Jagender Terrier/ beißender Terrier

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Nala 2. schrieb am 03.08.2016
Hallo liebes Team,
meine inzwischen 7 Jährige Jack Russell Dame (frühkastriert, bestandene BH) ist eigentlich eine liebe Hündin. Zuhause kann ich mich nicht beschweren. Sie lebt mit einem Rüden zusammen, ist dort ranghöher. Er kam vor 3 Jahren als Welpe zu uns. Hin und wieder haben wir Pflegehunde im Alter von 4-5 Monaten.
Nun zu unseren Problemen. Problem 1: Madame neigt dazu zu jagen. Nicht nur auf Sicht, sondern auch auf Fährte. Es geht 100 mal gut, der Abruf sitzt und dann ist es als ob sich ein Schalter umlegt und weg ist sie. Wir gehen sowieso nurnoch mit Schleppleine, aber im gesicherten Freilauf das selbe Spiel. BH hat sie bestanden, die Grundkommandos funktionieren also. Ich finde irgendwie keinen Grund warum sie so reagiert. Sprich 3-4 Monate hört sie toll, kommt auf den Rückruf sofort zurück und dann plötzlich wird sie taub.
Problem 2 sind Hundebegegnungen. Welpen sind unproblematisch, die werden ganz normal begrüßt oder ignoriert. Bei adulten Hunden entscheidet allerdings stark die Sympathie. Unabhängig davon ob sie angeleint ist oder nicht beißt sie manche Hunde quasi ohne Vorwarnung. Sprich man geht an lockerer Leine aneinander vorbei, sie wirkt entspannt, schaut mich an und sobald der Hund auf ihrer Höhe ist dreht sie um und beißt zu. Dabei ist der Abstand zu uns unrelevant, alles unter 2 Metern wird attackiert wenn ihr danach ist. Es gibt zwar auch Hunde bei denen die Reaktion absehbar ist (taxieren, versteifen...), aber eben nicht bei allen. Außerdem gibt es durchaus Hunde, die sie mag und mit denenein unbeschwertes sspazieren gehen möglich ist. Ein Muster ist dabei nicht klar erkennbar. Die Beißattacken treffen sowohl Rüde als auch Hündin, kastriert und intakt, alle Farben, alle Größen. Ausgenommen davon sind deutsche Schäferhunde, Welpen aller Rassen und Größen bis zum 6. Lebensmonat und Prager Rattler.
Zu Menschen ist sie lieb und freundlich. Hundekontakt meidet sie wenn möglich, aber leider ist das auf engen Wegen nicht immer machbar oder auch auf Straßen ihre individuelle Privatzone von 2 Metern einzuhalten.
1 Antwort
Hallo Nala, dass Madame jagt steckt in ihren Genen und kann ja leider nicht abgestellt werden. Das Jagdverhalten kann man nur kontrollieren und manchmal reagiert man selbst zu spät. Hier immer weiter in verschiedenen Situationen üben üben üben und Ausgleich zum Jagen schaffen.... Ich finde es auf jeden Fall schon super das es 100 x gut geht. Für einen jagdlich motivierten Hund ist es meistens eine Höchstleistung sich zu konzentrieren und alle "Verleitungen" zu ignorieren.

Zu Problem Nr. 2 kann ich aus der Entfernung nicht klar erkennen, warum Ihr Hund das macht - ob es an der Individualdistanz liegt, die sie braucht oder an anderen Faktoren, dazu müsste ich Sie zusammen mit Ihrem Hund mal sehen, um hier entsprechende Tipps zu geben.

Viele Grüsse aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-Trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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