hund hat große angst beim autofahren und vor menschen

Angst
Tamara S. schrieb am 13.03.2015
hallo
also ich habe meinen hund im februar 2014 bekommen da war er grade 4 1/2 monate alt er kommt von einem bauern wo er mit seinen elten und seinen 6 geschwistern im kuhstall aufgewachsen ist er hat dort leider nichts kenengelernt als er zu mir kam kannte er keine menschen er hatte panische angst vor leine und brustgeschirr( das ist nun definitiv nicht mehr) aber dadurch dass er in der prägepfase nichts kennengelernt hat hat er hald vor wirklich vielem angst aber unsere hauptprobleme sind andere menschen und das autofahren und etwas die schreckhaftigkeit

thema 1 menschen: er bellt beim spazieren gehen sobald er auch nur einen menschen sieht wenn die menschen dann näher kommen würde er am liebsten weglaufen
er bellt aber auch zuhause wenn es an der tür läutet bellt er die ganze zeit bis man ihn zu dem besuch lässt aber auch wenn niemand läutet und einfach abens wer neu in den raum kommt bellt er sofort manchmal auch bei uns aber eher selten hauptsächlich wenn wer zu besuch ist und garade in den raum hinein geht in dem er sich aufhält aber er bellt auch wenn er drausen irgendwelche gräusche hört wie z.B.: die nachbarn holen die post oder holen die mülltonne wieder rein

thema 2 autofahren: er hat riesengroße angst beim auto fahren am anfang konnte er nicht mal an parkenden autos vorbei gehen das klappt jetzt schon ganz gut er steigt manchmal auch vorne beim beifahrer schon freiwillig nach langem überreden ein aber eigentlich möchte ich dass er irgendwann im kofferraum in der box sitzt aber das geht garnicht da übergebt er sich alle 10 minuten und steht unter dauerstress er hechelt permanent versucht die boxentüre aufzumachen wir müssen das schon extra sichern mit leinen damit er das gitter nicht mehr aufmachen kann ich habe mich auch schon mal mit ihm in ein parkendes auto gesetzt aber da ist er buchstäblich an die decke und fenster gesprungen in eine hundeschule kann ich mit ihm ja auch nicht habe ich mal probiert doch die leiterin meinte das geht so nicht denn wenn wir dort ankommen dann steht der hund so unter stress dass man nix mit ihm machen kann wenn er auf längeren fahrten hinten in die box muss kann ich danach den hund baden weil er sich übergibt und sabbert und sich dann reinsetzt oder legt

thema 3 schreckhaftigkeit: er zuckt bei jeder schnellen bewegung oder wenn was runterfällt rennt er panisch davon

so ich hoffe ich habe es genau genug beschrieben und Sie haben eine idee wie man ihm und mir helfen kann
lg tamara und moose
1 Antwort
Hallo,
Sie haben die denkbar schlechtesten Voraussetzungen für ein Hunde-Leben und sehr viel Arbeit vor sich. Durch das lange Bleiben in der reizarmen Umgebung kennt Ihr Hund nichts und hat vor allem Furcht. Nach 4 Monaten schließt sich das erste Zeitfenster, alles, was die Hunde bis da erlebt haben, sitzt sehr fest.
Sie können nur ein komplettes Schutzprogramm aufbauen, ihn langsamst an alles heranführen. Er ist nie vor Ihren Füßen, keiner fasst ihn an, bis er Ihnen fest vertrraut. Dann wird er an Ihrer Seite - nach und nach - die Welt erobern, mit vielen Rückschlägen, die ihn wieder stressen. Wenn er wie in Thema 3 nicht mehr panisch wegrennt, sondern bei Ihnen oder hinter Ihnen bleibt, wäre das ein Anfang.Bewegungen müssen ihm in Zeitlupe gezeigt werden - mit vielen Leckerchen als "Tester". Hat er Stress nimmt er keins.
Autofahren und alles, was ihm begegnet, muss langsamst und immer wieder geübt werden, ein Fehler, und schon müssen Sie wieder von vorne anfangen. Super ist es, wenn er mit Ihnen den Versuch macht, die Welt zu entdecken und bei Ihnen bleibt.
Draußen:
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Ihr Hund ist unsicher und beißt/bellt alles weg – das ist seine Strategie, damit er seine Ruhe hat.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und Ihr Körper dazwischen - eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
In der Wohnung nehmen Sie ihn an die Leine und führen ihn in alle Räume, hinter Ihren Füßen. Bei Besuch ist er abgeschirmt bei Ihnen - er hat nichts zu erledigen. Je mehr Sie führren, anleiten, zeigen, geduldig und immer wieder - je größer sind Ihre Chancen
Ich würde auch einen Chip probieren, um ihm das Leben etwas leichter zu machen. Ein Berner Senn, der ebenfalls ohne Reize aufgewachsen war, ist heute - nach Kastration - und einem Arbeits- und Spielprogramm sehr normal und zufrieden.
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen. Hier finden Sie eine ganze Menge, wie Sie Ihrem Hund helfen können - mit Spiel und Spaß, Bindung an sich und Vertrauensspielen.
Ich drücke Ihnen sehr die Daumen!
Inge Büttner-Vogt
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