Wie kann Hündin ihre Angst verlieren?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Weinzierl schrieb am 21.08.2018
vor ein paar Wochen bekamen wir eine 10Jahre alte sehr kleine Beagle-Hündin. Die Besitzerin hatte sie davor 5 Jahre. Da sie wieder arbeiten muss, hat sie keine Zeit für den Hund. sie berichtete aus dem Leben von Tessa folgendes: fünf Jahre hatte die Kleine mit zwei anderen Hund (Brüder?) in einer Familie gelebt. dort sei sie wohl immer wieder von den Rüden gebissen worden. Ein Stück von ihrem Ohr fehlt aus dieser Zeit. Die Besitzer haben Tessa deshalb an die letzte Besitzerin abgegeben. Tessa hat bei ihrer letzten Stelle - keine Ahnung ob Wochen, Monate oder Jahre - den ganzen Tag allein zuhause verbracht, bis die Besitzerin von der Arbeit kam. Als wir mit ihr zum ersten Mal spazieren waren, war sie völlig aus dem Häuschen. Als hätte sie das noch nie - oder sehr, sehr lange nicht erlebt. Sie war kaum zu bändigen. Und schon beim ersten Mal ist sie völlig ausgeflippt als ein Hund sie hinter dem Zaun anbellte. Das Spazierengehen ist inzwischen sehr angenehm und sie lässt sich sehr gut beruhigen, in dem wir "sitz" sagen. Sie setzt sich hin (Lob!)und dann darf sie in aller Ruhe herumschnuppern, die Geräusche sortieren, den Ort wahrnehmen. Wenn sie dann wieder ganz ruhig ist, darf sie weitergehen. Bis dahin alles toll. Aber, wenn ein Hund auch nur in der Ferne auftaucht, fängt sie an vor und zurück zu laufen, zu bellen, sie zittert und die zähne klappern. Ich kann kaum erkennen ob sie sich auf den Hund stürzen will oder flüchten will. sie wedelt dabei oft mit dem Schwanz. Manchmal denke ich, dass der Spuk nur daher kommt, dass sie an der Leine ist. Bisher habe ich nicht gewagt, sie von der Leine zu lassen.
Und was mache ich: Ich bin nicht in Panik. Im Gegenteil. Ich gehe in die Hocke, drücke den Hund sanft an mich, spreche beruhigend auf sie ein und bestehe darauf, dass sie sich hinsetzt. Dabei streichle ich sie. Wenn sie bellt, hebe ich den Zeigefinger und sage "Nein". Ich habe keine Ahnung, ob das der richtige Weg ist. Seltsam finde ich, dass sie oft mit dem Schwanz wedelt und nicht ängstlich wirkt - eher angriffslustig. Aber ich habe auch schon erlebt, dass sie - wenn ich sie an mich drückte und sie zu beruhigen versuchte - ihren Kopf unter mein Knie drückte, wenn ich in der Hocke saß. Manchmal gehe ich mit ihr zu einem Zaun, hinter dem ein bellender Mops sie anbellt. Ich versuche sie dann zu beruhigen (siehe oben) und dann gehe ich mit ihr an diesem Zaun vorbei und sie ignoriert (leicht angespannt) dann den andern Hund.
Ansonsten ist Tessa eine ganz liebe Hündin und wird von uns allen sehr geliebt. Mache ich etwas falsch? Was kann ich tun, dass Tessa einfach normal auf andere Hunde reagiert? Über einen Rat würde ich mich freuen. Mit besten Grüßen CW
1 Antwort
Sabine Busch | Hundetrainer/in
schrieb am 10.11.2018
Hallo Weinzierl,
grundsätzlich sollten Sie die Ängste Ihrer Hündin nicht bestärken und sie zu beruhigen versuchen. Gehen Sie souverän voraus und zeigen ihr das sie sich bei Ihnen sicher fühlen kann.
Schwanzwedeln ist nicht nur ein Zeichen von Freundlichkeit!
Bitte lassen Sie sich von einem professionellen Hundetrainer vor Ort beraten. Dieser kann sich den Hund ansehen. das Verhalten analysieren und Ihnen dann entsprechende Trainingstipps geben.
Liebe Grüße
Sabine Busch
www.mobile-hunde.schule
www.tierpsychologin.vet

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