Warum zeigt Hündin plötzlich Futteraggression und Revierverteidigung

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Nina.40147 schrieb am 26.06.2021
Hallo, Meine Hündin Nala (6 Monate alt) aus Rumänien ist eigentlich eine ganz liebe und ruhige, aber beim Thema Futter versteht sie keinen Spaß. Ich habe sie seit ca. 1 Monat und seit neuestem bellt, knurrt sie und fletscht die Zähne wenn ihr jemand zu nahe kommt, wenn sie eine Rinderkopfhaut hat. Sie macht mir dabei richtig Angst! Legt sich auch lauernd hin, wenn jemand in den Raum kommt. Bei Futter ist es ganz stark, seit neuestem bellt sie aber auch einfach, wenn ein andere Mitbewohner in mein Zimmer kommt. (Ich wohne in einer WG) Vorher hat sie das nicht gemacht. Was kann ich denn dagegen tun? Auch gegenüber Hunden verteidigt sie Essen und aber auch Spielzeug sehr stark.

Liebe Grüße, Nina
1 Antwort
Hallo Nina, wenn Ihr Hund sein Futter verteidigt, sollten Sie ihm das Futter nicht mit Gewalt wegnehmen, denn dann kann es sein, daß er beißt. Entfernen Sie sich langsam und ruhig und nehmen ihn ernst. Ja, Ihr Hund hat dann mit seinem Verhalten erst einmal Erfolg! Auch sollte man in diesen Situationen nicht strafen. Manchen Hunden kann man ein Tauschgeschäft anbieten und sie lassen sich darauf ein. In dem Fall von Rinderkopfhaut wird es schwer diese zu toppen. Sie müssen die Kontrolle über sein Futter erlangen, er sollte ab sofort kein Futter mehr zu freien Verfügung haben und für sein Futter arbeiten müssen. D.h. Kommando richtig ausgeführt - gibt es Futter aus der Hand. Dies sollten Sie eine ganze Zeit lang machen - klappt dies gut, können Sie zu Fütterung aus dem Napf übergeben. Hierbei sollten Sie den Napf in der Hand halten und er darf dann mit einem Kommandos das Futter fressen. Klappt dies nach ein paar Wochen sehr gut, können Sie den Napf auf den Boden stellen und ihn per Kommando fressen lassen. Verhält Ihr Hund sich an einem Tag ignorant oder reagiert erneut aggressiv brechen Sie ab und es gibt gar kein Futter mehr. Spielzeug sollte nicht herumliegen, wenn andere Hunde da sind. Desweiteren sollten Sie mit Ihrem Hund üben, sobald ein Mitbewohner in Ihr Zimmer kommt, daß Ihr Hund auf seine Decke geht und wenn er dort ruhig ist, bekommt er eine Belohnung. Bei Eintreten in Ihr Zimmer durch einen Mitbewohner sollte dieser Ihren Hund ignorieren.

Sofern Sie sich bei dem Training unsicher sind, ziehen Sie bitte umgehend eine Fachfrau/-mann hinzu.

Viel Erfolg und viele Grüße aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de

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