Hündin reagiert aggressiv auf das Umfeld

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Mabs schrieb am 16.09.2019
Hallo,
unsere französische Bulldoggenhündin ist knapp 9 Monate alt. Als Welpe war sie sehr zutraulich, verschmust - jeder durfte sich ihr nähern und streicheln.
Seit ein paar Wochen reagiert sie aggressiv auf Nachbarn im Treppenhaus, Läufer, Radfahrer und Kinder auf Rollern im Freien.
In der Familie lässt sie sich von jedem angreifen, sobald ihr jedoch ein Fremder zu nahe kommt, stürmt sie nach vorne, knurrt und möchte zuschnappen.
Mein Mann kann sie auch mit in die Arbeit nehmen, gestaltet sich nur insofern als schwierig, als dass sie die Kollegen anbellt, anknurrt und anspringt. Wenn jemand ins Büro kommt passiert das eben beschriebene, wenn jemand jedoch wieder rausgehen möchte, stellt sie sich vor die Tür und geht nicht mehr weg.
Wir hatten schon eine Hundetrainerin zu Besuch, dass hat jedoch keine Verbesserung gebracht.
3 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 16.09.2019
Hallo,
um Ihnen helfen zu können, müsste ich noch einiges mehr wissen ?:
Wie gehorcht die Hündin?
Geht sie gut an lockerer Leine oder zieht sie?
Fordert sie zuhause erfolgreich z. B. Streicheleinheiten?
Geht sie unaufgefordert auf Sofa oder Bett?
Wie reagieren Sie auf das Verhalten der Hündin?
Was meinte die Hundetrainerin?

Auf Ihre Antwort freut sich
Ellen Mayer
www.lesloups.de
War diese Antwort hilfreich?
Mabs | Fragesteller/in
schrieb am 16.09.2019
Wie gehorcht die Hündin?
Zuhause beherrscht sie die Grundkommandos wie Sitz, bleib sehr gut. Die Kommandos auf Platz gehen und bleiben und zu einem kommen werden immer besser.
Geht sie gut an lockerer Leine oder zieht sie?
Grundsätzlich zieht sie eher an der Leine. Dass sie mal entspannt neben einem mitgeht ist eher die Ausnahme.
Fordert sie zuhause erfolgreich z. B. Streicheleinheiten?
Sie fordert sie ein und vor allem wenn man dann aufhört zu streicheln, schnappt sie nach oder fängt an zu bellen.
Geht sie unaufgefordert auf Sofa oder Bett?
Nein, auf Sofa darf sie nur wenn wir sie raufholen.
Wie reagieren Sie auf das Verhalten der Hündin?
Zu Hause mittlerweile mit Ignoranz. Wenn sie ein Fehlvehalten zeigt, ignorieren wir sie und gehen weg. Im Freien eher mit verzweifelten Ziehen!
Was meinte die Hundetrainerin?
Die Hundetrainerin sagte, dass sie uns nicht als "Rudelführer" sieht, sondern als Freund. Sie zeigte uns mit einer Schleifenleine wie wir sie korrigieren können. Dass klappte anfangs ganz gut nur jetzt ist sie oft so unkontrolliert, dass sie sich selbst würgt.

War diese Antwort hilfreich?
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 16.09.2019
In einem hat Ihre Hundetrainerin Recht: Die Hündin sieht Sie nicht als Rudelführer an. Allerdigns auch nicht als Freund, sondern eher als Untergebene, die da zu sein hat, wenn sie was braucht. Sie hat Sie ja auch super trainiert. Deshalb schnappt sie nach und bellt, wenn Sie es wagen, ohne Erlaubnis mit dem Streicheln aufzuhören.
Dass die Hündin draußen so aggressiv reagiert, hängt mit der fehlenden Leinenführigkeit zusammen. Sie führt Sie an, also muss sie auch regeln und beschützen. Deshalb sollten Sie dringend daran arbeiten.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE der Hündin folgen, wenn sie zieht, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn sie einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihre Hündin richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn sie versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt, gezielt und vor allem konsequent.
Wenn die Kleine etwas von Ihnen fordert, ignorieren Sie es. Bellt sie, gehen Sie weg. Ignorieren heißt, auch nicht schimpfen, kein "Aus, "Nein", nicht mal anschauen. SIE bestimmen, dann werden alle Probleme verschwinden.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
War diese Antwort hilfreich?
Ähnliche Fragen