Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Martin S. schrieb am 12.02.2024
Hallo, ich habe vor ca. 1,5 Jahren einen Sealyham Terrier adoptiert. Er war ganz offensichtlich ein sog. Corona-Hund, denn er wurde im April 2020 von seinen Vorbesitzern angeschafft und ziemlich genau 2 Jahre später abgeben.
Die beiden Vorbesitzern gaben ihn ab weil er angeblich "territorial" war. Ich hatte die Vermutung dass es eher mit dem Ende der Pandemie zu tun hatte, und ich habe auch schnell festgestellt, dass er weder sozialisiert war noch ansonsten viel kannte. Das entnahm ich seinem Verhalten (z. B. er wollte anfangs überhaupt nicht spazieren gehen, wollte immer in den Haus-Innenhof zur Toilette, zeigte sich von Anfang an schwierig mit anderen Hunden, etc.).
Ich habe ihn, im Nachhinein gesehen, anfangs möglicherweise etwas zu sehr "auf Rosen gebettet" (z. B. 3 Schlafplätze in der Wohnung, sehr viel Auslauf, tägliches Spielen, mitgenommen zur Arbeit, reichlich Leckerlis, etc.), weil er mir leid tat, und weil ich wusste dass er z. B. bei seinen Vorbesitzern nachts in eine Box musste.
5 Monate ging es alles einigermaßen gut. Zwar wurde mir schnell klar, dass er nichts kannte oder wusste (auch keine Kommandos), und ich bei allem von vorne anfangen musste, und dass er extrem starrköpfig ist. Das alles wäre aber nicht so schlimm gewesen hätte er mich nicht nach ca. 5 Monaten zum ersten Mal gebissen (in die Hand). Das Schlimmste daran war, dass ich ihn kraulte als es passierte, und dass die Aggression regelrecht aus dem Nichts kam, also komplett ohne Vorwarnung.
Es hat mittlerweile mehrere Beissvorfälle gegeben, alle, mit einer Ausnahme (eine Freundin vor mir) betrafen mich selbst. Also die Hand die ihn füttert. Alle, auch die gegenüber der Freundin geschahen aus Kuschelsituation heraus, also als sie ihn (am Rücken) gestreichelt hat.
Wie gesagt, das für mich Schlimmste daran ist die Plötzlichkeit mit der das geschieht, und vor allem: Die unfassbare Aggression, der kalte, böse, Blick den er dann bekommt - und 2-3 Sekunden später dann ablegt als wäre NIX gewesen!
Der letzte Beissvorfall war vor 6 Tagen. Und dies war auch der gravierendste. Ich musste in die Notaufnahme in ein Krankenhaus. Die vorausgehende Situation war, dass wir beide bei einem Freund im Auto mitfuhren. Ich sass auf dem Beifahrersitz, und er wollte unbedingt auf meinen Schoss (das kommt öfters vor, ist also nix außergewöhnliches!). Ich nahm ihn hoch und plötzlich, aus dem Nichts, biss er zu und wurde furchtbar aggressiv. Nach 2 Sekunden die mir wie Stunden vorkamen war alles vorbei!
Es ist, denke ich, auch wichtig anzumerken, dass sich bei Spaziergängen seine Aggression auch ganz stark gegen andere Hund richtet. Und zwar so, dass er sich mittlerweile mit überhaupt keinen anderen Hunden mehr verträgt. Ich wechsle bereits die Strassenseite wenn andere Hunde uns entgegenkommen. DAS allerdings, hat sich in den letzten Monaten erheblich verschlimmert, will heissen, andere Hunde waren von Anfang an schwierig für ihn (mangelnde Sozialisation im Welpenalter, vermute ich), aber auch das ist mittlerweile untragbar, und hat sich im Übrigen in der ganzen Nachbarschaft herumgesprochen.
Es kann so nicht weitergehen. Einen "normalen" Hundetrainer brauchen wir nicht. Den haben wir schon. Es muss einer oder eine sein, der sich mit derlei Situationen auskennt. Man muss auch wissen, dass "Kuschelsituationen", wie zwischen allen Hunden und ihren Besitzern, Alltag sind bei uns und also nichts außergewöhnliches für ihn darstellen, also was er nicht gewohnt wäre. Auch ist es so, dass er Streicheleinheiten regelrecht einfordert. Es ist auch wichtig zu wissen, dass er von Hause aus absolut selbstbewusst und angstfrei ist! Ob das andere Hunde sind oder die Böllerei an Silvester - nix bringt ihn aus der Ruhe, bzw. macht ihm Angst!
Hat jemand einen Rat? Eine Idee? Haben Sie von so einem Fall schon einmal gehört? Ich bin tatsächlich mit meinem Latein am Ende.
Ich bedanke mich schon jetzt für jede Antwort oder jeden Rat der mir/ UNS weiterhelfen KÖNNTE.
Liebe Grüsse,
M.
Anmerkung: Mit der Hellhound Foundation bin ich bereits vertraut, bzw. habe von ihr gehört.
Die beiden Vorbesitzern gaben ihn ab weil er angeblich "territorial" war. Ich hatte die Vermutung dass es eher mit dem Ende der Pandemie zu tun hatte, und ich habe auch schnell festgestellt, dass er weder sozialisiert war noch ansonsten viel kannte. Das entnahm ich seinem Verhalten (z. B. er wollte anfangs überhaupt nicht spazieren gehen, wollte immer in den Haus-Innenhof zur Toilette, zeigte sich von Anfang an schwierig mit anderen Hunden, etc.).
Ich habe ihn, im Nachhinein gesehen, anfangs möglicherweise etwas zu sehr "auf Rosen gebettet" (z. B. 3 Schlafplätze in der Wohnung, sehr viel Auslauf, tägliches Spielen, mitgenommen zur Arbeit, reichlich Leckerlis, etc.), weil er mir leid tat, und weil ich wusste dass er z. B. bei seinen Vorbesitzern nachts in eine Box musste.
5 Monate ging es alles einigermaßen gut. Zwar wurde mir schnell klar, dass er nichts kannte oder wusste (auch keine Kommandos), und ich bei allem von vorne anfangen musste, und dass er extrem starrköpfig ist. Das alles wäre aber nicht so schlimm gewesen hätte er mich nicht nach ca. 5 Monaten zum ersten Mal gebissen (in die Hand). Das Schlimmste daran war, dass ich ihn kraulte als es passierte, und dass die Aggression regelrecht aus dem Nichts kam, also komplett ohne Vorwarnung.
Es hat mittlerweile mehrere Beissvorfälle gegeben, alle, mit einer Ausnahme (eine Freundin vor mir) betrafen mich selbst. Also die Hand die ihn füttert. Alle, auch die gegenüber der Freundin geschahen aus Kuschelsituation heraus, also als sie ihn (am Rücken) gestreichelt hat.
Wie gesagt, das für mich Schlimmste daran ist die Plötzlichkeit mit der das geschieht, und vor allem: Die unfassbare Aggression, der kalte, böse, Blick den er dann bekommt - und 2-3 Sekunden später dann ablegt als wäre NIX gewesen!
Der letzte Beissvorfall war vor 6 Tagen. Und dies war auch der gravierendste. Ich musste in die Notaufnahme in ein Krankenhaus. Die vorausgehende Situation war, dass wir beide bei einem Freund im Auto mitfuhren. Ich sass auf dem Beifahrersitz, und er wollte unbedingt auf meinen Schoss (das kommt öfters vor, ist also nix außergewöhnliches!). Ich nahm ihn hoch und plötzlich, aus dem Nichts, biss er zu und wurde furchtbar aggressiv. Nach 2 Sekunden die mir wie Stunden vorkamen war alles vorbei!
Es ist, denke ich, auch wichtig anzumerken, dass sich bei Spaziergängen seine Aggression auch ganz stark gegen andere Hund richtet. Und zwar so, dass er sich mittlerweile mit überhaupt keinen anderen Hunden mehr verträgt. Ich wechsle bereits die Strassenseite wenn andere Hunde uns entgegenkommen. DAS allerdings, hat sich in den letzten Monaten erheblich verschlimmert, will heissen, andere Hunde waren von Anfang an schwierig für ihn (mangelnde Sozialisation im Welpenalter, vermute ich), aber auch das ist mittlerweile untragbar, und hat sich im Übrigen in der ganzen Nachbarschaft herumgesprochen.
Es kann so nicht weitergehen. Einen "normalen" Hundetrainer brauchen wir nicht. Den haben wir schon. Es muss einer oder eine sein, der sich mit derlei Situationen auskennt. Man muss auch wissen, dass "Kuschelsituationen", wie zwischen allen Hunden und ihren Besitzern, Alltag sind bei uns und also nichts außergewöhnliches für ihn darstellen, also was er nicht gewohnt wäre. Auch ist es so, dass er Streicheleinheiten regelrecht einfordert. Es ist auch wichtig zu wissen, dass er von Hause aus absolut selbstbewusst und angstfrei ist! Ob das andere Hunde sind oder die Böllerei an Silvester - nix bringt ihn aus der Ruhe, bzw. macht ihm Angst!
Hat jemand einen Rat? Eine Idee? Haben Sie von so einem Fall schon einmal gehört? Ich bin tatsächlich mit meinem Latein am Ende.
Ich bedanke mich schon jetzt für jede Antwort oder jeden Rat der mir/ UNS weiterhelfen KÖNNTE.
Liebe Grüsse,
M.
Anmerkung: Mit der Hellhound Foundation bin ich bereits vertraut, bzw. habe von ihr gehört.