Hund Flipt aus und geht dann auf Abstand (Angst)

Angst ❯ Vor Hunden
Christin J. schrieb am 20.10.2019
Meine Hündin ist 10 Monate alt ich habe sie mit 6 Monaten bekommen sie hat ihr Leben lang in einem Einzel zwinger gelebt ich habe mit ihr Hundekontakt versucht zu üben aber sie hat immer noch Angst vor anderen Hunden erst geht sie lautstark nach vorne wenn die Hunde deinen auf Sie zukommen danngehtsie zurück... wie kann ich ihr das vermitteln dass wenn wir an Hunde Vorbeigehen oder Hunde treffen Sie vorbei gehen kann ohne das was passiert... und wie kann ich das mit ihr trainieren ohne dass ich Angst haben muss dass sie auf den Hund losgeht... wir hatten halt heute eine Begegnung mit einem Husky und sie hat lautstark gebellt und geknurrt dann kam der Husky im normalen Tempo auf uns zu und sie ist nach hinten gegangen hat aber weiter gebellt und geknurrt ich habe Angst dass sie irgendwann anfangen wird zu beißen wenn ich das mit ihr übel dass ich an Hunde vorbei gehe...
1 Antwort
Hallo, wie schon sagen, hat ihre Hündin bisher ja sehr wenig bis gar nichts kennengelernt, was ihr Angstverhalten bei Hundebegegnungen erklärt. Sie ist momentan völlig überfordert mit solchen Situationen. Auch sie sind wahrscheinlich bei Hundebegegnungen nicht so richtig entspannt, dies merkt ihr Hund und es kann ebenfalls ihr Verhalten beeinflussen.Bitte ersparen sie ihr erst einmal Hundebegegnungen. Sozialpartner für ihren Hund sind SIE - andere Hunde können sein, müssen aber nicht. Wenn ihre Hündin sicherer geworden ist, können sie später natürlich mit ausgesuchten Hunden Sozialkontakte zulassen. Im Moment halte ich es jedoch für nicht zielführend.

Sie müssen jetzt versuchen ein neues Verhalten für Begegnungssituationen aufzutrainieren. Ein Alternativverhalten welches sie dann beim Hund abrufen können.
Ihr Hund soll lernen sich an ihnen zu orientieren. Sie soll lernen, das ein Hund die Ankündigung für ein bestimmtes Verhalten ist.. Z.B. du siehst einen Hund, drehe dich zu mir um und du wirst dafür belohnt. Womit der Hund belohnt wird, ist egal. Das kann ein tolles Leckerchen sein, eine Streicheleinheit oder ein kleines Spiel. Es muß dem Hund nur suuuuuper gut gefallen, so daß er sich ihnen zuwendet. Und dieses Verhalten müssen sie jedesmal einfordern. Sprechen sie sie an, belohnen sie sie und wählen sie anfangs die Distanzen so groß, daß sie sich ihnen auch zuwenden kann.
Wenn der Hund dann von sich aus zu ihnen Kontakt aufnimmt, können sie schrittweise die Distanz zum anderen Hund verringern.
Er soll lernen andere Hunde sind super toll, denn sie bekommt immer etwas tolles, wenn sie sich zu ihnen wendet und die anderen ignoriert.
Irgendwann kommen sie auch ohne den ganzen "Aufwand" an anderen Hunden vorbei und ein "Fein/super" genügt als Belohnung.
Anfangs wird der Hund auf geringe Distanz nur sehr schwer oder gar nicht, das gewünschte Alternativverhalten zeigen können. Dies ändert sich mit stetigem Training.
Ob es dann später ein Spiel mit dem anderen Hund gibt oder nicht, ist für das Training unwichtig.
Falls sie Hilfe benötigen für ihr Training, finden sie nützliche Tipps z.B. in diesem Buch : Hund trifft Hund: Entspannte Hundebegegnungen an der Leine von Katrien Lismont
Begegnungstraining kann man anfangs auch sehr gut auf einem Hundeplatz unter Anleitung trainieren. Dort können alle Situationen gestellt werden und sie können die ersten Schritte unter Anleitung trainieren, damit sie dann im Alltag sicher sind.
Adressen für Hundetrainer finden sie z.B. auf den Seiten des BHV unter https://www.hundeschulen.de/

Viel Erfolg beim Training.
Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
zertifizierter Hundetrainer/Verhaltensberater IHK/BHV
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