Woher kommt Angst vor manchen Plätzen?

Angst ❯ Vor Gegenständen / Geräuschen
Heidi1912 schrieb am 12.02.2023
Mein Hund hat seit wenigen Wochen Angst beim Gassi. Er wirft sich hin und will nicht weiter oder will einen großen Bogen gehen. Es sind nicht unbedingt immer dieselben Plätze. An manchen Straßen will er nicht überqueren oder an der anderen Seite laufen. Manchmal macht er auch einen großen Bogen, wo vorher alles in Ordnung war. Was ich am Merkwürdigsten finde ist, dass er nicht den geraden Weg zu unserer Haustür gehen will. Er geht lieber einen Bogen und dann über den Schotter direkt an der Hauswand.

Er geht generell lieber an Hecken, Mauern oder Autos entlang. Als ob er da mehr Sicherheit hat. Leinenführung klappt schon ganz gut. Fußlaufen über wir gerade. Es hat dich dadurch etwas gebessert. Aber dann wirft er sich plötzlich hin und hat Angst. Woran kann das liegen?
1 Antwort
Guten Tag,
Hunde tun nie etwas ohne Grund. Was könnte passiert sein? Jedes kleinste Detail ist wichtig. Hat er sich erschreckt? War was an Silvester? Eine Begegnung, die für Sie normal war, für den Hund nicht...
bitte versuchen Sie folgendes:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis ABGEWANDTEN Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine unsicher ist. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles zu vermeiden, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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