Was tun, wenn Seniorenhund gestresst vom Welpen ist?

Angst ❯ Vor Hunden
Ambrosia000 schrieb am 27.01.2021
Der Hund meiner Eltern ist ein nun 11 Jahre alter Zwerpinscher, der seit circa 3 Monaten Anfälle bekommt, dagegen bekommt er Medikamente. Die Anfälle zeigen sich durch extremes Zittern und schmerzerfülltes Jaulen.

Ich habe mir vor ein paar Tagen einen Dobermannwelpen zugelegt. Seit gestern sind die beiden zusammen im Haus meiner Eltern. Der ältere Hund geht den Welpen nicht direkt an, sondern bellt permanent und jault. Wenn sich der Welpe ihm nähert, fängt er an zu knurren. Er will sich jedoch nicht zurückziehen, sondern verfolgt den Welpen permanent. Er ist total gestresst und kriegt seit gestern Abend wieder Anfälle, trotz der Medikamente, die ihm sonst so gut geholfen haben.

Der Welpe macht ihm Grunde gar nichts. Er läuft nur herum und nähert sich dem Älteren gar nicht. Wenn der Ältere ihn anbellt, wirkt der Welpe eher stark verängstigt und verkriecht sich bzw. teilweise bellt er auch zurück, bis man es bei beiden Hunden unterbindet.

Jetzt ist meine Frage, wie ich das Zusammenleben der beiden angenehm gestalten kann? So dass der ältere Hund keine Anfälle bekommt und nicht permanent gestresst ist und den Welpen vielleicht sogar ignorieren kann, damit er seine Ruhe hat.

Ich möchte dem Älteren den ganzen Stress abnehmen und vor allem habe ich Angst, dass wenn der Welpe (jetzt knapp 9 Wochen alt) älter wird, er ja auch deutlich größer sein wird als der Pinscher und wenn dann der große Dobermann den kleinen alten Pinscher angeht, wird es denke ich richtig übel. Gibt es da irgendetwas, dass ich tun kann?
1 Antwort
Hallo liebe Hundebesitzerin, danke für Ihre eMail. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Wohnsituation so, daß der Senior und Ihr Welpe zusammen in einem Haus wohnen. Wenn der Senior so gestresst ist, wenn Ihr Welpe da ist, sollten Sie auf jeden Fall dafür sorgen, daß die Situation so ist, daß der Senior keine Anfälle bekommt. Gehen Sie zu dem Senior streicheln ihn oder massieren ihn und sorgen dafür, daß Ihr Welpe nicht - wie Welpen nun mal sind - auf ihn springt oder ihn belästigt. Ältere Hunde haben oftmals keine Lust auf einen Jungspund, schon gar nicht, wenn sie Schmerzen oder sonstige Probleme haben. Ihr Hund muss gleichzeitig lernen, daß man Senioren respektieren muss. Der Senior braucht einen Rückzugsort, wo er ungestört ist, evtl. auch mit einem Trenngitter, so daß sich beide erst einmal auf Entfernung "beschnuppern" können. Ältere Hunde haben oftmals keine Lust auf den Aktionismus der Jungen. Es kann aber natürlich auch durchaus passieren, daß der junge Hund ein Jungbrunnen für den alten Hund ist. Ob es wirklich auf Dauer klappt, daß beide problemlos zusammenleben können, hängt natürlich auch vom Charakter der beiden Hunde ab und von vielen anderen Dingen, Geschlecht etc.

Viele Grüße aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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