Autofahren

Angst ❯ Vor dem Autofahren
Inga150 schrieb am 29.01.2017
Hallo liebe Trainer,

Lotta ist eine 2 jährige Mischlingshündin. Ich hatte vor über einem Jahr einen kleinen Unfall mit Lotta. Habe sie dann mit viel Mühe sie wieder an das Auto gewöhnt. Leider hat sie seit den letzten Monaten wieder Probleme mit dem Auto.
Sie hechelt, zittert und speichelt die ganze Zeit. Sie versucht das Auto zu umgehen, springt dann aber freiwillig in das Auto. Eine Box ist keine Möglichkeit.
Ich habe schon versucht sie mit viel Ruhe und spiel wieder positive Eindrücke an das Auto zu erzeugen. Problem ist auch eher das Fahren an sich.
Vielleicht kann mir jemand helfen.
Viele Grüße
Inga
1 Antwort
Marina Krieg | Hundetrainer/in
schrieb am 31.01.2017
Hallo,

da empfiehlt es sich, wieder ganz kleinschrittig anzufangen und zwar ohne, dass man mit ihr wirklich fahren muss.

Im ersten Schritt erstmal nur entspannt in der Nähe des geschlossenen Autos aufhalten. Lass sie Tricks machen, drum herum gehen, sich hinsetzen, Pfötchen geben oder was sie eben schon kann.
Bleibt sie dabei entspannt (das kann am gleichen Tag oder erst nach einer Woche sein), geht ihr zum nächsten Schritt und du öffnest mal eine Tür und machst sie gleich wieder zu, ohne sie irgendwie dazu zu bringen, einzusteigen oder sich auch nur zu nähern. Das entspannte Verhalten belohnst du. Tür auf- du setzt dich mal rein, wieder aufstehen- Tür zu. Und dann immer mal wieder auch andere Türen oder den Kofferraum.
Klappt auch das, kannst du sie mal Leckerlis neben dem Auto, manchmal im Auto suchen lassen. Lege ihr welche auf den Sitz oder in Sichtweite, sodass sie gar nicht weit hineinklettern muss.
Nach und nach wird das gesteigert, immer im Tempo des Hundes, sodass sie auch mal ganz einsteigen muss.
Ist auch das entspannt, kannst du die Zeit im Auto verlängern. Füttere immer mal wieder was oder gib ihr eine Kaustange. Lass aber die Tür geöffnet, sodass sie sich immer wieder dafür entscheiden kann, auch raus zu gehen.
So schaffst du es, dass sie im Auto bereits in freudiger Erwartung von etwas Tollem ist und das Auto keinen Stress mehr bedeutet.
Im nächsten Schritt kann dann die Tür auch mal geschlossen werden. Zunächst nur wenige cm bewegen, dann auch mal zu machen, aber gleich wieder auf, sodass kein Stress aufkommt. Diese Zeiten mit der geschlossenen Tür immer weiter ausdehnen und sich selbst auch schonmal auf den Fahrersitz setzen, während der Hund dort platziert wird, wo er später auch mit fahren soll.
Und dann erst wird auch mal der Motor gestartet. Zuerst nur kurz, dann auch mal laufen lassen.
Dann losfahren. Nur wenige Meter (aus der Parklücke raus und wieder rein), Motor wieder aus. Als nächstes um den Block fahren usw.

Wichtig ist, den Hund gut zu beobachten und bei Stressanzeichen lieber doch wieder einen Schritt zurückgehen.

Im Zweifel solltest du das Training von einem Experten begleiten lassen, unter http://www.hundeschulen.de/menschen-mit-hund/hundeschule-finden/hundeschulen-verzeichnis.html oder https://trainieren-statt-dominieren.de/trainer-umkreissuche findest du qualifizierte Hundetrainer und/oder Verhaltensberater, die mit dir ein gezieltes Training durchführen können.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Viele Grüße
Marina von den Ostseepfoten
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