Was tun bei territorialem Verhalten im Büro?

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Anfängerhund schrieb am 18.06.2022
Ich habe einen fast 10 Monate alten Boerenfox (Parson Russel/ Foxterrier Mix). Er ist vom Typ sehr neugierig, intelligent, verschmust, eigensinnig und eher nervös (alert).

Ich komme sehr gut mir ihm klar, er hat allerdings in der Pubertät angefangen, deutliches territoriales Verhalten gegenüber Fremden zu zeigen.

Da ich ich ins Büro mitnehmen muss, ist es ein ziemliches Problem: Er bellt sobald jemand den Hof oder das Büro (auch natürlich in der Wohnung) betritt und schießt auch auf die Person zu/ springt sie an. Einmal hochgefahren lässt er sich auch nicht mehr beruhigen. Angeleint bellt er so, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Auch im Nebenzimmer dreht er komplett durch.

Da die Leute unangemeldet kommen, kann ich auch sehr schlecht vorausschauend handeln. Dummerweis beginnen die Leute dann meistens auch noch tröstend oder beschwichtigend auf ihn einzureden oder fahren wieder vom Hof (wie der Postbote). Über einen hilfreichen Tipp von Ihnen würde ich mich sehr freuen.
1 Antwort
Hallo, danke für Ihre Nachricht. Ja, es ist ein Problem, wenn ein Hund territoriales Verhalten zeigt, er ist bereit das Territorium zu bewachen und auch gegen Fremde zu verteidigen. Es ist ein angeborenes Verhalten und kommt bei manchen Hunden stark und bei anderen eher schwach zur Ausprägung. Er darf sich im Büro und auch zu Hause für nichts verantwortlich fühlen, sobald einer den Hof betritt, müssen Sie eingreifen und es stoppen. Es betritt ein Mensch den Hof, sollte immer das gleiche Szenario ablaufen, NEIN und auf die Decke oder in die Box. Sie bestimmen wer rein- und rausgeht. Er sollte auf gar keinen Fall, die Möglichkeit haben, Leute anzuspringen oder gar zu stellen. Evtl. ganztägig eine Hausleine (ca. 2 m Leine) an den Hund, damit Sie verhindern können, das er nicht losschießen kann. Hund sollte immer hinter Ihnen sein und erst gar nicht die Möglichkeit haben, die Kontrolle zu übernehmen, wenn es nicht gewünscht ist. Desweiteren nehmen Sie ihm die Möglichkeit, auf sog. Kontrollpunkten zu liegen, von wo er alles einsehen kann. Er sollte nicht allein im Büro sein und ein Fremder betritt es - er kann es schmerzlich verteidigen. Man kann die Situationen nur managen - er wird es nicht von alleine wieder lassen. Es steckt in ihm tief drin. Besucher sollen ihn ignorieren und nicht noch mehr aufheizen. Erziehungsarbeit ist hier das A und O. Er muss sich von Ihnen in die Schränken weisen lassen. Seien Sie klar und greifen Sie ein, bevor er sich aufregt. Sofern Sie sich allein das Training nicht zutrauen, ziehen Sie einen Trainer/in hinzu.

Viel Erfolg und viele Grüße

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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