Unerklärbare Anst vor neuem Partner

Angst ❯ Vor Menschen
Greta W. schrieb am 24.01.2017
Hallo zusammen.
Im Mai 2011 durfte ich mir meinen ersten eigenen Hund aussuchen, die Wahl fiel auf einen Prager Rattler aus einer Privatzucht.

Aufgewachsen ist er dann zwei Jahre bei meinen Eltern und mir in ländlicher Umgebung, inclusive Hundeschule. Danach sind Jasper und ich mit meinem damaligen Freund nach Bochum gezogen.
2016 im Mai habe ich mich getrennt und mein damaliger Partner ist ausgezogen, mein Hund kam scheinbar gut damit zurecht und hat meinen neuen Freund auch akzeptiert. Abrufen, spielen und sogar Mantrailing war möglich.

Nach zwei Monaten, wie aus dem Nichts, hat Jasper panische Angst vor meinem Freund, zittert wenn er gestreichelt wird und meidet jeglichen Kontakt. Jetzt wohnen wir zusammen und sehen meinen Hund nur im Korb liegen. Allerdings wenn wir essen kommt er raus und stellt sich neben uns. Er lässt sich auch von ihm aus der Hand füttern und ist nicht aggressiv.

Wenn mein Freund mit ihm alleine gassi geht, kann er ihn nicht von der Leine lassen, weil Jasper dann einfach stehen bleibt und sich nicht bewegt, selbst wenn er angelockt wird. Schilderungen zufolge hockt er sich beim Pinkeln sogar hin und lässt alles auf einmal raus, anstatt wie normalerweise häufig zu markieren. An ein großes Geschäft ist ohne mich gar nicht zu denken.
Viele Dinge, wie gemeinsames Spielen oder Such-Spiele auf täglicher Basis haben nichts gebracht. Auffälligkeiten im Umgang mit Jasper zeigt mein Freund nicht, er selbst ist auch ratlos.
Ich Frage mich woher dieser doch plötzliche Stimmungsumschwung kommen kann und was ich dagegen tun kann.
1 Antwort
Hallo, wenn ein Hund plötzlich ganz anders als vorher reagiert, hat er irgendetwas mit der Situation, dem Ort oder dem Menschen verknüpft. Was es genau sein kann - können nur Sie herausfinden, wenn Sie die Situation, an dem es zum ersten Mal geschehen ist noch einmal bis ins Kleinste überdenken. Manchmal kann es auch mit dem Gesundheitszustand des Hundes zu tun haben. Ist Ihr Hund kerngesund? Wenn ja, können Sie versuchen wie folgt zu verfahren: Ihr Partner soll den Hund nicht weiter beachten und immer wenn er im Raum ist, bekommt Ihr Hund etwas ganz Tolles oder es wird mit ihm gespielt etc, damit er die Anwesenheit Ihres Partners mit etwas Gutem verknüpft. Bitte locken Sie Ihren Hund in keine Position, sondern Ihr Hund muss Kontakt zu Ihrem Partner aufnehmen. Was natürlich noch fragwürdig ist, daß er draußen alles auf einmal macht. Macht er das, wenn Sie alleine mit ihm herausgehen auch? Es kann natürlich auch ein Zusammenhang mit einem Erlebnis draußen geben. Ihr Hund kann sich vor etwas so erschrocken haben, was ihm ausgerechnet auf dem Spaziergang mit Ihrem Partner passiert ist, z.B. knallender Auspuff etc. Ist Ihr Hund auch sonst ein eher ängstlicher Hund? Um das Verhalten einschätzen zu können, muss ich den Hund zusammen mit Ihrem Partner sehen.

Viele Grüsse aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-Trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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