Probleme außerhalb der Wohnung

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
nadinesjack schrieb am 24.04.2015
sobald wir mit unserem Liebling raus gehen zieht er an der Leine und wenn man ihn im Feld von der Leine abmacht kommt er nicht wenn man ihn ruft erst nach mehrfachen ruft und auf ihn zu geht

1 Antwort
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 24.04.2015
Hallo,
wie alt ist Ihr Liebling denn jetzt? Sie haben sich mit einem Australien Shepherd Mix eine Rasse gewählt, die gerne arbeitet und beschäftigt werden möchte. Wie beschäftigen Sie ihn denn?
Hunde ziehen an der Leine, weil sie einen schnelleren Gang haben als wir und weil sie mit dem Ziehen Erfolg haben. Für ein gutes Leinenführigkeitstraining ist Konsequenz das Wichtigste. Oft haben wir Verständnis für das Leine ziehen (er muss sich lösen, er musste so lange liegen, er wollte zu seinem Freund, er möchte jemanden begrüßen etc.) Die Liste lässt sich unendlich fortsetzen. Doch woher soll unser Hund wissen, wann er ziehen darf und wann nicht. Seien Sie deswegen konsequent. Ihr Hund darf nur an lockerer Leine vorankommen. Setzen Sie sich keine Streckenvorgabe, sondern gehen Sie nur, wenn die Leine durchhängt. Achten Sie darauf, dass nicht Sie die Leine lockern, sondern der Hund. Bewährt hat sich hierbei, die Leine in beiden Händen zu halten. Will er Sie irgendwo hinziehen (z.B. Geruchstelle) dann gehen Sie in die entgegengesetzte Richtung. Bieten Sie ihm dann an, an lockerer Leine an die Stelle zu gelangen. Am Anfang des Leinenführigkeitstraining arbeiten wir auch gerne mit Leckerchen, die wir im Leinenbereich fallen lassen. Dadurch bleibt der Hund im Leinenbereich, weil er ja etwas erwartet. Bewährt hat sich hierbei, das Fallenlassen der Leckerchen mit einem Zungeschnalzen zu kombinieren. Dann können die Leckerchen immer mehr reduziert werden und das Zungeschnalzen bleibt als Aufmerksamkeitssignal bestehen. Gerade bei erwachsenen Hunden haben wir - mit entsprechender Konsequenz - das Training innerhalb einer Woche in einem annehmbaren Rahmen.
Für Hütehunde bieten Sie mehrere Beschäftigungsmöglichkeiten an, um den Hund auszulasten. Z.B. Agility (Voraussetzung ist hier, dass der Hund gesund und ausgewachsen ist), Treiball (gleiche Voraussetzung), Longiertraining, aber auch Tricktraining. Tricktraining eignet sich insbesondere, um den Hund mental auszulasten und ihn nicht übermäßig aufzuputschen. Longiertraining eignet sich für die Zusammenarbeit insbesondere für vermehrte Aufmerksamkeit des Hundes und für die Bindung. Auch bei Treibball ist das Ziel, den Hund über Distanz lenken zu können. Agility bietet körperliche Ausarbeitung.

Je mehr Sie gemeinsam mit Ihrem Hund Spaß haben, desto besser wird auch der Grundgehorsam. Denn dann sind Sie der Nabel der Welt Ihres Hundes und er wird sich ganz von alleine an Ihnen orientieren.

Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
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