Hündin geht nicht gut an der Leine

Leinenführigkeit ❯ Hund lässt sich nicht anleinen
alinaschlembach schrieb am 10.11.2015
Unsere Hündin (zwei Jahre alt) ist bisher immer gut an der Leine gegangen. Seit einigen Wochen tut sie das nicht mehr. Anfänglich dachten wir, dass sie durch irgendwas eine Angst entwickelt hat, jedoch ist sie eigentlich nicht ängstlich sondern eher bockig. Mittlerweile geht sie besser an der Leine, aber sie geht sehr langsam (absichtlich) und bleibt auch immer wieder wie ein störrischer Esel stehen. Mal geht sie dann aber wieder sehr gut. Mein Vater geht meistens ohne Leine mit ihr, da sie dann ohne weiteres geht. Nur hat se mittlerweile die Angewohnheit irgendwann einfach nach Hause zu laufen. Ich gehe seit dem nur noch mit ihr an der Leine, da es für mich ein Vertrauensbeweis und Privileg ist ohne Leine zu gehen. Mein Vater geht weiterhin ohne Leine mit ihr, ignoriert sie jedoch wenn wir sie nach Hause läuft und sperrt sie aus. Meiner Meinung nach ist es falsch und auch ineffektiv sie auszusperren. Nun steht aber Wort gegen Wort, da wir beide halt der Meinung sind, dass unsere Methode sinnvoller ist. Welche Methode ist also sinnvoll?
1 Antwort
Hallo, Hundeerziehung ist wie Kindererziehung, sie funktioniert letztlich nur, wenn sich die "Eltern" einig sind und an einem Strang ziehen.
Insofern müssen sie einen Kompromiss finden, mit dem sie beide leben können.
Der Hündin immer wieder erlauben selber zu entscheiden (nach Hause zu gehen), halte ich persönlich für ungünstig. Ebenso das Aussperren hinterher. Es ist ja keine Starfe mehr für das Weglaufen (dies müßte innerhalb von 3 Sekunden nach dem Ereingnis/Weglaufen geschehen) sondern eine, in den Augen der Hündin, soziale Ausgrenzung. Dies könnte zur Folge haben, dass die Hündin sich weiter entfernt und die Bindung zum Menschen verlorengeht.
Auch das Ausschließliche laufen an der Leine ist nicht optimal, da die Hündin keinen Spielraum hat, um sich auszutoben.
Ihre Hündin ist mit 2 Jahren jetzt erwachsen und reifer geworden und stellt durch solch ein Verhalten ihre Positionen als Rudelführer in Frage. Dies ist völlig normal für einen Hund. Er testet immer mal wieder aus, welches Verhalten sich für ihn lohnt.
Mein Tipp für sie: gestalten die die Spaziergänge interessanter. Nehmen sie ein paar Belohnungen mit (Leckerchen/Spielzeug/Streicheleinheiten). lassen sie die Hündin nicht nur vor sich hinschnuppern, sondern fordern sie ab und an mal ihre Aufmerksamkeit ein, die sie dann auch belohnen.
Ein guter Kompromiss ist eine Schleppleine. Diese ermöglicht einen relativ großen Bewegungsradius, aber man hat den Hund trotzdem unter Kontrolle.
Fordern sie die Hündin mehr, verlangen sie mehr von ihr, geben sie ihr Aufgaben, die sie bewältigen muß (Suchspiele, balancieren, bei Fuß um Poller laufen etc) da sind ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt. Lassen sie die Leine ganz lang, rufen sie sie zu sich heran - belohnen. So trainieren sie nebenbei noch den Rückruf.
Erst wenn sie merken, dass dies klappt, können sie wieder auf die Leine verzichten.
In dem Moment wo sie /ihr Vater Abwechslung in den Spaziergang bringen, wird die Hündin auch wieder mit mehr Spaß dabei sein und von sich aus Anschluß suchen.
Versetzen sie sich in die Lage des Hundes - ihnen wäre es auch irgendwann zu langweilig, immer das selbe zu machen - Tag für Tag. Auch wir Zweibeiner möchten gefordert werden und Abwechslung im Alltag haben.

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
War diese Antwort hilfreich?
Ähnliche Fragen