Hund hat Angts vor manchen Hunden

Angst ❯ Vor Hunden
Britta E. schrieb am 10.11.2018
Ich habe eine mittelgroße Mischlingshündin(2,5 Jahre) aus dem spanischen Tierschutz. Wir haben sie mit 4,5 Monaten bekommen, da sie vorher nicht ausreisen durfte. Bis dahin war sie mit ihren Geschwistern in einem privaten Tierheim untergebracht. Sie war sehr ängstlich, als sie zu uns kam und kannte gar nichts. Mit viel Liebe und Geduld hat sie sich aber gut eingewöhnt . Allerdings bekommt sie beim Gassi gehen ( ohne Leine ) manchmal Angst vor Hunden, die auf sie zulaufen. Das war neulich so schlimm, dass sie in Panik weggelaufen ist und nicht mehr hörte. Das ist aber nicht bei allen Hunden so, auf manche läuft sie auch zu und spielt. Kann man solch ein Angstverhalten abtrainieren, zumal es ja nicht bei allen Hunden so ist? Ich nehme sie jetzt bei unbekannten Hunden an die Leine, damit sie nicht wegläuft und vermeide den Kontakt, wenn sie Angst hat.
Sie hatte in der Eingewöhnungszeit einige unangenehme Hundekontakte, aber keine Beisserei. Ich glaube dass sie einfach zu wenig Hundekontakte in den ersten 4 Monaten hatte und nicht gut sozialisiert ist. Kann man das überhaupt noch ändern?
2 Antworten
Guten Tag,
im letzten Satz liegt der Schlüssel: Sie hatte unangenehme Hundekontakte ohne Ihren Schutz und Ihrre Hilfe, ehe Sie bei Ihnen richtig angekommen war. Versetzen Sie bitte mal kurz in Ihren Hund:
Neu angekommen, nichts erfahren, über die Welpenzeit (Prägephase) im
Rudel, dann muss sie auch noch jede Menge eigene Entscheidungen treffen, von denen manche unangenehm waren. Sie haben eigentlich gar nicht eingefriffen, sonst geschehen lassen.
Fangen Sie neu an und bauen Sie Vertrauen auf:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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pardon: sondern geschehen lassen ...
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