Die Leinenführigkeit trainieren

Welpenerziehung ❯ Leinenführigkeit
Melanie N. schrieb am 10.05.2020
Hallo
Wir haben einen 10 Wochen alter Welpe. Er ist ein ziemlicher Frechdachs aber in großen und ganzen Stubenrein. Nur mit der Gehorsam und Leinenführigkeit möchte es nicht so klappen. Benutze schon eine Schleppleine weil er so zieht und meint er wäre das Alphatier. Draußen hört er auch kaum auf seinen Namen oder nein. Hoffe ihr könnt mir einen Tipp geben denn ich bin schon bissle am verzweifeln.
Danke im voraus für die Hilfe
Melanie Neuber
1 Antwort
Liebe Melanie,
Glückwunsch zu Ihrem neuen Gefährten. Ein Welpe kann das Leben ganz schön durcheinander bringen.
Bitte bedenken Sie, dass Sie hier ein "Baby" haben. Hunde müssen, genau wie Kinder, erstmal jede Menge lernen. Das ist leider nicht serienmäßig eingebaut. Hier braucht es Geduld und die richtige Anleitung. Man würde von einem Kindergartenkind ja auch nicht verlangen, dass es direkt das Abitur absolviert ;-)
Wir Menschen neigen manchmal dazu, zuviel von unseren Hunden zu verlangen.
Ihr Welpe hält sich gewiss nicht für das Alphatier, diese Denke ist längst überholt. Sehen Sie sich als "Erziehungsberechtigte" oder "Welpeneltern". Sie tragen die Verantwortung dafür, dass Ihr Hund alles lernt, was er zum Leben braucht, ähnlich wie Eltern. Sie schützen ihn und sorgen dafür, dass es ihm an nichts fehlt, Sie leiten ihn an und bringen ausreichend Geduld auf, ihn auf seinem Weg optimal zu unterstützen.
Für Welpen ist die Welt ein Abenteuer. Die Natur ist einfach super spannend und es gibt jede Menge zu entdecken und auszuprobieren. Hunde lernen, wie alle Lebewesen durch Erfolg und Misserfolg. Wenn sich etwas lohnt, wird ein verhalten öfter gezeigt, wenn es sich nicht lohnt, wird ein Verhalten eingestellt.
Was heißt das nun für Sie und Ihren Welpen? Sorgen Sie dafür, dass es sich lohnt, bei Ihnen zu bleiben, zu Ihnen zu kommen und manierlich an der Leine zu laufen. (Wobei das Leinelaufen eine sehr schwierige Disziplin ist, da der Welpe sich noch nicht so lange konzentrieren kann. )
Was ist lohnenswert für Ihren Hund? Mag er vielleicht um die Wette rennen? Zergelt er gerne mit Ihnen, findet er bestimmte Leckerchen super?
Überlegen Sie, wie Sie Ihren Hund belohnen können (das muss nicht immer Futter sein).
Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe eine Hundeschule, die Erziehungskurse anbietet. Dort können Sie und Ihr Welpe alles lernen, was man so braucht, um zu einem guten Team zu werden.
Achten Sie bei der Wahl der Hundeschule aber bitte darauf, dass die Trainer ausgebildet sind und nicht nach dem Prinzip "Rudel", "Dominanz" oder "Alpharolle" arbeiten. Auch sollten Sie darauf achten, dass die Trainer nicht mit Hilfsmitteln wie Würgehalsbänder, Rappeldosen oder Spritzpistolen arbeiten. Gehen Sie einmal ohne Hund hin, schauen Sie sich an, wie dort der Umgang mit Hund und Mensch ist und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl.
Viel Erfolg
Viele Grüße
Claudia Rieker
Hundeschule Schnüffelnase
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