Zwei Hunde in einem Haus und deren Spielverhalten

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Nicole P. schrieb am 14.08.2020
Hallo, wir haben ein Schäferhundweibchen (16 Monate) und ein Labbi Mädchen (4 Monate). Die Schäferhündin ist auf der einen Seite ganz süß mit der kleinen und kommt mit Spielzeug und "fordert" sie zum Spielen auf. Zum anderen jagt die Schäferhündin den Labbiwelpen aber auch oft. Wir haben ein großes Grundstück, auf dem die beiden frei laufen können. Dieses jagen nimmt aber immer mehr zu. Die Schäferhündin läuft dann dem Welpen nach und stoppt sie und setzt ihr Maul über der kleinen ihren Kopf. Sieht gefährlich aus, aber es gab noch nie Verletzungen, die kleine quietscht laut und unterwirft sich. Dieses Spiel ist nun fast nur noch und die kleine fängt inzwischen an und setzt dann gegen die Große. Meine Bedenken sind nun, dass die zwei ein aggressives Spiel miteinander entwickeln und ich weiß nicht, ob ich sie lassen soll (da ja eine Rangordnung entstehen soll) oder ob ich dieses Spiel generell unterbinden soll? Im Haus selbst unterbinde ich immer diese kleinen Kämpfen. Draußen nun auch, wenn ich es zu toll empfinde und ich das Gefühl habe, die kleine versucht nur noch zu flüchten (unter Stühle, etc.). Aber die zwei sind ja auch mal paar Augenblicke alleine und das verunsichert mich nun. Die Schäferhündin spielt mit anderen Hunden schon immer nur "fangen". Der Welpe war bisher sehr unsicher im Spiel mit anderen Hunden (wir sind nur mit dem Welpen dann zu anderen kleinen Hunden). Über einen Tipp würden wir uns sehr freuen.
1 Antwort
Hallo liebe Hundebesitzerin, danke für Ihre eMail, die ich leider erst heute beantworten kann. Wenn sich ein Hund beim Spiel unwohl fühlt, daß er unter Stühle fluchtet, ist es für denjenigen kein Spiel mehr. Die beiden Hündinnen sollten schon eine Rangordnung bilden können, jedoch ist hier Ihr Bauchgefühl und Ihre Beobachtungsgabe gefragt, wenn es Ihnen zu rauh wird, verpassen sie beiden eine Zwangspause. Bei der Schäferhündin würde ich aufpassen, dass sie mit dem FANGENspielen nicht in einen Jagdmodus (Hetzverhalten) gerät und dann nicht mehr unterscheiden kann, ob es ein Artgenosse oder Beute ist und andere Hunde dann verletzt. Jagen ist selbstbelohnend und kann zur Sucht werden, da im Körper des Hundes viele Glückshormone freigesetzt werden. Versuchen Sie Ihre beiden Hunde dem Alter entsprechend auszulasten, dazu gehört Laufen, Spielen, Kopfarbeit und jede Menge Erziehung. Bei jagdmotivierten Hunden sollten Sie auf Spiele setzen, die nicht das Hetzverhalten auslösen, sondern hier soll der Hund, ja gerade das weggeworfene oder wegfliegende Objekt aushalten können. Hund absetzen, Objekt fliegt, Objekt landet, Hund bekommt erst dann das Kommando zu laufen.

Viele Grüße aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
mobil: 0173-5463246
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