Hund hat Angst/zeigt Aggression nach Angriff durch anderen Hund, was tun?

Angst ❯ Vor Hunden
Bruno030 schrieb am 18.02.2022
Unser Hund (ein Dackel) wurde von einem anderen, deutlich größeren Hund angegriffen. Dabei war unser Hund an der Leine, der andere freilaufend. Seitdem haben wir große Probleme anderen (fremden) Hunden zu begegnen. Unser Kleiner legt sich häufig in die Leine, fängt an aggressiv zu bellen und möchte die anderen Hunde damit verscheuchen. Dabei wedelt er allerdings mit dem Schwanz und beruhigt sich auch immer schnell, wenn die anderen Hunde sich dann langsam angenähert haben. Wir haben schon viel versucht, auch unseren Hund abzuschirmen, zu belohnen, wenn er einen anderen Hund sieht bevor er beginnt zu bellen und anderen Hunden aus dem Weg zu gehen. Leider hat nichts davon endgültig geholfen. Wir möchten unseren Kleinen so gern dabei unterstützen, dass er anderen Hunden wieder fröhlich und positiv begegnen kann. Was können wir tun? Vielen Dank im Voraus!
1 Antwort
Guten Tag,
bis sich das löscht, wird es noch einige Zeit dauern
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie oft auch in die ANDERE RICHTUNG und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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