Gibt es einen Weg, um Tierschutzhund zu beruhigen?

Angst ❯ Vor Menschen
Gabi K. schrieb am 08.01.2023
Habe im Sept. einen Problemhund aus Rumänien übernommen. Über Tierschutz bis zur Vermittlung. Dieser Hund mittelgroß, kam in einer Box bei mir an, ohne Halsband, ohne Geschirr. Total ängstlich Keiner konnte ihn anfassen, er verkroch sich in die hinterste Ecke und knurrte. Seine Geschäfte verrichtete er in der Wohnung. Das alles wusste ich im Voraus. Aber ich wollte diesem Tier eine Chance geben.

Da er geröntgt und untersucht werden sollte, musste ich ihn einige Wochen später wieder in die Box drängen und zum Tierarzt fahren. Der schaffte es auch irgendwie ihn in Narkose zu legen. Das war auch die Gelegenheit ihr ein Geschirr anzulegen. Inzwischen haben wir Januar, sie nimmt Leckerlis aus der Hand, läuft mir in den Garten hinterher, wo sie ihr Geschäft macht, ist eigtl. stubenrein. Aber anfassen, streicheln oder sonst was geht gar nicht. Darum hat sie immer noch das Pflaster von der Narkose damals am Bein und inzwischen ist auch das Geschirr defekt, aber ich komm nicht an sie ran. Was kann ich tun?
1 Antwort
Hallo Frau Kohl, zunächst ein großes Kompliment, was Sie schon alles geschafft haben. Sie nimmt schon Leckerlies aus der Hand und macht ihr Geschäft draußen. Bei vielen Hunden, die ich kennengelernt habe, dauert es oftmals viel, viel länger. Ich würde mich mit Leckerlies irgendwo in die Wohnung setzen, sie nicht anschauen und ihr die Leckerlies mit ausgestreckter Hand geben und versuchen Sie immer mal zu berühren, vielleicht mal kurz an der Seite oder auch mal im Vorbeigehen, immer mal wieder, so wie unabsichtlich. Sie sollten nicht direkt auf Sie zugehen, sondern im Bogen und sich klein machen. Vielleicht schaffen Sie es in der nächsten Zeit, eine sog. Hausleine an den Hund zu machen, um dann z.B. die Leine aufzunehmen und einfach zusammen mit Ihr in der Wohnung oder den Garten zu gehen. Es ist schwierig, man muss sie kommen lassen und warten bis sie den Schalter umlegt. Bei ängstlichen Hunden nicht von oben auf den Kopf, sondern von unten unters Kinn auch sie ein Leckerlie nimmt, kurz mal berühren ohne zu schauen oder zu sprechen, einfach wenn man sitzt. Locken Sie sie in keine Situation herein. Geduldig abwarten aber das schaffen Sie.

Viele Grüße

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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