Unsicherheit gegenüber fremden Menschen

Angst ❯ Vor Menschen
Nella18 schrieb am 05.08.2015
Meine 7 Monate alte Zwergpudelhündin ist sehr zurückhaltend/äbgstlich gegenüber fremden Personen. Wird sie angesprochen möchte sie sich am liebsten verstecken. Sie läuft dann nervös hin und her. Streckt ihr jemand die Hand hin macht sie sich ganz lang und schnüffelt. Zuckt aber bei der geringsten Bewegung der Person zurück. Wendet sich jedoch die Person ab, läuft sie hinterher und beschnüffelt von hinten die Beine. Es kam auch schon vor das sie fremde Personen angebellt hat.
1 Antwort
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 07.08.2015
Hallo,

Hunde sind genauso verschieden wie Menschen. Es gibt Hunde, die aus welchen Gründen auch immer, Angst vor fremden Menschen haben. Bitten Sie daher die fremden Menschen Ihren Hund weder anzusprechen noch anfassen zu wollen. Lassen Sie ihren Hund entscheiden, mit wem sie Kontakt aufnehmen möchte. Sie schreiben ja selbst, dass Ihre Hündin beim Abwenden der Person mutiger wird und schnüffelt.
Wichtig ist immer, dass Ihre Hündin lernt, dass sie bei Ihnen immer im Schutz ist. Und dazu gehört auch, dass über ihre Angst nicht weggegangen wird, sondern sie in Ruhe gelassen wird.
Andererseits können Sie eine Kontaktaufnahme seitens Ihres Hundes auch bestätigen oder belohnen. Hier würde ich der Clicker ganz gut eignen. Geben Sie ihr immer ein Click für eine Kontaktaufnahme in Richtung des Menschen.
Geben Sie ihr Zeit dafür. Gehen Sie an Plätze, wo einige fremde Menschen sind. Aber überfordern Sie sie nicht. Samstag Vormittag in der Einkaufsstraße wäre dann etwas zu viel. :-)

Daneben können Sie selbstverständlich noch am Selbstbewusstsein Ihrer Hündin arbeiten. Hierzu eignen sich alle Beschäftigungen, die Ihr Hund bewältigen kann. Das können Suchspiele sein, Intelligenzspiele, Spiele zur Körperwahrnehmung im Sinne von Tellington-Touch.

Wenn Sie fremde Personen anbellt, dann könnte ich mir vorstellen, dass sie dann bereits in einer Situation war, in der sie ansonsten keinen Ausweg mehr gesehen hat. Vielleicht ist der Mensch zu massiv auf sie zugekommen? Vielleicht war auch keine Möglichkeit für Ihre Hündin auszuweichen? Sie müssen nur aufpassen, dass Ihre Hündin nicht zu oft in solche Situationen kommt. Das Bellen ist mit Sicherheit auch ein Stressregulationsmittel. Damit geht es Ihrer Hündin dann besser. Und genau darin liegt die Gefahr. Wenn Ihre Hündin das Bellen als Lösung ihres Problems erkennt, dann wird es immer öfter gezeigt. Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht in Ihrem Sinne ist.

Für weitere Anregungen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
www.wolf-inside.de
amtlich anerkannte Hundetrainerin
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