Warum reagiert mein Hund immer unterschiedlich auf Artgenossen?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Heike S. schrieb am 07.01.2019
Hallo liebes AGILA Team. Meine Emma ist kürzlich 5 Jahre alt geworden und unkastriert. Sie ist erst seit Juli bei mir und eigentlich ein Traumhund.... wäre da nicht ihre Unberechenbarkeit gegenüber Artgenossen.

Am liebsten gehe ich freilaufend in der Natur mit ihr spazieren. Das klappt auch sehr gut. Den meisten Artgenossen begegnet sie auch freundlich oder ignoriert sie. Aber sobald ein Hund unhöflich ist, also pöbelt geht sie drauf. Sie beißt nicht wirklich. Sie schnappt in die Luft, knurrt und bellt. Sie knurrt U d bellt sonst nie, nichtmal wenn es klingelt. Auch wenn ich sie an der Leine habe und wir einfach locker an einem bellenden Hund vorbeigehen, bellt sie nicht.

Ich habe dann oft das Gefühl, dass sie dem anderen Hund Manieren beibringen will. Leider reagieren die Hundebesitzer in solchen Momenten instinktiv unklug und ziehen ihren Hund weg. Meine Emma dann natürlich hinterher....so ist es dann auch schwer sie aus der Situation zu bekommen.

Wenn Hunde bei der Begrüßung vermehrt Angst oder sogar Fluchtverhalten zeigen, also ausweichen, weglaufen, dann läuft Emma hinterher und bedrängt. Ich habe das Gefühl, dass sie in diesem Moment keine Grenzen akzeptiert und distanzlos ist. So reagiert sie auch auf Menschen, die Angst haben und unsicher sind. Aber da ist sie nie aggressiv.ich vermute, dass sie dass dann eher als Aufforderung zu Folgen versteht.
Generell ist sie Menschen gegenüber sehr lieb und vorsichtig, eher schon unterwürfig, fordert mit einer riesen Portion Charme zum Streicheln auf.

Sie ist eine Mischung aus französischer Bulldogge und Jack-Russel. Ich würde sie als tolles Gesamtpaket beschreiben. Zu Hause verschlafen, eher träge und anschmiegsam, draußen Entdecker- und spielfreudig sowie sportlich.

3 Antworten
Hallo, bitte überlassen sie es nicht ihrer Hündin Begegnungen zu managen. Irgendwann gerät sie an ein Gegenüber, welches sich das Verhalten ihrer Hündin nicht bieten läßt und sie in ihre Schranken weist. Das könnte für ihre Maus übel ausgehen. Ihr Hund muß keinem anderen Hund Manieren beibringen.
Wenn sie sehen, daß ein Hund kommt, rufen sie sie erst einmal heran, besprechen sich mit dem anderen Hundehalter ob eine Begegnung zwischen den Hunden gewünscht wird oder nicht. Auch ob eine Begegnung ohne Leine bei beiden Hunden an der Stelle überhaupt möglich ist.Ein angeleinter Hund reagiert völlig anders als ein Hund, der im Freilauf ist, weil er für sich notwendige Distanzen gar nicht realisieren kann.
Auch wenn sie ihre Kleine noch so süß finden, bedenken sie in den Situationen bitte, daß ihre Gegenüber ( egal ob Mensch oder Hund) dies möglicherweise völlig anders einschätzen.
Deswegen die Empfehlung Begegnungssituationen von ihrer Seite aus zu managen und dies nicht dem Hund überlassen.
Wie sie an ihrem Verhalten erkennen, ist sie damit stellenweise auch überfordert.
Wenn sie so spielfreudig ist, vielleicht wäre Dummyarbeit eine schöne gemeinsame Beschäftigung für ihre Ausflüge in der Natur.


Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
zertifiziierter Hundetrainer/Verhaltensberater IHK/BHV
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Heike S. | Fragesteller/in
schrieb am 09.01.2019
Vielen Dank für Ihre Antwort. Vielleicht habe ich mich unglücklich ausgedrückt, aber natürlich lasse ich Emma Hundebegegnungen nicht managen, zumindest nicht gewollt. Wenn andere Hunde angeleint sind, dann Leine ich sie grundsätzlich auch an und nehme Emma so bei Fuß, dass sie nicht auf der Seite des anderen Hundes läuft.

Genauso rufe ich sie auch ab und Frage, ob die Hunde schnuffeln dürfen. Aber es ist eben schon zu Situationen gekommen, in denen ich einen Hund zu spät bemerkt habe. Mir geht es eher darum wie ich trainieren kann, dass sie auf pöbelnde Hunde nicht reagiert. Diese ignoriert.

Ansonsten beschäftige ich mich viel mit ihr während dem Spaziergang. Apportieren, Such- und Lernspiele.

Ihre Antwort finde ich schon recht barsch und verurteilend. Sie hätten auch erstmal Fragen stellen können.

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Hallo, das war so aus ihrer Frage nicht herauszulesen. Denn sie schreiben: Auch wenn ich sie an der Leine habe und wir einfach locker an einem bellenden Hund vorbeigehen, bellt sie nicht.
Nun schreiben sie dies: Mir geht es eher darum wie ich trainieren kann, dass sie auf pöbelnde Hunde nicht reagiert. Diese ignoriert.

Prinzipiell ist der Ansatz der selbe. Denn generell sollte man in Begegnungssituationen ein Alternativverhalten beim Hund abrufen können.
Ihr Hund soll lernen sich an ihnen zu orientieren. Sie soll lernen, das ein Hund die Ankündigung für ein bestimmtes Verhalten ist.. Z.B. du siehst einen Hund, drehe dich zu mir um und wirst dafür belohnt. Und dieses Verhalten jedesmal einfordern. Egal ob danach der Hundekontakt erlaubt wird oder nicht.
Wenn der Hund dann von sich aus zu ihnen Kontakt aufnimmt, können sie schrittweise die Distanz zum anderen Hund verringern.
Sie soll lernen andere Hunde sind super toll, denn sie bekommt immer etwas tolles, wenn sie sich zu ihnen wendet und die anderen ignoriert.
Irgendwann kommen sie auch ohne den ganzen "Aufwand" an anderen Hunden vorbei und ein "Fein/super" genügt als Belohnung.
Anfangs wird der Hund auf geringe Distanz nur sehr schwer oder gar nicht, das gewünschte Alternativverhalten zeigen können. Dies ändert sich mit stetigem Training.

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
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