gassi gehen

Leinenführigkeit ❯ Leinenaggression
bunny 2. schrieb am 13.09.2015
Mein Hund ist ein Malinois mix und immer wenn ich mit ihn gassi gehe zert er wie gerückt an der Leine anders Leute schauen mich echt jedoch misch an was kann ich machen hab echt alles ausprobiert an was liegt es den??
1 Antwort
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 14.09.2015
Guten Morgen,

wie alt ist Ihr Hund denn? Für Junghunde ist es immer sehr schwierig ordentlich an der Leine zu gehen, da die Welt sehr spannend ist. Wie haben Sie denn bisher Ihr Training aufgebaut.

Ich bevorzuge die "Stop-und-Go" Methode. Ist die Leine nicht locker, bleiben wir stehen. Lockert der Hund die Leine nicht, gehen wir langsam rückwärts, bis der Hund uns folgt. Dann wird er gelobt und es geht wieder vorwärts. Will uns der Hund zu einer bestimmten Stelle hinziehen oder zu einem anderen Hund, drehen wir um und gehen in die entgegengesetzte Richtung weg. Erst mit lockerer Leine darf er sich der gewünschten Stellen nähern. Das wichtigste ist immer die Konsequenz. Ich würde ihn auf gar keinen Fall in die Leine laufen lassen, da hier die Verletzungsgefahren enorm sind und sich im schlimmsten Fall eine Leinenaggressivität entwickeln kann Es ist immer wichtig darauf zu achten, dass der Hund die Leine lockert und nicht Sie. Leider neigen wir Menschen oft dazu, den Hund ein Stückchen beizuziehen. Doch dann haben wir die Leine gelockert, nicht der Hund. Meinen Kunden rate ich die Leine entweder mit beiden Händen festzuhalten oder um den Bauch zu binden, z.B. mit einem speziellen Gut fürs Jogging.
Lockert der Hund nicht von alleine, dann gehen wir eins, zwei Schritte rückwärts, um die Leinenspannung etwas zu erhöhen.

An lockerer Leine darf der Hund überall hin, mit gespannter Leine nirgends. Auch eine Schnüffelstelle, die er sich durch einen Zug erkämpft hat, darf er nicht nutzen, denn Schnüffeln ist Belohnung.

Ganz am Anfang führen wir auch ein Aufmerksamkeitssignal ein. Hierzu schnalzen wir mit der Zunge und lassen dann ein (nicht rollendes) Leckerli in unserem Leinenbereich auf den Boden fallen. Relativ schnell wird der Hund sich nach dem Schnalzen umdrehen. Dann reduzieren wir die Leckerlis.

Bei einigen Hunden benutzen wir auch ein besonderes Geschirr nach der Tellington-Methode. Hier ist ein Ring auf dem Rücken (wie bei den gewöhnlichen Geschirren) und ein Ring an der Brust. Der Hund soll somit seine Balance finden. Tatsächlich haben wir festgestellt, dass wir den Hund damit ganz gut bremsen können und dass die meisten Hunde langsamer laufen, da die Leine auch an der Brust zu spüren ist und damit eine Blockade darstellt.

Das Wichtigste am Leinentraining ist jedoch die Kommunikation. Die Leine stellt ein Hilfsmittel dar, das unseren Hund in gefährlichen Situationen schützt. Das beste Leinentraining ist jedoch die Leine so zu benutzen, als ob der Hund gar nicht an der Leine wäre. :)

Sprechen Sie mit Ihrem Hund. Zeigen Sie durch Ihre Körpersprache an, was Sie möchten. Und benutzen Sie die Leine nur als freundliches Band zwischen Ihnen und Ihrem Hund.

Ich wünsche Ihnen noch viel Spaß beim Training und vor allem viel Geduld.

Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
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