Hund ist total auf mich fixiert, wie kann ich das ändern?

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
Sabrina M. schrieb am 21.01.2023
Hallo, Mein Hund, ein 10 Jahre alter Havaneser Mischling, kann absolut nicht alleine bleiben. Wenn ich nicht da bin, springt er in einer Tour an der Tür hoch. Wenn ich ihn zu meinen Eltern bringe sitzt er nur vorm Fenster und schaut, wann ich wieder komme. Heute musste ich ihn bei einer Freundin lassen, wo er über Nacht bleiben sollte. Sie rief mich nach 1 Stunde an, weil der Hund nur an hecheln und jaulen war. Er stand total unter Stress, weil ich nicht da war. Was kann ich tun, dass er zumindest bei anderen Menschen entspannt bleibt? Das er alleine bleibt habe ich mittlerweile aufgegeben, aber ich kann ihn ja leider nicht überall mit hin nehmen, deshalb sollte er zumindest im Beisein von anderen Menschen entspannen können.
1 Antwort
Hallo Bino, einen 10 Jahre alten Hund an das Alleinebleiben gewöhnen, ist eine große Herausforderung. Normalerweise fängt man damit im Welpenalter an. Zumal unser Hunde sich mit zunehmendem Alter noch mal verändern - es gibt Hunde, die wollen dann plötzlich nicht mehr alleine sein, weil sie sich plötzlich unsicher fühlen usw. Sie können versuchen mit ihm zu trainieren wie mit einem Welpen, und zwar erst mal eine kurze Zeit ohne Sie in einem anderen Zimmer bleiben, Distanz aufbauen, indem Sie Ihren Hund nicht immer in den Mittelpunkt Ihres Lebens stellen - ich weiß, es ist schwer. Er sollte Ihnen zu Hause nicht überall hin folgen und es sollte Zeiten geben, wo er einfach nicht beachtet wird. Dann versuchen die Zeit, wo er allein in einem Zimmer bleibt zu erhöhen bis Sie letztendlich die Wohnung verlassen können. Bei Trennungsangst muss immer unter dem Stresslevel des Hundes trainiert werden und zwar täglich - daran scheitert es oftmals. Dann sollte jedes aufgeregte Begrüßungsritual unbeachtet bleiben. Wenn er - wie bei Ihren Eltern - am Fenster sitzt und wartet ist es nicht so schlimm, wie bei Ihrer Freundin - kannte er Ihre Freundin nicht oder war ihm die Wohnung fremd? Ja, es ist ein großes Problem, wenn der Hund so in Stress gerät und u.U. nicht frisst und stark hechelt. Sie können es mit Training versuchen, jedoch ist die Prognose ehrlich gesagt nicht besonders gut.
Ich drücke die Daumen, daß Sie viel Geduld, Zeit und Durchhaltevermögen haben mit dem Training zunächst in Ihrer Wohnung anzufangen. Wie ist es denn, wenn Ihr Hund in Ihrer Wohnung betreut wird? Dann ist zumindest die Umgebung nicht fremd, was aber auch nicht heißt, daß es gelingt.

Viel Erfolg

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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