Bllen

Stubenreinheit
Knuffel schrieb am 03.06.2016
Hallo,
er Bellt jeden an, wenn er mal kurz alleine zu Hause ist, ist er ruhig, nur wenn ich da bin und irgend jemand geht im Treppenhaus Bellt er alles zusammen. Auch auf dem Grundstück egal wer sich bewegt Bellt er an.
Wenn ich ihm mit Leckerli ablenke ist er ruhig.
3 Antworten
Hallo,

die Frage ist, warum er bellt? Hat er dadurch bei Ihnen Erfolg, in Form von Aufmerksamkeit und Leckerlie? Hat er gelernt alleine zu Hause zu sein? Im Garten sollte er nicht den Zaun kontrollieren, deshalb ist hier die erste Maßnahme, ihn nicht allein in den Garten zu lassen. Sobald er bellt, rufen Sie ihn und wenn er kommt bekommt er für sein KOMMEN ein Leckerlie. Sollte er nicht hören, lassen Sie ihn nur noch mit Schleppleine in den Garten und verfahren Sie wie beschrieben und nehmen Sie das Ende der Leine und holen ihn zu sich zurück.

Wenn er nicht allein zu Hause sein kann, üben Sie mit ihm in kleinen Schritten das Alleinbleiben, wie bei einem Welpen. Ich beschreibe es noch einmal Schritt für Schritt:

Erst, wenn er sich freiwillig zum Schlafen oder Spielen in einen anderen Raum zurückzieht bzw. freiwillig in einem Raum bleibt, wenn der Besitzer hinausgeht, kann man anfangen, gezielt Trennungszeiten aufzubauen.

Ihr Hund sollte einen oder mehrere Sicherheitsplätze bekommen. Als Sicherheitsplatz eignet sich eine Decke, ein bestimmtes Kissen oder auch die Hundebox. Wichtig ist, dass der Hund mit diesem Platz möglichst viele positive und entspannte Verknüpfungen macht. Dies kann über Futter, Spiel oder Schmuseeinheiten aufgebaut werden. Der Sicherheitsplatz ist kein Platz, an den der Hund geschickt wird, um ihn zu bestrafen. Es ist ein Ort, an den er sich zurückzieht um seinen Kauknochen zu fressen. Wenn der Hund sich auf seinen Sicherheitsplatz zurückgezogen hat, muss er dort vor Kindern und Besuchern sicher sein. Auch die Besitzer sollten ihn dort nur „belästigen“, wenn sie sicher sind, dass ihre Annäherung erwünscht ist.

Trainingsaufbau :

Als erstes muss Ihr Hund nun lernen, dass er Ihnen im Haus nicht mehr auf Schritt und Tritt folgen darf. Er soll alleine in einem anderen Raum bleiben, zunächst einmal nur ein paar Sekunden, später dann immer länger! ***

In einem zweiten Schritt müssen Sie dann Schlüsselreize abbauen. Hunde sind sehr genaue Beobachter, sie wissen schon, dass Sie nun wieder die Ausgehschuhe anziehen, den Schlüsselbund aufnehmen und dann wieder das gefürchtete Alleinebleiben kommt. Verändern Sie Ihre Gewohnheiten, gehen Sie einfach einmal ohne Mantel hinaus. Ziehen Sie die Ausgehschuhe an, nehmen Sie den Schlüssel in die Hand und setzen Sie sich dann auf das Sofa, um einen Kaffee zu trinken. Je weniger Ihr Hund die Dinge vorhersehen kann, desto weniger fängt er vorher schon an, in Panik zu verfallen.

Im nächsten Schritt verlassen Sie nun das Haus, auch hier fangen Sie wieder erst mit wenigen Sekunden an. Gehen Sie so oft wie möglich in diesen kurzen Einheiten hinaus. Für einen besseren Überblick können Sie hierfür auch ein Trainingstagebuch einführen. Jetzt heißt es durchhalten, steigern Sie Schritt für Schritt die Zeit, die Ihr Hund alleine bleiben kann. Wenn Sie es geschafft haben und Ihr Hund 20 bis 30 Minuten alleine zu Hause schafft, können Sie die Schritte immer größer machen.

****
- bis zu 3 min., wenn der Besitzer den Raum bei geöffneter Tür
- bis zu 3 min., wenn der Besitzer den Raum abwechselnd verläßt und wiederkommt und dabei
jeweils die Tür schließt;

- bis zu 5 min., bei geschlossener Tür, während der Besitzer aber in der Wohnung bleibt;
- bis zu 5 min., bei geöffneter Tür, während er Besitzer die Wohnung aber verläßt
- bis zu 10 min.,……. – bis zu 15 min. usw.
ERST einen Schritt weitergehen, wenn Ihr Hund, den jetzigen Schritt gut verkraftet, ansonsten wieder einen Schritt zurück.

Wichtig:
Nicht Zurückkommen, wenn der Hund noch winselt oder bellt – warten bis er sich beruhigt hat,
erst dann die Wohnung/Zimmer betreten. Es geht nicht von heute auf morgen, es dauert bis der Hund dann wirklich 30 min. allein bleiben kann.

Bellt er auch draußen, wenn Sie mit ihm Spazierengehen? Hier hilft manchmal ein gutes Training zur Leinenführigkeit.

Zu Hause, sollte er auf keinen Fall, wenn es klingelt zuerst zur Tür laufen. Üben Sie mit ihm, wenn es klingelt, daß er dann auf seine Decke geht. Gute Tipps finden Sie unter AGILA's Trainertipps. Sein Platz sollte nicht so eingerichtet sein, daß er alles kontrollieren kann. Auch erhöhte Plätze etc. sollten erst einmal tabu sein.

Ferner sollte er den Grundgehorsam kennen sowie geistig und körperlich ausgelastet werden.
Sofern Sie Hilfe brauchen, melden Sie sich oder wenden sich an eine Fachfrau oder Fachmann vor Ort. Diese Online-Beratung ersetzt keinen Besuch vor Ort und zeigt nur Eventualitäten auf.

Viele Grüsse aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-Trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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Knuffel | Fragesteller/in
schrieb am 06.06.2016
Danke für Ihre ausführliche Erklärung, aber das ist nicht mein Problem.
Er kann ohne weiteres alleine wenn ich einkaufe in der Wohnung sein und da macht er absolut nichts, im Gegenteil er sitzt dann auf dem Fensterbrett und wartet bis ich wieder komme. Er bellt dann auch nicht im Gegenteil, er ist absolut ruhig und lieb.
Mein Problem ist folgender:
Wenn jemand im Treppenhaus sich bewegt schlägt er sofort an und Bellt das ganze Haus zusammen ob es Tags oder Nachts ist obwohl ich da bin. Auf dem Grundstück ( Garten hat keinen Zaun) ist das selbe, so wie sich jemand der Hausbewohner sehen lässt, bellt er sie ständig an, Nur wenn er von der Person gestreichelt wird wedelt er mit seinem Schweif und ist ruhig.
Selbst wie eben bei Gewitter ist er ganz ruhig und hat keine Angst, er hat halt vertrauen zu mir lach.
Er ist 1 ½ Jahre alt.

Auch wenn ich ihn auf dem Grundstück an der Leine lasse ist das selbe. Nur mit Leckerli kann ich ihn ablenken und er hält ruhe.

Und am schlimmsten ist es, wehe ein anderer Hund betritt das Grundstück, da will er sein Revier verteidigen, da hört er erst wieder auf, wenn der Hund nicht mehr in Sichtweide ist.

Sind wir auf der Straße, ist es das absolute Gegenteil, er interessiert sich weder ein anders Tier oder die Menschen die da laufen, da ist er absolut ruhig.

Nur wenn er halt in seinem Revier ist ist er nicht zu endigen.

LG Peter
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Hallo Peter,

wenn es wirklich territoriales Verhalten ist, müssen als Managementmaßnahmen alle Aussichtspunkte wie Fenster oder Balkone oder halt auch im Garten nicht zugänglich sein, damit der Hund nicht die Gegend überwacht. In der Wohnung sollten möglichst die Geräuschinformationen durch allgemeine Geräusche (Radio, Fernseher o.ä.) überdeckt werden. Auch im Haus sollte Ihr Hund keinen Zugang zu Besuchern an der Tür haben. Er sollte solange das Training noch nicht stattfindet, evtl. in einen anderen Raum gesperrt werden. Wichtig ist, dass er nicht immer wieder in Situationen gebracht wird, so er sich so aufregen muss.

Dann sollte eine Desensibilisierung / Gegenkonditionierung stattfinden, wo der Hund lernt, ein Alternativverhalten zu zeigen, was er anstatt bellen ausführen kann, z.B. Blickkontakt aufnehmen und zu Ihnen kommen oder in der Wohnung auf seine Decke gehen und Kaustange bekommen etc. Dies sollten Sie jedoch mit einer Hundetrainerin/-Trainer vor Ort üben.

Viele Grüsse aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-Trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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