Hund knurrt Freund an und schnappt nach ihm

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Kristin B. schrieb am 24.07.2016
Hallo.
Unser Hund ist jetzt 4 Jahre alt, ein Basenji. Er ist sehr lieb und hört gut. Wir haben nur ein arges Problem, so seit mittlerweile 2 Jahren. Immer wenn mein Freund mach Hause kommt (wir haben den Hund damals zusammen geholt, also mein Freund war von Anfang an da) knurrt der Hund wie verrückt und fletscht sogar mit den Zähnen. Schon bevor der den Schlüssel in die Tür steckt, weiß ich das er kommt, da der Hund völlig durchdreht. Ist mein Freund dann drinnen und kommt zu mir um mich zu begrüßen, wird es immer schlimmer mit dem knurren und Zähne fletschen. Es ist furchtbar. Ich kann dann sagen was ich will, er hört einfach nicht auf. Wir haben es einige Zeit mit Aussperren probiert, einige Zeit mit Maulkorb, mit Missachtung, hat alles nichts gebracht. Wir wissen nicht mehr, was wir noch machen sollen.
Wenn ich nicht da bin, sind Hund und Mann beste Freunde. Da knurrt er ihn nicht an und freut sich sogar, das er nach Hause gekommen ist. Wir vermuten, der Hund ist eifersüchtig oder er will mich beschützen, warum auch immer.

Wir würden uns über Ratachläge sehr freuen.
Liebe Grüße Kristin, René und Hund Benji
5 Antworten
Kristin B. | Fragesteller/in
schrieb am 24.07.2016
ZUSATZ: Wenn mein Freund an dem Hund vorbei läuft (in der Wohnung), knurrt er ihn auch oft an, oder schnappt sogar nach ihm (immer nur wenn ich dabei bin).
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 24.07.2016
Hallo Kristin,
der Hund ist eifersüchtig oder will Sie beschützen, weil er Sie als Eigentum ansieht. Dazu wäre es hilfreich, wenn Sie mir noch etwas mehr über Ihre Beziehung zu dem Hund erzählen würden:
Sie schreiben, Sie können sagen was Sie wollen, er hört nicht auf. Was sagen oder tun Sie in dem Moment?
Wie reagiert Ihr Freund?
Kann der Hund unaufgefordert auf Sofa oder Bett?
Fordert er von Ihnen Resourcen wie streicheln, spielen , Futter?

Auf Ihre Antwort freut sich
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Kristin B. | Fragesteller/in
schrieb am 24.07.2016
Ja gerne.
Ich bin eindeutig seine Bezugsperson. Gassigänge, Fütterungen, kuscheln etc übernehme hauptsächlich ich. Wir hatten es mal über 2 Monate so gemacht, dass mein Freund all diese Dinge übernommen hat, um die Bindung zu verbessern. Hat leider nicht so funktioniert wie erhofft. Der Hund fordert es aber auch alles nur bei mir ein, selten bei meinem Freund.
Ich gehe morgends und nachmittags mit ihm raus, mein Freund grundsätzlich abends.

Ja in dem Moment wo er so stark knurrt wenn mein Freund kommt, kann ich "Schluss, aus, nein " sagen. Bringt leider nichts. Ich werde dann im Tonfall auch energischer und manchmal wird das knurren dann noch stärker. Dann schicke ich ihn mit Sprach und Handzeichen raus auf den Flur und wir Schließen die Tür für einige Zeit. Darf er später wieder rein, tut er so als wäre nie etwas gewesen.
Ich habe ihn auch schon 2 mal im Nacken gegriffen (ohne ihn anzuheben!) und mit ihm geschimpft. Dann kurrt er sogar mich an.
Und so ziemlich jeden Tag ist mein Freund davon stark genervt und gereizt, bekommt schlechte laune. Kann ich verstehen, geht mir auch so. Aber wir streiten uns schon oft deswegen.

Benji hat auf dem Flur seinen Schlafplatz für die Nacht. Das Schlafzimmer darf er nicht betreten, da hält er sich auch super dran. Tagsüber im Wohnzimmer hat er seinen Platz auf dem Sofa (eine bestimmte ecke mit extra Decke, welche er nicht übertreten darf, klappt auch super). Der Platz auf dem Sofa ist dann für Benji frei zugänglich.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 24.07.2016
Hallo,
wenn Benji etwas von Ihnen einfordert und bekommt, hat er Sie trainiert, Sie "bedienen" ihn auf Wunsch, sind sein Eigentum. Eigentum muss man aus Hundesicht verteidigen. Ignorieren Sie Forderungen des Hundes. SIE bestimmen, wann gekuschelt, gespielt, gefüttert wird, nie der Hund.
Wenn Sie "Schluss", "Aus", "Nein" oder ähnliches sagen, versteht der Hund Sie nicht, wird deswegen wahrscheinlich noch aggressiver. Schicken Sie ihn, statt raus, an einen festen Platz, den er erst nach Erlaubnis wieder verlassen darf.
Ein Hund greift seine Beute im Nacken. Stellen Sie sich vor, was er fühlt, wenn er im Nacken genommen wird. Das ist für den Hund keine Strafe sondern eine Bedrohung. Grundsätzlich sollte man Hunde nicht bestrafen sondern ihnen Alternativen bieten, wie z. B. an seinen Platz schicken.
Lassen Sie Benji, wenn Sie auf dem Sofa sitzen, nicht mehr ohne Aufforderung drauf. Nur noch, wenn Sie ihn rufen. Es ist IHR Sofa, zeigen Sie ihm das.
Genervt sein, schlechte Laune und Gereiztheit versteht der Hund als das, was es auch ist: Schwäche. Es ist durchaus verständlich für uns Menschen, aber ein Hund braucht einen ruhigen, souveränen "Rudelführer". Ansonsten muss er diese Rolle übernehmen, was in den wenigsten Fällen gut geht.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Kristin B. | Fragesteller/in
schrieb am 24.07.2016
Dann werden wir einiges ändern müssen... Aber das bekommen wir hin. Vielen Dank für die Ratschläge. Liebe Grüße
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