zieht an der Leine

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Brunck schrieb am 15.05.2016
Hallo...wir haben eine fast 7jährige Stefford-pit Bull Hündin. Sie ist vom Wesen her eine totale "SchlafTablette" sagen wir immer, also lieb und liegt am liebsten faul im Bett oder draußen in der sonne. Sie hört drin wunderbar und kann auch so einige "KunstStück", jedoch macht das gassi gehen mit ihr überhaupt kein Spaß, sie zieht an der Leine und geht quasi mit dir gassi und hört auch erst nachdem 5 mal rufen wenn sie von der Leine ab ist..machen wir was falsch? Und was können wir gegen dieses ziehen an der Leine machen? Danke und liebe grüße
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 16.05.2016
Hallo,
wenn Sie fünf mal rufen, bis die Hündin kommt, hat sie genau das gelernt: Sie rufen mehrmals und sie muss nicht kommen.
Versuchen Sie es einmal mit Rufen und sofort weglaufen, ohne zurückzuschauen. Die meisten Hunde kommen dann sofort, weil sie ihr Rudel nicht verlieren wollen. Sobald er bei Ihnen ist, loben Sie ihn überschwänglich und er darf sofort wieder gehen. Also kein Sitz, Platz oder sonstiges.
Wenn das nicht funktioniert, befestigen Sie eine Schleppleine an Geschirr oder Halsband. Rufen Sie den Hund und ziehen ihn dann zu sich. Auch dann wieder belohnen und sofort laufen lassen.
Sehr wichtig: Rufen Sie nur einmal und handeln dann sofort, also weglaufen oder den Hund zu sich ziehen, dann lernt die Hündin, sofort zu kommen.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Der Erfolg hängt immer von der Konsequenz ab. Wenn Sie einmal den Hund mehrmals rufen, das nächste Mal handeln Sie gleich beim ersten mal, kann der Hund Sie nicht einschätzen und versucht eben, seinen Willen durchzusetzen. Genauso beim Ziehen an der Leine.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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