Hund knurrt Partnerin an

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Nina W. schrieb am 05.07.2019
Hallo ich habe eine Frage wegen meinem 14Jährigen Yorki Rüde (unkastriert).
Ich bin vor 8 Monaten mit meinem Hund zu meiner Freundin gezogen und bis Dezember/Januar war alles gut. Leider wird es die Letzten Monate immer schlimmer dass er sobald ich und meine Freundin Zuhause sind hat er so ein "Konkurrenz "verhalten gegenüber ihr dass es oft aggressiver wird und sie anknurrt oder schnappt, nur weil Sie ihn streicheln will wie auch sonst immer davor... komischer weise ist er lieb und so süß zu ihr wenn ich arbeiten bin als ob nix wäre und kaum bin ich Zuhause nach einer Minute das alte Muster.
wir wissen echt nicht mehr weiter wir haben so viel ausprobiert, ihn 100erte male in sein bett geschickt, seine "befehle" ignoriert und ihm futter gegeben wenn ich es wollte, ihn ignoriert (dass hilft nur ein bisschen) er bleibt stur.
Das Verhalten hat auf jeden fall nichts mit schmerzen oder sonstiges zu tun, er sieht mich zusammen mit meiner Freundin und es geht los.
Wie kann ich ihm beibringen dass ich nicht sein Eigentum bin und er aufhört grundlos eifersüchtig und aggressiv sich zu verhalten?

Bin um jeden Tip dankbar
1 Antwort
Dolly Niass | Hundetrainer/in
schrieb am 06.07.2019
Auszeit für den Hund

Wenn dich dein Hund als Ressource ansieht und keinerlei Berührungen zwischen Dir und deiner Partnerin zulässt, dann ist in solchen Situationen eine von dir angekündigte, zeitlich begrenzten Auszeit ( Kommando „AUSZEIT“) sinnvoll.

Das wichtigste Utensil dabei ist deine unerschütterliche Standhaftigkeit sein Bemühen um Aufmerksamkeit zu ignorieren. Er wird vielerlei ausprobieren, um die Auszeit zu umgehen. Dabei ist es wirklich völlig egal was er macht (ohne sich selbst oder andere zu verletzen) Hauptsache du bleibst standhaft.

Diese Auszeiten (totales ignorieren) sollten allerdings in jedem Fall kleinschrittig aufgebaut werden.

Ignorieren bedeutet in dem Fall:
Nicht ansehen
Nicht ansprechen
Nicht anfassen

Training: eine Trainingseinheit besteht aus 5 Sequenzen.

Beginne mit maximal 1 Minute Auszeit und belohne ihn nach jeder Sequenz, wenn er sich in der Zeit ruhig verhalten hat.

Erst wenn der Hund 4 × 0,5-1 Minute lang ruhiges Verhalten zeigt, sollte man zum nächsten Schritt übergehen. Also 1,5 - 2 Minuten Auszeit. usw.

Eine Trainingseinheit sollte nicht länger als 10 Minuten am Stück dauern. Übe 1-2 mal am Tag zu unterschiedlichen Zeiten.

Hat der Hund einmal verstanden was von ihm erwartet wird, wird es kein Problem sein die Auszeiten nach und nach zu verlängern.

Beende die jeweilige Sequenz mit dem Kommando „Auszeit ENDE“ oder Ähnliches. Das ist sehr wichtig, sonst steht er immer auf dem Sprung und löst die Übung irgendwann selbstständig auf. Das ist nicht der Sinn der Übung.

Ich hoffe, dass es euch helfen wird wieder entspannter den Alltag zu genießen.

Viel Spaß beim Training
Mit besten Grüßen aus Duisburg
Dolly Niass
(IHK zertifizierte Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin)

www.dollydogs.de
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