Hund will nicht ins Auto und beim Gassi gehen motzt er alle an, was tun?

Angst ❯ Vor dem Autofahren
joysummer schrieb am 13.01.2022
Unser Hund (Rüde) ist 8 Monate alt, wir haben ihn im Oktober aus Rumänien bekommen über den Tierschutz. Bisher lief alles bestens, bis mein Mann mit ihm draußen Gassi geht, er motzt alle an, egal ob Mensch oder Tier, drinnen ist er eine Seele von Hund und liebt auch Kinder sehr. Und hört aufs Wort, leider wurde uns gesagt er ist ein mittelgroßer Mischling, jetzt haben wir das Gefühl er wird eher sehr groß - Richtung Wolfshund. Er ist der Meinung, er müsste meinen Mann draußen gegen alle Widrigkeiten schützen. Leider müssen wir jetzt einen Maulkorb umlegen, er ist sehr traurig deshalb. Wie bekommt man ihn ins Auto? Wir müssten zum Tierarzt und wollen ihn kastrieren lassen, er hat das letzte Mal alles vollgebrochen und geht seitdem nicht mehr rein.
3 Antworten
Guten Tag,
vermutlich führt Ihr Mann ihn weit vorne, der Hund denkt, er muss etwas erledigen.
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Ab sofort führen Sie/Ihr Mann: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen," wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Zum Auto:
Fangen Sie mit dem Rücksitz an. Öffnen Sie alle Türen, lassen Sie ihn einen Tag hungern und nehmen Sie etwas sehr Gutes , Fleischwurst oder so. Lassen Sie Ihren Hund durchs Auto springen - rein und raus. Am nächsten Tag schließen Sie die Tür und öffnen Sie das Fenster, reichen Sie ihm die Fleischwurst durchs Fenster. Wenn er Sie nimmt, öffnen Sie sofort die Tür. Spielen Sie und lassen Sie sich Zeit!!!! Das geht nicht mit einem Mal - probieren geht nicht.
Gehen Sie in der Gegend spazieren und fahren Sie nicht los.
Erst, wenn er sitzen bleibt, setzen Sie sich dazu, fahren Sie nicht los, schließen Sie die Tür -
alles langsam und nachvollziehbar für den Hund. Verwenden Sie ein ganzes Wochenende für die eine Übung. Füttern Sie den Hund im Auto, setzen Sie sich dazu.
Starten Sie das Auto und machen Sie es wieder aus - er sollte nicht in Stress kommen. Stress hat er, wenn er kein Leckerchen nimmt.
Erspielen Sie den Weg zum Auto und auf die Straße - machen Sie langsam, es sitzt wahrscheinlich sehr fest, weil es in der Welpenzeit begonnen hat.
Wenn Sie losfahren, geben Sie dem Hund einen festen Halt mit Decken, im Kofferraum, er darf nicht das Gleichgewicht verlieren. Dann wirds ihm wieder schlecht und er kotzt. Lassen Sie sich Zeit, fahren Sie erst um die vier Ecken, langsam und sehr weich in die Kurven gehen!
Geben Sie ihm im Auto etwas zum Kauen...Kauben plus Stress gehen nicht.

Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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joysummer | Fragesteller/in
schrieb am 14.01.2022
Guten Morgen!

Vielen Dank ,ich werde es beherzigen,und alles anwenden,mal schaun wie weit ich komme.ansonsten muss ich einen Trainer nach Hause bitten,aber die nächsten Tage wird ersteinmal geübt.
VG Joysummer
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Danke für Ihre Antwort!
Und haben Sie viel Geduld, gehen Sie jederzeit einen Schritt zurück und geben Sie sich Zeit,
viele Grüße und viel Erfolg
Inge Büttner-Vogt
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