Unrein nach Zusammenzug mit Partner

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Mandy K. schrieb am 17.10.2016
Guten Tag liebes Agila Team und liebe Mitleser,

ich bin vor 2 Wochen mit meinem Freund zusammen in einer größere Wohnung gezogen. Davor haben ich und Boo (kast. Chihuahua- Rüde, 4 Jahre alt) eigentlich schon bei meinem Freund gewohnt. Seit dem Umzug macht er nachts sein großes Geschäft ins Wohnzimmer. Wir gehen regelmäßig raus morgens vor der Arbeit, dann essen, Nachmittags nach der Arbeit, dann wieder essen und abends vor dem Schlafen ca. 23:00 Uhr. Bei jedem Gang macht er wie gewohnt seine Geschäfte, allerdings eben auch neuerdings nachts im Wohnzimmer. Desweiteren hatten wir bereits einen Zettel an der Tür, dass unser Hund während unserer Abwesenheit dauerhaft bellt. Er ist es gewohnt alleine zu sein, da wir beide Berufstätig sind. Zum einen ist die Unreinheit natürlich nicht gerade angenehm aber noch unangenehmer ist eine Beschwerde der Nachbarn zu bekommen nach 2 Wochen. Generell ist Boo ein Kläffer wir können draußen an keinem Hund vorbei gehen ohne das er völlig ausflippt, daran arbeiten wir schon länger.
Wie übe ich mit meinem Hudn das "Alleinesein" und das ruhig, er hat mehrere Plätzchen sprich Körbe und Decken auf die er sich zurück ziehen kann, sein Fressen und Trinken steht auch da und auch Spielzeug steht ihm zur Verfügung.
Hat jemand Erfahrungen oder kann mir Tipps geben wie ich sein Verhalten ändern kann?

Vielen Dank im Voraus
3 Antworten
Hallo, wenn sich Situationen im Leben eines Hundes ändern, kann es zu Verhalten führen, was eigentlich vorher kein Problem war. Als erste Maßnahme würde ich ihn nachts nicht allein durch die Wohnung laufen lassen, begrenzen Sie ihn oder gewöhnen Sie ihn an eine Hundebox, in der er nachts schläft - meistens machen sie nicht dort, wo sie schlafen - und sich ggfs. melden kann, wenn er muss. Evtl. hilft es auch, wenn Sie die Fütterungszeit weiter nach hinten schieben, so daß er seine letzte Mahlzeit nicht nachmittags sondern abends bekommt. Das Alleinbleiben müssen Sie üben, wie mit einem Welpen, und zwar da, wo Ihr Hund Stress hat, wenn er Sie nicht sieht oder hört. Sollte Ihr Hund nicht alleine in einem Zimmer bleiben, dann müssen Sie das zuerst üben. Aus dem Zimmer gehen, Tür schließen und sofort wieder reinkommen, ohne großes HUHU. Dann die Zeit verlängern, wo Sie den Raum verlassen und zurückkommen und alles schrittweise steigern. Außerdem sollte Ihr Hund geistig und körperlich ausgelastet sein, wenn er lange Allein sein muss. Desweiteren sollte er einen ruhigen Platz in der Wohnung bekommen, nicht gerade im Flur, wo er alle Geräusche im Treppenhaus hört. Das Futter und auch das Spielzeug sind wichtige Ressourcen, die Sie nutzen können, um Ihren Hund beim Training oder Spiel mit Ihnen zu motivieren. Wenn alles zur Verfügung steht, braucht er sich nicht anzustrengen. Es kann auch helfen, wenn Ihr Hund allein zu Hause ist, leise Musik oder den Fernseher laufen zu lassen. Bevor Sie das Haus verlassen, schauen Sie, ob er auf Schuhe anziehen, Schlüssel nehmen etc. schon reagiert auch dies müssen Sie dann zur Gewohnheit werden lassen und somit zig Mal am Tag Schuhe anziehen, Schlüssel nehmen etc. ohne das Haus zu verlaufen. Es dauert einige Zeit bis das Training fruchtet, in der Zeit sollten Sie sich evtl. einen Hundesitter besorgen.

Das Kläffen draußen ist ein weiteres Problem, was evtl. auch mit seinem Verhalten in der Wohnung zusammenhängt - Kontrollieren des Hundebesitzers bzw. ihm nicht zutrauen, daß er die Verantwortung für ihn tragen kann, deshalb regelt er es selbst und hält sich die Artgenossen mit Kläffen auf Abstand. Wenn es allein nicht klappt, wenden Sie sich an eine Fachfrau/-mann vor Ort - gerne auch an mich - wenn Sie in der Nähe von Düsseldorf wohnen, der die Situation genau beurteilen kann.

Viele Grüsse aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-Trainerin
www.kerstin-gebhardt.de

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Mandy K. | Fragesteller/in
schrieb am 19.10.2016
Sehr geehrte Frau Gebhardt,

vielen Dank für Ihre Antwort. Dann werde ich diese Übungen mal beginnen, für draußen habe ich mir überlegt auch mit einem Klicker zu trainieren, da ich mit diesem schneller bei gewünschten Verhalten reagieren kann.
Es ist tatsächlich so, dass er sobald ich meinen Schlüssel nehme aufspringt und mit zur Tür gelaufen kommt. Also denke ich sollte die Übung gut funktionieren, wenn ich mehrmals am Tag meinen Schlüssel nehme. Wenn ich arbeiten bin, lasse ich Ihn im Wohnzimmer wo er nochmals eine Zwischentür zum Flur hat der dann entsprechend ins Treppenhaus führt. Dies bereits in voraussicht, dass er nicht jeden im Treppenhaus hört und die Wohnung bewachen will. Nachts gehts er mit ins Schlafzimmer und hat da sein Körchen, die Schlafzimmertüre werde ich die nächste Zeit auch schließen.
ICh werde über die Entwicklungen der Übungen berichten und hoffe das sich das Problem schnell löst, weil es natürlich nicht nur für die NAchbarn sehr störend ist sondern auch für Boo kein schönes Gefühl.

Vielen Dank nochmal

Viele Grüße ebenfalls aus Düsseldorf
Mandy & Boo
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Hallo Mandy, viel Erfolg beim Training.

Herzliche Grüsse

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-Trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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