Plötzliche Agressionen gg Rudelmitgliedern

Aggressivität
Püppiteam schrieb am 11.03.2017
Liebes Team,

ich wäre Dankbar für die Einschätzung folgender Situation:
unsere Hunde laufen seit Jahren in einem festen 4er Rudel, wobei 2 der Hunde bei mir, die anderen 2 bei meinen Schwiegereltern leben, jedoch tagsüber von 08:00 bis 18:00 Uhr immer zusammen sind, da wir arbeiten müssen.
Seit einigen Tagen zeigt unsere Hündin deutliches Drohverhalten, insbesondere wenn es um Futter geht. Dies wurde v.d. anderen Hunden nicht ernst genommen und sie sehr respektlos die Distanz unterschritten, vielleicht auch, weil es vorher "immer so war". Es war immer möglich alle 4 Hunde zeitgleich und in einem sehr kleinen kleinen Individualbereich nebeneinander zu füttern.
Es gab in all den Jahren nicht einen einzigen Beißvorfall oder eine deutliche Maßregelung untereinander.
Die Hündin leidet an einer HD uns ist medikamentös auf Schmerzmittel eingestellt. Ansonsten gibt es keine bekannten Erkrankungen.
Vor 1 Woche hat sie dann den Rüden meiner Schwiegereltern gebissen und leicht verletzt. (Hündin wiegt 45 kg, Rüde 11) Situation: jeder Hund hatte ein Rinderohr im Garten (wobei wir immer die Größe des Snacks an der Größe und Kaugeschwindigkeit des jeweiligen Hundes anpassen, es hatte also jeder Hund etwas zu kauen) Was genau passiert ist, können wir nicht sagen,waren jedoch nach 10 sek im Geschehen und konnten die Hündin aus der Situation holen. Die Pupillen war extrem geweitet und die Schleimhäute eher rot als blass.
Wir sind daraufhin mit den Hunden angeleint gemeinsam spazieren gegangen und haben und in "Ruhe" getrennt.
Am nächsten Tag habe ich darauf bestanden, meine Hündin nur angeleint im Garten zu lassen, um erst einmal abschätzen zu können, wie die Situation ist.
Sie wäre sofort wieder auf den Rüden gegangen als ich nicht dabei war, ließ sich aber sobald ich bei ihr war wieder ansprechen und konnte sich auch entspannen.
Der Alltag musste also nun umorganisiert werden, da ein gemeinsamer Tag im Garten zZ nicht mehr möglich ist.
Den Abend noch kam der 2te Rüde meiner Schwiegereltern jedoch über die Terrasse zu Besuch zu uns ins Haus (der andere kam gar nicht erst mit) und sie hat ihn sofort böse attackiert, obwohl sie vorab zusammen den Tag verbracht haben im Garten und gespielt haben (ohne den anderen Rüden) Es ist also unabhängig vom Ort und plötzlich auch noch beliebig WER es ist?
Sie zeigte schon seit einigen Monaten deutlich weniger Toleranz bei fremden Hunden, was wir auf das Alter geschoben haben.
Testweise habe ich das Schmerzmittel erhöht um Schmerzen auszuschließen-ohne Veränderung.
Mein Mann konnte die 2 grade noch trennen. Der Rüde war extrem unterwürfig und hat nun große Angst vor ihr. Das ganze Rudel ist aktuell sehr sensibel was ihre Stimmung angeht, jedoch sind die Drohphasen so verkürzt im Vergleich, dass es wirklich ( ich muss es so sagen) auch untereinader zu falschen Einschätzungen kommt.Sie meint das wirklich ernst, aber ich kann sagen, sie läuft noch auf "Vorstufe". Denn sollte sie mit dem doppelten Gewicht Ernst machen wollen, hätte keiner der beiden kleineren Rüden eine Chance und sie hätte beide ernsthaft verletzen können.

Den engem Rudelmitglied , unserem Rüden, zeigt sie sich noch nicht auffällig, jedoch ist er bereits stark eingeschüchter durch die erlebten Situationen. er selber kommt aus Spanien und wurde dort in dem Shelter so schwer gebissen, das er seitdem auf solche Situationen extrem angespannt reagiert.

Ich habe ein Schilddrüsenprofil machen lassen-keinerlei Auffälligkeiten der Werte.
Das Blutbild zeigt auch von der Blutchemie keine Verschiebung.
Die Augen werden noch untersucht, jedoch ist mir das Verhalten zu speziell, als das es nur an schlechtem sehen liegen könnte. dafür ist es zu wenig aus der Situation heraus. Sie spannt sich an SOBALD sie einen der Rüden sieht. Beide Rüden sind rangniedrig und stellen absolut nichts in Frage, ein leichtes brummen untereinander genügt um sie zurechtzuweisen.
Eine solch plötzliche und massive Verhaltensänderung macht mir große Sorgen, zumal körperlich bis jetzt nichts festgestellt werden konnte.

Um Stress und Verletzungen zu vermeiden, haben wir die Hunde getrennt, dies ist jedoch im Prinzip nicht dauerhaft möglich.

Kontakt findet nun nicht mehr statt.
1 Antwort
Guten Abend,
Die Pupillen war extrem geweitet und die Schleimhäute eher rot als blass.
Dies dürfte ein Hinweis darauf sein, dass der Hündin etwas fehlt. Schmerzen hat sie ja - ich vermute, dass sie stärker geworden sind und jede Nähe der anderen Hund ist ihr unangenehm.
Es könnte etwas im Gehirn sein, das sich nicht im Blutbild zeigt. Wurde Folsäure und B 12 gemessen? Wie waren diese Werte? (Folsäure erniedrigt zeigt einen Krankheitsverlauf im Körper). Wenn es uns nicht gut geht, können wir niemanden ertragen und wollen unsere Ruhe.
Rote Schleimhäute deuten auf Stress hin.
Ich bin kein Tierarzt, der hier mehr sagen könnte. Es ist mit Sicherheit kein erzieherisches Problem, das man hier behandeln könnte, sondern Ihre Hündin fühlt sich nicht wohl und möchte mit ihrem Verhalten darauf hinweisen und um Hilfe bitten. Geben Sie nicht auf, die gesundheitliche Ursache zu finden.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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