Leineaggression

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Marcus T. schrieb am 02.12.2014
Hallo,

wir haben mit Montana eigentlich keine großen Probleme. Das größte ist die Leinenaggression gegenüber anderen Hunden. Wenn ich mit ihm spazieren gehe und mir jemand mit Hund entgegenkommt. Nimmt Montana direkt eine Duckstellung ein uns "schleicht" sich dem entgegenkommenden Hund an. Ich habe schon gehört das dass nicht die Art und Weiße sein soll wie sich ein Hund einem anderen nähern soll. Wenn ich im Wald unterwegs bin und er ohne Leine laufen darf, ist es schon vorgekommen das er auf den anderen Hund losstürmt und dann kritisch begutachtet. Ohne Leine gab es mal Rangeleien aber bisher nichts schlimmes. Während des Hundeurlaubes im Hundestrand ohne Leine ist auch nichts passiert. Was zudem seltsam ist, dass er durchaus sowohl kastrierte als auch unkastrierte Hundekumpels hat. Bei fremden Hunden (insbesondere an der Leine) flippt er aber aus.

Was soll ich tun. Er merkt ja das ich sehr verunsichert bin und dies auf ihn übertrage.

Danke
11 Antworten
Hallo,
warum ist es für Sie seltsam, dass er kastrierte und unkastrierte Kumpels hat? Was haben Sie gehört, dass Sie dies glauben?
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Ihr Hund ist unsicher und beißt/bellt alles weg – das ist seine Strategie, damit er seine Ruhe hat. Frei geht es besser, weil er eigene Entscheidungen treffen kann, aber an der Leine, meint er, für Sie mitentscheiden zu müssen.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Bevor er sich auf den Boden legen kann, gehen Sie in die andere Richtung. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und Ihr Körper dazwischen - eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!))) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Schauen Sie auch auf meiner Homepage www.hundimedia.de nach meinen Büchern. Hier finden Sie jede Menge geistiges Training für einen spannenden Spaziergang. Wenn Sie spannend geworden sind, schaut Ihr Hund sowieso nur noch nach Ihnen, dann sind ihm andere Hunde weitestgehend egal.
Viele Grüße und viel ERfolg
Inge Büttner-Vogt

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Marcus T. | Fragesteller/in
schrieb am 02.12.2014
Hallo Frau Büttner-Vogt,

vielen Dank für Ihre Antwort. Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich habe nicht gehört das dass seltsam ist. Ich habe mich lediglich gewundert, dass es sonst ja auch klappen kann wenn er den Hund kennt. Ihre Antwort macht Sinn, da mir auch schon aufgefallen ist, dass er an der Leine manchmal selbständig ausweicht wenn uns Menschen entgegenkommen. (soweit an der Leine möglich ist).

Ich werde Ihren Vorschlag direkt versuchen umzusetzten und mich auch auf Ihrer Webseite schlau machen.

Vielen Dank

Marcus Tretter
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Hallo,
so eine Antwort gefällt mir, sie ist der richtige Weg zu einer wunderbaren Freundschaft!
Geben Sie dem Ausweichen nach und nehmen Sie ihn bitte an die andere Seite. Sobald er bei Ihnen Schutz findet, wird er Sie nicht wieder aus den Augen lassen!
Halten Sie mich bitte auf dem Laufenden, es würde mich freuen.
Wenn es mit dem HINTER den Füßen nicht klappt, beschreibe ich es Ihnen gern noch genauer,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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Marcus T. | Fragesteller/in
schrieb am 03.12.2014
Guten Morgen,

vielen Dank für Ihre Hilfe.

Heute Morgen hatten wir die Situation, dass wir beim Gassi gehen ein Weibchen (welches er kennt) von weitem gesehen haben und er direkt angefangen hat etwas zu pienzen/motzen. Ich gehe davon aus, dass er bereits wieder im "ich muss das klären Modus" war. Ich habe mich daraufhin vor ihn gestellt, ihn zur Seite genommen und gemerkt, dass er von sich aus neben mir geblieben ist weil er wohl gemerkt hat, dass ich das klären kann. Vielleicht war es auch einfacher weil er dann bemerkt hat das es ein Weibchen ist und er es bereits kennt. Ich bin trotzdem einen großen Bogen gelaufen und hab ihm damit genug Freiraum gegeben.

Manchmal gibt es allerdings Situationen bei denen ich nicht so gut ausweichen kann bspw.Waldwege 2-3meter breit oder Feldweg. Wie kann ich es hier gut hinbekommen das er hinter meinen Füßen bleibt? Es fällt mir dann sehr schwer weil er nach vorne brecht und ich ihn nur schwer hinter mich bekomme.

Wenn Sie mir hier noch mal erläutern könnten wie ich das am besten mache wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Viele Grüße

Marcus Tretter
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Hallo,
der erste Abschnitt war super gelöst. Es ist auch eigentlich nicht notwendig, dass Sie sich so viele Gedanken machen, was Ihr Hund glaubt - Chefs machen sich auch nicht so viele Gedanken. Sie schützen, geben die Richtung vor, führen und zahlen ein gutes Gehalt (Spiel, geistiges Training und Leckerchen). Dann sind Hunde glücklich.

Hunde verhalten sich so, wenn sie uns nicht zutrauen, eine Situation (anderer Hund) zu meistern. Sie wollen das Ereignis wegbellen, wegmotzen. Sie legen sich in die Leine und preschen vor.
Normalerweise ist das eine Einzelstunde bei mir, die sich nur mit unserer Körpersprache beschäftigt, weil hier das Problem liegt. Man muss es fühlen, sehen und erkennen, es zu beschreiben, ist fast unmöglich, weil das Erkennen der eigenen Verhaltensweise sich sofort auf den Hund spiegelt – und dann hat er weder Grund aggressiv zu sein, noch zu ziehen.
Ich werde trotzdem versuchen, es zu beschreiben:
Bei mir gibt es viele Möglichkeiten der Hundebegegnung: Am Rand STEHEN, dem Hund ZUGEWANDT und evtl mit einem Leckerchen ablenken, um den Stress zu prüfen. Kein Leckerchen nehmen = Hochstress. Das sollte dazu führen, dass der Hund Sie ansieht, wenn ihm eine Situation „unheimlich“ ist. Er sollte nichts selbst klären wollen.
Für andere Situationen kommt das „L“ weg . „Vorbeikeksen“ ist bei mir streng verboten.

Dann gibt es den Handwechsel und den Richtungswechsel – alle haben den Sinn, den Hund aktiv zu führen, um ihm alle Entscheidungen an der Leine abzunehmen. Auf jeden Fall ist IMMER MEIN KÖRPER DAZWISCHEN, wenn ich an einem Hund oder einem Ereignis vorbeigehe.
Gehen Sie nie auf einen anderen Hund zu, sondern machen Sie Bogen und Kreise, um Ihrem Hund zu zeigen, dass Sie ihn beschützen und führen können. Nehmen Sie ihm alle Entscheidungen ab! Er sollte nichts mehr zu erledigen haben! Wenn er gelernt hat, Ihnen zu vertrauen, wird er sich an Ihnen orientieren und hat keinen Grund mehr für Aggression, Ziehen oder zu anderen Hunden hin , also von Ihnen weg – zu wollen.
Schauen Sie auch auf meiner Homepage www.hundimedia.de nach meinen Büchern und meinem Film, da bekommen Sie viele Tipps, um den Hund besser führen zu können. Besonders das zweite Buch regelt das Außenverhältnis.
Fußgehen:
Hund sitzt, Sie atmen aus, lassen damit die Leine locker, Ihre Hand bleibt an der Hosennaht und geht NIE nach vorne. Sofort zupfen (nicht ziehen, nicht reißen) annehmen, lockerlassen (wie beim Reiten) nach hinten.
Leider ist das bei mir eine hochkonzentrierte Einzelstunde mit der Korrektur der Körperhaltung und somit schwer zu beschreiben. Wenn sich Ihr Hund zu sehr aufbaut, gehen Sie kurz in die Gegenrichtung, um ihn wieder zu sammeln.
Ich hoffe, dass ich Ihnen helfen konnte,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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Marcus T. | Fragesteller/in
schrieb am 04.12.2014
Hallo Frau Büttner-Vogt,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ihre Webseite werde ich mir genau anschauen :-) Das zweite Buch habe ich soeben über Amazon bestellt.

Wir würden gerne eine Stunde ggf. zwei Stunden mit Ihnen trainieren. Was kostet denn eine Stunde bei Ihnen? Das wäre dann in Wiesbaden korrekt?

Danke Marcus Tretter
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Hallo,
das freut mich aber! Ja, da haben Sie am meisten davon. Von wo aus reisen Sie an?
Eine Stunde kostet 45.- Euro. Wenn Sie ein Dreierpaket buchen sind es 125.- Euro.
Dabei ist: Fußgehen, Schutz, Handwechsel, Richtungswechsel, Begegnung mit meinem Hund - Sie werden sehen, dass es dann gut klappt. Evtl Futterbeutel-Training (Anti-Jagd-Training). Sie können wählen.
Vielleicht bis bald,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
Wir können uns auch gern am Wochenende treffen.
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Marcus T. | Fragesteller/in
schrieb am 04.12.2014
Hallo,

Wir kommen aus Weinheim. Ich spreche heute Abend mit meiner Lebensgefährtin ob wir 1std oder direkt 3std nehmen. Ich würde direkt 3std präferieren und diese dann gerne jeweils in 1,5-2std und dann nochmal bspw nach 4 Wochen zum review noch mal 1-1,5std nehmen. Da wir beide berufstätig sind wäre Wochenende zum treffen am besten. Ich gebe Ihnen noch mal bescheid. Der Treffpunkt wäre dann bei Wiesbaden?

Viele Grüße

Marcus Tretter
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Hallo Herr Tretter,
Weinheim geht ja. Das ist eine gute Idee, die Stunden so zu nehmen.
Wir können uns Samstag oder Sonntag treffen - wann es für Sie am Entspanntesten ist,

viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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Marcus T. | Fragesteller/in
schrieb am 08.12.2014
Hallo Frau Büttner-Vogt,

wir werden 3std Tranining bei Ihnen nehmen. Die restlichen Dezember Wochenenden sind bei uns mit Terminen verplant weshalb wir erst ab Mitte Januar/Anfang Februar Termine vereinbaren können.

Ich gebe Ihnen zwecks Terminkoordination schon mal meine Email Adresse:

Marcus.Tretter@countandcare.de

Viele Grüße

Marcus Tretter
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Hallo Herr Tretter,
das freue ich mich drauf!
Wir werden uns im Januar zusammenmailen - ich wünsche Ihnen schöne
Feiertage,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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