Was tun, wenn Hund auf Ruheplatz nicht entspannt?

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
Linda schrieb am 04.02.2021
Hallo,

meine kleine Chihuahua-Zwergspitz-Dame Luna (12 Monate alt) kann seit Neuestem in ihrer Box nicht mehr entspannen. Wenn ich sie dahin schicke, weil jetzt mal Ruhe angesagt ist, geht sie zwar problemlos hinein, setzt sich dann aber direkt in den Eingang, schaut heraus und fängt an zu "motzen", indem sie in sehr schrillen, hohen Tönen bellt, jammert oder winselt. Dabei lässt sie mich nicht aus den Augen.

Manchmal lasse ich sie dann wieder raus (immer nur in einem Moment, wo sie kurz ruhig war, nie wenn sie jammert oder bellt). Dann legt sie sich entweder vor das Sofa oder kommt mit rauf und schläft meistens direkt ein. Auf das Sofa darf sie nur nach Erlaubnis. Nach einer Weile schicke ich sie dann zurück in die Box. Manchmal ist sie dann ruhig, andere Mal fängt sie nach paar Minuten wieder an zu meckern.

Interessant ist auch, dass sie öfters von sich aus in die Box geht, aber sich dann ganz genauso verhält als hätte ich sie hineingeschickt. Auch kommt sie dann nur nach Erlaubnis wieder raus.

Ebenso kann sie nur schlafen, wenn ich bei ihr bin. Ist sie zum Beispiel im Wohnzimmer und ich im Arbeitszimmer ist sie total unruhig. Kommt sie dann mit zu mir, schläft sie meistens direkt in einer Ecke ein.

Luna hat generell Probleme beim Alleinebleiben. Auch lässt sie mich nicht aus den Augen und versucht mir immer zu folgen. Öfters blockiere ich sie dann körpersprachlich oder schließe die Türen hinter mir. Wenn ich dann wiederkomme, sitzt sie meistens wartend hinter der Tür. Bei jeder Bewegung von mir (und auch von anderen) hebt sie den Kopf, um zu schauen was los ist.

Egal was ich versuche, irgendwie scheint es nicht besser zu werden. Das Alleinebleiben üben wir fleißig, sind aber seit 3-4 Wochen noch immer bei 2-3 Minuten. Zwar ist sie ruhig, aber nicht entspannt (sie sitzt da und beobachtet die Tür).

Vor ein paar Tagen habe ich angefangen mehrmals täglich einfach nur die Wohnungstür zu öffnen und wieder zu schließen oder den Schlüssel kurz in die Hand zu nehmen, ohne dabei die Wohnung zu verlassen. Ist sie ruhig, bekommt sie ein Leckerli, springt sie auf und will mir folgen, führe ich sie kommentarlos wieder zurück.

Nun zu meinen eigentlichen Fragen:

1. Was kann ich tun, damit sie ihre Box wieder besser akzeptiert (anfangs hatte sie keine Problem damit)?

2. Die Box wurde mir von einer Trainerin empfohlen, da das Alleinebleiben nicht klappt. Aber wie sinnvoll ist die Box, wenn sie dort nicht entspannen kann?

3. Ihre Lieblingsruheplätze sind definitiv das Sofa und der Sitzsack von meinem Kind. Wären diese Plätze vielleicht empfehlenswerter als die Box? Und kann ich damit auch das Alleinebleiben üben?

Vielen Dank schon mal!! :)
3 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 12.02.2021
Hallo,
die Kleine hat Sie super im Griff ?. Sie sehen das sicher nicht so, aber es ist so. Das ist auch der Grund, warum sie nicht alleine bleiben kann und Sie immer verfolgt. Sie hat das Gefühl, wenn sie Ihnen nicht "sagt" was Sie tun sollen, kommen Sie nicht zurecht.
Sie schreiben, die Hündin darf nur nach Aufforderung aufs Sofa. Ist es so, dass die Kleine Sie vor dem Sofa anschaut bis Sie es ihr erlauben? Damit hat sie Sie trainiert auch, wenn Sie erst nach einer halben Stunde reagieren. Ignorieren Sie es, schauen Sie weg, gehen Sie aus dem Zimmer.
Wenn die Kleine in die Box geht, sich dann so benimmt wie, wenn Sie sie reinschicken und meckert, weiß sie, dass Sie ganz sicher, nach 10 Minuten, einer halben oder einer Stunde reagieren und ihr die gewünschte Aufmerksamkeit geben.
Die Türen jedes mal hinter sich zu schließen ist super, die Kleine körpersprachlich zu blockieren nicht.
Wenn Sie die Hündin jedes mal, bevor Sie gehen vorher in die Box schicken, KANN sie unmöglich entspannen, denn sie weiß, dass Sie jetzt gehen. Da können Sie noch so oft aus dem Zimmer gehen und wieder rein kommen, die Kleine wird angespannt sein. Der "Trick" ist, einfach raus zu gehen und SOFORT wieder rein zu kommen bis die Hündin vor Langeweile bei diesem "Spiel" einschläft. Dabei ist wichtig, nicht zu reden und die Kleine auch nicht anzuschauen. Das sollten Sie mehrmals am Tag ca. 10-15 min. lang tun.
Wenn Sie die Kleine, warum auch immer, in die Box tun und sie meckert, reagieren Sie NIE darauf, nicht mal mit anschauen. Besser wäre sogar, jedes mal kommentarlos aus dem Zimmer zu gehen. Dann lernt die Kleine, dass sie mit dem Gemecker das Gegenteil erreicht von dem, was sie möchte.
Ich denke, aus all den Erklärungen ergibt sich, dass die Box nicht dabei hilft, einem Hund das Alleinebleiben beizubringen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Linda | Fragesteller/in
schrieb am 12.02.2021
Hallo,

danke für die Antwort.
Ich gebe zu, dass Luna manches Mal auf das Sofa darf wenn sie einen so anschaut. Dies werde ich in Zukunft in der Familie unterbinden.

Wo ich mir nicht sicher bin, ist ob sie wirklich wegen Kontrollverlust nicht alleine bleiben kann. Wenn ich die Symptome sehe deutet es für mich eher auf Trennungsangst hin. Wenn sie mal alleine war, dann hatte sie sich auf das Sofa gestellt und geheult, an der Tür gekratzt und wenn ich wieder kam hat sie quasi versucht an mir hochzuklettern, auch springt sie dann viel (alle viere gleichzeitig vom Boden). Sie ist dann auch kurzzeitig sehr aufgedreht. Ich ignoriere sie dann auch immer. Was sie nie gemacht hat ist Dinge zu zerstören.

Spricht denn etwas dagegen, wenn ich ihr einen Ruheplatz auf dem Sofa gebe, anstatt sie immer wieder in die Box zu schicken?

LG
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 12.02.2021
Warum wollen Sie die Kleine überhaupt wohin schicken? Möglicherweise ist das schon das Problem! Wie ich oben schon geschrieben habe, kann man Hunde nicht darauf trainieren, sich zu entspannen.
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