Null Rückruf / Unsicherer Hund

Angst ❯ Vor Gegenständen / Geräuschen
Sprotte46 schrieb am 25.10.2016
Mein 1 1/2 Jahre junger Colli Rüde , läuft von Anfang an, sehr wenig an der Leine, er läuft aber immer ca zwanzig Meter vorne weg, ist keine Ablenkung , egal, ob Geräusch oder Artgenossen , dann kommt er nach zögern auf Ruf zurück, lässt sich kurz berühren und wieder abstand , mit sehr energischem Tonfall, bleibt er bei Fuß , aber mit geducktem Kopf. Er wurde noch nie schlecht behandelt, nicht von Mensch und nicht von Tier. Trotzdem ist er furchtbar ängstlich und immer auf der Hut, selten , nur zu Hause entspannt. Und bei Artgenossen ist er erstmal weg, er kommt erst wenn er Lust hat oder ich sehr ärgerlich laut Zurück rufe. Sollte er nur an der Leine laufen? Er läuft bis auf Angstphasen , gut an der Leine. Aber er macht sein Geschäft nie an der Leine. Hundeschule wird besucht, seit dem er halbes Jahr alt ist. Leider nimmt er keinerlei leckerchen beim spazieren gehen oder auf Hundeplatz. Was mache ich nur falsch. Hatte bereits einen Collirüden, komplett anderer Charakter gewesen.
1 Antwort
Hallo, solange ihr Hund nicht sicher zurück kommt, sollten sie ihn an der Leine behalten. Zum einen gewöhnt er sich sonst erst richtig an nicht zu hören, wenn sie rufen. Zum anderen ist nicht jeder Hund an einer Kontaktaufnahme interessiert und könnte dies ihrem Hund durchaus artgerecht klarmachen. Dabei sind Verletzungen leider nicht immer ausgeschlossen. Sichern sie ihren Hund deshalb. Gut geeignet sind für den entspannten Spaziergang Schleppleinen.
Wenn er generell sehr unsicher ist, wurde schon mal ein Schilddrüsenlabor gemacht?
Trennen sie vorläufig Gassigehen vom "Geschäftemachen". Zum Geschäft verrichten bleiben sie erst einmal solange an der dafür gewünschten ( möglichst ruhigen) Stelle stehen, bis er sich gelöst hat. Dies können sie auch auf Kommando legen ( fein pipi o.ä.)
Dann gehen sie wieder nach Hause. Spaziergang später.
Vielleicht ist er in der Hundeschule etwas überfordert. Wie groß sind die Gruppen, wie lange dauert das Training, hat er genügend Zeit für die Übungen, sind sie selber locker und entspannt genug dabei?
Als ersten Schritt können sie ein Adaptilhalsband versuchen um den Hund etwas zu beruhigen. Dieses Halsband gibt ein Pheromon ab, welches auch die Mutterhündin absondert um den Welpen zu signalisieren: he alles okay, kein Stress.
Ich würde ihnen aber auch empfehlen sich an einen Hundetrainer mit der Zusatzausbildung zum Verhaltensberater zu wenden, damit der sich vor Ort den Hund und auch ihre Reaktionen anschaut um die Ursache für das Verhalten ihres Hundes zu finden.
Bis dahin nehmen sie etwas den "Druck" raus - keep cool :-) Versuchen sie jedes falsche Verhalten ihres Hundes zu ignorieren und jedes richtige zu belohnen ( loben, Spiel, Leckerchen etc).

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
zertifizierter Hundetrainer/Verhaltensberater IHK/BHV
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