Vergeselschaftung ?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Cynthia schrieb am 23.09.2015
Unsere Hündin ist fünf Jahre alt . Die ersten Monate ist sie in einem Rudel von fünf Hunden aufgewachsen . Dann sind wir in die Stadt gezogen und kurz darauf wurde sie gebissen . Seit dem geht sie andere Hunde sofort an . Sie knurrt , stellt ihre Haare auf und zieht . Und würde auch gnappen wenn der andere Hund dicht genug kommt. Sie hat bis jetzt noch nie so Doll zu gebissen , das Verletzungen entstanden.
Es gibt ganz wenige Ausnahmen mit Hunden auf die sie gar nicht reagiert oder sich sogar durch den Zaun beachnüffelt.
Wir würden uns gerne im Frühjahr einen zweithund holen . Ein schaferhund Welpen , ebenfalls ein Mädchen , da Ragna nicht kastriert ist .
Wie schätzen Sie die Situation ein , ist das zu riskant oder könnten wir damit vielleicht sogar Ragnas Aggression in den griff kriegen ?
1 Antwort
Hallo, zuerst würde ich ihnen empfehlen Ragnas Problem in den Griff zu bekommen.
Es kann ihnen sonst passieren, dass sie zwei pöbelnde Hunde an der Leine haben, da die Jüngere sich das von der Alten abschaut.
Die Chance, dass Ragna beim Zusammentreffen mit fremden Hunden entspannter wird, durch den Welpen ist eher unwahrscheinlich. Eher im Gegeteil, hat sie ja dann ein "Rudel" zu beschützen.
Ragna hat durch den Zwischenfall die Erfahrung gemacht, dass andere Hunde für sie unangenehm sind. Nun versucht sie es mit der Taktik - "böse und aggressiv".
Ich setze dies bewußt in Klammern, weil sie weder böse noch aggressiv ist - sie hat nur damit Erfolg, sich alles andere vom Leib zu halten.
Ihre Aufgabe ist es nun, ihr zu vermitteln, dass andere Hunde gar nicht so schlecht sind.
Versuchen sie sie bei Hundebegegnungen abzulenken und auf sich zu konzentrieren. Wenn es nicht klappt wäre es gut, wenn sie die Distanz erhöhen, damit sie sich besser auf sie konzentrieren kann. Nehmen sie ein besonderes Spielzeug/ Leckerli mit, welches für sie sehr interessant ist.
Ich würde ihnen empfehlen sich an eine Hundeschule zu wenden, wo ihr Hund wieder lernt, dass andere Hunde keine Bedrohung für sie sind.
Anfangs werden sie mit ihr kein großartiges Training machen können, sie soll nur lernen, dass auf eine bestimmte Distanz Hunde/Menschen usw. okay sind. Diese Distanz wird nach und nach verkürzt, dann darf sie mit einem, zwei, drei Hunden gemeinsam trainieren, Später in einer kleinen Gruppe, irgendwann wechseln auch die Hunde.
Sie soll und muß nicht mit anderen Hunden spielen. Sie soll aber lernen, dass sie ihnen vertrauen kann und andere Hunde auch ihren Weg kreuzen dürfen.
Adressen für Hundetrainer finden sie z.B. auf den Seiten des BHV unter http://www.bhv-net.de/
Wenn das klappt, können sie sich in aller Ruhe der Erziehung ihres Welpen widmen und er lernt erst gar nicht dieses eigentlich unewünschte Verhalten von Ragna.
Und bis zum Frühjahr haben sie auch noch genug Zeit dafür.

MIt freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
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