Hündin reagiert in verschiedenen Situationen unsicher

Angst ❯ Vor Hunden
Lea C. schrieb am 10.02.2019
Guten Tag, unsere Hündin Tara, 2 Jahre alt, ist zusammen mit unserer 10 Jahre alten Hündin Laika aufgewachsen und hat sich viel bei ihr abgeschaut. Lange Zeit haben wir das nicht als Problem empfunden, nun ist es aber so, dass Tara wenn sie in Situationen mit anderen Hunden oder Menschen gerät, in denen die ältere Hündin nicht dabei ist unsicher wird und nicht weiß wie sie reagieren soll. Sie reagiert immer unterschiedlich. Bei Hunden die etwa ihre Größe haben oder größer sind reicht manchmal nur ein harmloses Schnuppern und plötzlich fängt Tara an die Hunde anzuknurren nach ihnen zu schnappen. Mit anderen Hunden hingegen ist es manchmal gar kein Problem. Sie versucht dann mit ihnen zu spielen, was oft auch nicht so gut klappt, weil viele Hunde scheinbar ihr Spielverhalten nicht verstehen (?). Mit unserer Laika spielt sie oft aber ich habe noch keine anderen Hunde so untereinander spielen gesehen. Tara scheint immer zu erwarten dass sie das gleiche machen wie Laika. Oft verliert sie dann das Interesse an den anderen Hunden und kommt zu uns zum Ball spielen.
Manchen Hunden geht sie auch direkt aus dem Weg.
Uns ist auch schon aufgefallen, dass wenn sie mit Laika zusammen unterwegs ist und wir sie am Strand laufen lassen und dann zurück rufen wollen guckt sie erst einmal ob Laika auf uns reagiert und wenn sie das nicht tut, läuft sie Laika hinterher oder mach ihr nach und kommt nicht zu uns zurück.
Laika ist im Umgang mit anderen Hunden sehr unkompliziert. Sie kommt mit fast allen Hunden klar und wenn sie mal einen nicht mag kommt sie zu uns oder geht ihm aus dem Weg.

Meine Frage ist nun, wie ich Tara am besten helfen kann. Oder was ich mit ihr üben sollte um ihr die Unsicherheit in solchen Situationen zu nehmen und ob es Vorwarnungen dafür gibt wie sie auf den Hund reagieren wird. Oft sind es nur Sekunden in denen die Situation umschlägt. Letztens bin ich um eine Ecke mit ihr gegangen und wir sind auf einen Labrador Rüden getroffen. Sie haben sich ganz harmlos kurz beschnuppert. Nur an den Schnauzen und plötzlich fängt Tara an nach ihm zu schnappen. Ich habe vorher keine aggressive oder ängstliche Körperhaltung an ihr ausmachen können.

Vielleicht haben Sie ein paar Tipps für mich.
Vielen Dank.

Viele Grüße
Lea
1 Antwort
Guten Abend,
ich verstehe Ihren Bericht so, als hätten Sie die Erziehung Ihrer Hündin Laika übrlassen und sich nicht eingemischt. Sobald Ihre Hündin auf sich gestellt ist, weiß Sie noch nicht, dass Sie bei Ihnen Schutz finden kann:
Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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