Was tun, wenn sich zwei Hunde vermehrt raufen?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
DiZtriKt K. schrieb am 04.10.2022
Guten Tag, vor ca. 6 Monaten bin ich mit meiner Partnerin zusammengezogen. Ich bin Halter eines unkastrierten Miniatur Bullterrier Rüden (5 Jahre). Sie ist Halterin einer kastrierten Shiba Inu Hündin (5 Jahre). Die Hunde sind vom Wesen sehr unterschiedlich. Mein Rüde ist, meiner Empfindung nach, Selbstbewusst und sucht stehts Kontakt mit uns, ist also sehr anhänglich. Neigt jedoch auch zu Raufereien mit anderen Rüden. Er ist jedoch abrufbar in den meisten Fällen. Die Hündin ist dagegen sehr ängstlich, sucht weniger Kontakt zu Menschen, in Form von direkter Nähe. Ist aber gern im selben Raum mit Abstand (schon vor mir und dem Rüden hat sie sich eher zurückgezogen) und ist nicht Abrufbar. Insgesamt ist sie eher misstrauisch gegenüber Menschen, mit fremden Hunden jedoch sehr verträglich.

Anfangs war alles harmonisch. Nun haben wir mit Spannungen zwischen Beiden zutun. Ich habe den Verdacht das Ressourcenverteidigung beim Rüden das Problem ist. Zu erst fing es an, das der Rüde das Weibchen anging als sie ihm im Bett zu nahe kam. Die Konsequenz war das beide nun neben dem Bett schlafen. Jeweils in separaten Körbchen, links und rechts neben dem Bett. Der Rüde hat ein Laufgitter für die Nacht, da er immer wieder ins Bett hoch kam als wir schliefen, er gewöhnt sich nun aber an das Laufgitter und scheint seinen neuen Platz zu akzeptieren. Wenn wir auf der Couch liegen (dort kam es auch schon zu einem Vorfall) halten wir die Hunde jeweils links und rechts auf der Couch, wir Menschen waren also in der Mitte.

Vorletzte Aktion war in der Küche, beide Hunde standen nebeneinander. Beide mit einer gewissen Erwartungshaltung, weil es raschelte, die Hündin erschreckte sich und rempelte den Rüden an = der Rüde ging auf die Hündin los. Ich trennte die Beiden, leider blutete das Ohr der Hündin. Beim Fressen ist die Hündin eher zur Ressourcenverteidigung geneigt. Konsequent: Küchenverbot! Damit keine Erwartungshaltung mehr zustande kommt.

Die letzte Aktion war Gestern, auf dem Grundstück. 2 Hunde kamen am Tor vorbei. Lautes Gebell meiner Beiden = Grundstückverteidigung. Hin und her Gerenne. Auf einmal plauzt es zwischen den beiden, der Rüde ging auf die Hündin los. Das Resultat war ein kleiner Kratzer auf der Schnauzte der Hündin, also zum Glück nichts Ernstes, da ich die Rauferei getrennt habe. Konsequenz: Rüde hat nun eine Maulschlaufe um. Nun möchte ich beobachten wie es sich verhält, wenn andere Hunde am Zaun entlanggehen und es zum Streit kommt, ich jedoch nicht eingreife (natürlich ohne die Hündin zu gefährden).

Ich nehme an, man müsste eigentlich die Revierverteidigung bei beiden komplett unterbinden. Dazu muss ich anmerken, wenn beide Hunde alleine sind, liegen sie des Öfteren eng beieinander und kuscheln regelrecht. Auch die Hündin sucht Kontakt zum Rüden, wenn sie sich fürchtet. Im Auto gibt es auch keine Probleme. Also muss es was mit uns als Halter zutun haben. Meine Frage: wie bekomme ich wieder ein harmonischen Miteinander zustande? Oder wie bekomme ich meinen Rüden wieder in geregelte Bahnen, ohne diese Eskalationen? Das Selbstbewusstsein & Vertrauen der Hündin wächst und wird spürbar besser, bedarf aber noch viel Arbeit von unserer Seite. Vielen Dank!
1 Antwort
Guten Abend,
ja, Sie sehen das vollkommen richtig. Für den unkastrierten Rüden sind Sie seine Ressource, außerdem alles, was mit IHnen zusammenhängt.
Sie haben schon sehr vieles super gemacht, aber Sie sollten dem Rüden noch deutlicher klarmachen, dass Sie führen, anleiten, beschützen und er nichts zu erledigen hat. Dafür halten Sie sich von der Hündin fern, was nicht problematisch ist, da sie nicht stark an Menschen bindet.
Sie haben alles richtig gemacht: Getrennt ohne zu bevorzugen, nun fehlt noch das vorausschauende Eingreifen, nicht warten, sondern gleich und konsequent handeln. Holen Sie sich die volle Kontrolle über den Rüden zurück, beschützen, anleiten, ausbremsen aber immer ein bisschen fixer, ehe er reagieren kann. Das wird Ihre Beziehung sehr stärken und beide Hunde ruhiger machen. Denn wenn Sie nicht da sind, ist ja Frieden, wenn Sie dann sind, weiss der Rüde bald, was er zu tun hat: Nichts und
sich an Ihnen zu orientieren,
viel Erfolg
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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