Der Hund will alles stehlen

Mangelnder Gehorsam
Retika schrieb am 03.02.2016
Unser Labrador (19 Monate ) stiehlt alles, was erreichbar ist. Am liebsten sind es unsere Brillen. Drei Brillen hat er schon zerbissen. Er gibt seine gestohlenen Dinge nicht ab, egal ob ich ihn mit Wasser anspritze ; das macht ihm mittlerweile Spaß. Ich muss, um die Brille zu retten, eine Scheibe Wurst aus dem Kühlschrank holen. Dann gibt er sie ab .Ich denke mittlerweile, er klaut, weil er dann Wurst bekommt .Nur, wenn ich nicht schnell genug bin, ist die Brille kaputt. Dann sind 600.-€ dahin. Auf "Aus" reagiert er gar nicht. Er klettert auch auf einen Stuhl, den er vorher an den Tisch schiebt, springt dann von Stuhl auf den Tisch und leert dann Schüsseln und Pfannen. Der Hund ist in dieser Beziehung ganz furchtbar. In der Hundeschule war ich mit ihm. Da dort auch andere Hunde sind, waren diese interessanter als das was gelernt werden sollte. Ich weiß mir keinen Rat mit ihm.
Meine Familienmitglieder würden ihn am Liebsten abgeben. Ich suche aber lieber nach Möglichkeiten ihn zu erziehen. Nur ist er resistent dagegen. Vielleicht können Sie mir helfen!
1 Antwort
Hallo, aus Sicht des Hundes stellen sich die Situationen so dar: ich mache Blödsinn, prima - ich bekomme Aufmerksamkeit. Sie können folgendes versuchen.
Haben sie noch einige von den zerschlissenen Exemplaren? Wenn ja präparieren sie diese mit schlecht schmeckenden Essenzen. Was ihr Hund nicht mag, wissen sie am besten. Es kommen z.B. in Frage: Pfeffer, Tabascosaucen, scharfer Senf, Essig.legen sie diese präparierten Brillen hin. Ignorieren sie ihn, wenn er sich damit befasst. Nicht ansehen, nichts sagen. Er ist nicht da! Sonst belohnen sie wieder sein Verhalten. Legen sie einen Kong hin, mit dem er sich beschäftigen kann ( bitte nur in ihrer Anwesenheit). beschäftigt er sich damit: loben sie ihn verbal, nicht zu viel Aufmerkamkeit.
Ist es möglich den Küchen/Essbereich abzutrennen, wenn sie nicht da sind? Oder leert er die Schüsseln auch in ihrem Beisein?
Ansonsten kann ich ihnen nur empfehlen mehr die Führung zu übernehmen.
Benutzen sie dabei wichtige Ressourcen, wie Futter, Aufmerksamkeit, Sozialkontakt.
Wenn es möglich ist, tun sie die gesamte Futtertagesration des Hundes in eine Tasche ( im Handel erhältlich). Diese nehmen sie mit zum Gassigehen oder sie ist immer in ihrer Reichweite. Fordern sie den Hund. Er muß ihnen sein Spielzeug bringen, etwas suchen , sitzen und warten etc. Für alles was er richtig macht, wird er belohnt (Lob, Aufmerksamkeit, Futter). Ansonsten wird er ignoriert.
SIE bestimmen was, wann wo und wie geschieht. Nicht ihr Hund. Sie sind "Chef" - nicht der Hund.
Vielleicht finden sie auch eine Hundeschule, wo sie z.B. Mobility oder Dummyarbeit mit dem Hund machen können. Dabei lernt er MIT ihnen zu arbeiten, auf ihre Anweisungen zu achten und andere Hunde zu ignorieren.
Eventuell wäre es auch lohnenswert sich einen Trainer nach Hause zu bestellen um vor Ort Trainingssansätze mit ihnen und der gesamten Familie zu erarbeiten. Denn es müssen und sollen ja alle mitmachen bei der Hundeerziehung.
Adressen finden sie z.B. auf den Seiten des BHV unter http://www.hundeschulen.de/


MIt freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
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