. Dann leckt er auch gerne, wo andere drauf gemacht haben... 

Unser Spaziergang sieht also so aus: Wenn nicht gerade gejault wird, dann wird links und rechts geschnüffelt.

Gerne würde ich mich hier von Ihnen beraten lassen, da das Spazierengehen stressig ist und wir nur entspannen können, wenn keine Hunde in der Nähe sind. 

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir behilflich sein könnten. Würde eine Kastration helfen?

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.

Herzliche Grüße
Claudia
2 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 19.08.2019
Hallo, Claudia,
eine Kastration würde in dem Fall ganz sicher nicht helfen, denn auch danach würde der Kleine mit Ihnen machen, was er will.
Was ganz sicher helfen würde, wären Disziplin und Erziehung. Lassen Sie ihn z. B. NIE zu anderen Hunden, solange er sich so benimmt. Er hat ansonsten jedes Mal ein Erfolgserlebnis und tut es demnach immer wieder. Bringen Sie ihm stattdessen bei, sich hinzusetzen und Sie anzuschauen. Erst dann darf er, nach Erlaubnis, zu dem anderen Hund hin.
Zusätzlich liegt das Problem wahrscheinlich, wie in den meisten Fällen, an der fehlenden Leinenführigkeit. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer hinter oder neben Ihnen an lockerer Leine geht. Dann führen nämlich Sie und der Hund muss nicht regeln wenn z. B. ein anderer Hund kommt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihren Hund nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit. Lassen Sie sich NIE von Ihrem Hund wohin ziehen, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder Bekannte begrüßen will. Wenn er zieht, bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist, oder Sie drehen um und gehen in eine andere Richtung.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Claudia_Nando | Fragesteller/in
schrieb am 22.08.2019
Hallo Frau Mayer,

vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich versuche es.

Viele Grüße
Claudia

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